Wer A sagt, muss auch B sagen, bedeutet im vorliegenden Fall A wie ANGEL WITCH und B wie BLAQUE JAQUE SHALLAQUE. Black Jack wer, werden sich jetzt vermutlich auch Kenner der Szene, sprich der New Wave of British Heavy Metal (NWoBHM), fragen, wohingegen ANGEL WITCH hinlänglich bekannt sein sollte.
Das Quartett aus London wurde nicht zuletzt durch seine 1980 selbsbetitelte Singleauskoppelung als auch durch diverse Beiträge auf legendären Genresamplern wie „Metal For Muthas“ und „Metal Explosion“ im gleichen Jahr unsterblich.

Kurz zuvor hatte man sich von Gründungsmitglied und Gitarrist Rob Downing getrennt, Drummer Dave Hogg sollte in Kürze folgen und hier beginnt die Geschichte von BLAQUE JAQUE SHALLAQUE.
Sänger Dave Tattum, der Jahre später auch einmal bei ANGEL WITCH landen sollte, verließ seine damalige Band BILL THE MURDERER um aus dem Hinterland von Nordwales nach London zu ziehen und sein Glück zu suchen. In den beiden ex-ANGEL WITCHes Dave Hogg und Rob Downing fand Tattum um 1981/82 ideale Mitstreiter für sein neues Projekt namens BLAQUE JAQUE SHALLAQUE, benannt nach einer Zeichentrickfigur.

Dave Hogg war mit dem Toningenieur und Produzent Mark Dearnley aus den Bronze Studios befreundet und so bekam die junge Band Zugang zu einem professionellen Aufnahmestudio in dem zwei exzellente Demos entstanden, aber auch Live-Konzerte und Proben wurden mitgeschnitten.
Die Demos zeigen die Band in spielfreudiger Verfassung und enthalten u. a. mit dem Titelstück, dem Namensgeber und insbesondere mit Revenge Is Sweet diverse Hammersongs, die damals eigentlich genau den Nerv aller NWoBHM Fans hätten treffen müssen. Doch so richtig kam die Band nicht aus den Puschen, obwohl die Bedingungen eigentlich besser hätten nicht sein können.
Als Dave Tattum dem Ruf Kevin Heybourne‘s zu ANGEL WITCH folgte, wurde er durch John Francis ersetzt, aber eine geplante Tour als Support von SIRIUS platzte und die Band löste sich auf.

Nach ihrer Zeit bei ANGEL WITCH reformierten Dave Tattum und Dave Hogg zusammen mit Ian Barbour, Andy King und Keith Page 1986 die Band und für einen „Battle Of The Band“ Wettbewerb im Zero 6 Club in Southend-on-Sea in Essex kam es sogar zu einer Reunion mit Rob Downing.
Die Band gewann unter den kritischen Augen von Neil Murray (WHITESNAKE) und Fast Eddie (MOTÖRHEAD) den Wettbewerb und die Zwei ließen sich sogar für einen Gastauftritt bei der Zugabe hinreißen. Die Show wurde live im Radio übertragen und zwei der Songs blieben so auf einem alten Ampex Tonband erhalten, ob es sich dabei aber um die Aufnahmen mit den berühmten Juroren handelt, ist nicht verbrieft.

1987 verließ Tattum die Band erneut, diesmal in Richtung NIGHTWING, die zu dem Zeitpunkt allerdings auch bereits in den letzten Zügen lagen. In den späten 1990ern versuchte er eine Reunion von BILL THE MURDERER, die aber nur wenige Monate Bestand hatte, damit schließt sich der Kreis um ANGEL WITCH und BLAQUE JAQUE SHALLAQUE.

Foto: HR Records, Booklet Capture

Die nach einem der Songs „Blood On My Hands“ getaufte Anthologie umfasst die Demos aus den Bronze Studios, die Radio Aufnahmen aus dem „Battle Of The Band“ Wettbewerb, Mitschnitte aus dem Proberaum sowie die einzige veröffentlichte Single von BILL THE MURDERER.
Als bereits eine Vinyl Testpressung mit dieser Auswahl im Kasten war, kam Rob Downing mit weiteren Aufnahmen um die Ecke, darunter diverse instrumentale Versionen der Demos aber auch vorher nie gehörte Songs.

Diese Songs sind nur auf der CD Version enthalten, da die Pressung wie gesagt bereits fertig war, aber auch von der Kapazität nicht auf eine einzige Platte gepasst hätte. Aus diesem Grund liegt der limitierten Vinyl Edition bereits die BILL THE MURDERER Single als extra 7“ Single bei.
Das Cover der LP/CD ziert übrigens BILL THE MURDERER von der Single und nicht BLAQUE JAQUE SHALLAQUE aus den Cartoons, was aber sogar noch authentischer daher kommt. Die Aufnahmen wurden von Patrick W. Engel remastert und restauriert, wobei die Bronze Demos und die BILL THE MURDERER Single naturgemäß am Besten abschneiden. Die Anthologie erscheint in schwarzem und weißen Vinyl sowie als Slipcase CD.