Blind Guardian Live Beyond The Spheres, Nuclear Blast, 2017 |
Hansi Kürsch | Gesang | |||
André Olbrich | Gitarre | |||
Marcus Siepen | Gitarre | |||
Frederik Ehmke | Schlagzeug | |||
Gastmusiker | ||||
Barend Curbois | Bass | |||
Michael Schüren | Keyboards | |||
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01. Beyond The Ninth Wave | 12. Imaginations From The Other Side | |||
02. Banish From Sanctuary | 13. Into The Storm | |||
03. Nightfall | 14. Twilight Of The Gods | |||
04. Prophecies | 15. A Past And Future Secret | |||
05. Tanelorn | 16. And The Story Ends | |||
06. The Last Candle | 17. Sacred Worlds | |||
07. And Then There Was Silence | 18. The Bard's Song | |||
08. The Lord Of The Rings | 19. Valhalla | |||
09. Fly | 20. Wheel Of Time | |||
10. Bright Eyes | 21. Majesty | |||
11. Lost In The Twilight Hall | 22. Mirror, Mirror | |||
Es war aber so langsam auch mal wieder an der Zeit für eine richtige Live-Veröffentlichung der wohl derzeit erfolgreichsten deutschen Symphonic Metaller BLIND GUARDIAN. Schließlich liegt das simpel “Live“ betitelte und bislang letzte offizielle Bühnen-Werk der Krefelder auch schon wieder 14 Jahre zurück – wenn die Band auch zwischendurch immer mal wieder einzelne Live-Aufnahmen veröffentlichte. Aber die Band um Sänger Hansi Kürsch ist für die urdeutsche Tugend der Gründlichkeit bekannt – etwas, was am seit Jahren angekündigten Orchester-Album ja überdeutlich wird. Und diese Gewissenhaftigkeit haben BLIND GUARDIAN dann auch bei ihrem nun endlich vorliegenden Live-Mitschnitt an den Tag gelegt. Eigentlich sollte das gute Teil schon im vergangenen Jahr erscheinen, dann wurde es in einer Mitteilung auch schon mal auf das kommende Jahr verschoben.
Aber jetzt hat das Warten ein Ende. Und die Band hat sich auch nicht lumpen lassen. 22 Titel – und damit genau so viele Songs wie das bislang letzte Live-Werk – umfasst “Live Beyond The Spheres“. Diese werden verteilt auf gleich drei CDs und erreichen zusammengerechnet eine Spielzeit von fast exakt 159 Minuten. Diese stammen nicht von einem einzigen Konzert, sondern es wurden gleich zehn Auftritte der Band aufgezeichnet, daraus mussten dann die besten Versionen ausgewählt werden. Eine Aufgabe, die sich vermutlich für Außenstehende erst einmal einfacher anhört, als sie für den betreffenden Künstler dann am Ende wirklich ist.
Herausgekommen ist dabei aber eine Setlist, die keine Fan-Wünsche offen lässt. Die zahlreichen Hits der Band sind natürlich vertreten, wie ebenso wie natürlich Lieder aus dem noch aktuellen Studio-Werk “Beyond The Red Mirror“ sowie einige eher selten performte Stücke. Und auch vor den symphonischen, komplexen und überlangen Kompositionen wie And Then There Was Silence oder Sacred Worlds machen BLIND GUARDIAN hier nicht Halt. So dass am Ende wirklich für jeden Fan der Band das entsprechende dabei sein dürfte. Und auch wenn die Band dabei gleich mehrmals das Ende der jeweiligen Show ankündigt, so ist es ihnen doch gelungen, den Eindruck eines nahezu zusammenhängenden Auftritts zu erzeugen.
Einen besonders guten Job hat dabei der Techniker gemacht, der die jeweiligen Mitschnitte angefertigt hat. Denn es ihm gelungen, nicht nur die Band perfekt in Szene zu setzen, sondern auch die Reaktionen und insbesondere Chöre des Publikums laut und deutlich einzufangen. Damit wird aus einer live mitgeschnittenen Scheibe eine wirkliche Live-Scheibe, die eben nicht nur das transportiert, was auf der Bühne passierte sondern auch das, was davor geschah. Und das ist hier definitiv der Fall. Natürlich werden einige fragen, wie viel denn von den symphonischen Sounds im Studio nachträglich hinzugefügt wurde, da die Streicher-Klänge stellenweise überdeutlich (zu Beispiel bei Wheel Of Time) zu hören sind? Aber das ist wohl eher eine akademische Frage, als eine, die den Hörer beim Genuss dieses Werks wirklich interessieren würde.
“Live Beyond The Spheres“ zeigt BLIND GUARDIAN so, wie man sie von den Bühnen dieser Welt kennt: druckvoll, spielerisch exzellent, mit viel Herzblut und Leidenschaft bei der Sache und angefeuert von einigen der leidenschaftlichsten Metal-Fans, die man rund um den Globus finden kann. Dabei herausgekommen ist eine umfassende Würdigung der wahrlich mehr als beeindruckenden Live-Qualitäten der Band. Und da macht einem das lange Warten auf dieses Album schon fast gar nichts mehr aus.