Blackfinger Blackfinger, The Church Within, 2014 |
Eric Wagner | Gesang | |||
Rico Bianchi | Gitarre | |||
Doug Hakes | Gitarre | |||
Larry Piatz | Schlagzeug | |||
Ben Smith | Bass | |||
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01. I Am Jon | 07. Keep Falling Down | |||
02. Yellowwood | 08. My Many Colored Days | |||
03. Why God? | 09. For One More Day | |||
04. One Tuesday Morning | 10. All The Leaves Are Brown | |||
05. As Long As I'm With You | 11. Till Death Do Us Part | |||
06. Here Comes The Rain | ||||
Mit seiner ehemaligen Band TROUBLE gehörte Eric Wagner zu den Pionieren der US-amerikanischen Doom Metal-Szene. Zusammen mit SAINT VITUS zählten sie in den 1980er Jahren zu den bedeutendsten Bands des Genres und ihr Einfluss ist auch heute noch in zahlreichen – insbesondere amerikanischen – Bands wahrnehmbar. Nach seinem Ausstieg bei TROUBLE im Jahr 2008 hat Wagner nun eine neue Band am Start: BLACKFINGER. Mit denen legt er nun das selbst betitelte Debütwerk vor.
Dabei klingt das Material seiner neuen Gruppe um einiges weniger doomig, sondern ist eher mit sehr starken Grunge- und Post-Grunge-Einflüssen durchzogen. Manche Stelle erinnert an Bands wie etwa SOUNDGARDEN, die ja auch eine starke BLACK SABBATH-Schlagseite in ihrem frühen Sound zeigten, oder aber ALICE IN CHAINS (Yellowwood). Die Produktion erinnert mich dabei ein wenig an das Debüt von CREED “My Own Prison“, sprich: der Klang ist weit weg davon, perfekt oder auch nur sehr gut zu sein. Aber eigenartigerweise profitiert die Musik eher davon, als dass sie darunter leidet. Es ist so, als ob das Unschöne, das Unperfekte, was als Inspiration für die Texte diente, sich auch im Klang der Aufnahme widerspiegelt.
Denn auch die Texte auf “Blackfinger“ klingen nachdenklicher, persönlicher, introvertierter als bisher von Wagner gewohnt. Eben auch wieder ein Stück weit eher vom Grunge beeinflusst als von den typischen Weltuntergangsszenarien und außerweltlichen Bedrohungen, die sich im Doom besingen lassen. Dabei hat sich an Wagners Gesang nichts geändert, er hat immer noch diesen leicht erzählenden Gesangsstil, hier vielleicht mit einem verstärkt wahrnehmbaren weinerlichen Unterton – aber eben typisch und sofort wieder erkennbar.
BLACKFINGER dürften sicherlich für Anhänger von TROUBLE nicht das bieten, was diese unbedingt erwartet haben. Man könnte es am ehesten noch mit einem Track wie The Misery Show (Act II) vergleichen, aber eben deutlich karger im Klang. Die Musik dürfte also so weit kompatibel sein, dass sich auch die TROUBLE-Anhänger mit dem identifizieren können, was Wagner & Co. hier bieten. Aber gerade auch Freunde des Grunge sollten BLACKFINGER eine Chance geben.