Blackberry Smoke Find A Light, Earache Records, 2018 |
Charlie Starr | Lead Vocals, Guitar, Pedal Steel, Mandolin | |||
Paul Jackson | Guitars, Vocals | |||
Brandon Still | Keyboards | |||
Richard Turner | Bass | |||
Brit Turner | Drums, Percussion | |||
Guests: | ||||
Robert Randolph | Pedal Steel | |||
Chris & Oliver Wood | Vocals | |||
Amanda Shires | Vocals | |||
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01. Flesh And Bone | 08. Seems So far | |||
02. Run Away From It All | 09. Lord Strike Me Dead | |||
03. The Crooked Kind | 10. Let Me Down Easy | |||
04. Medicate My Mind | 11. Nobody Gives A Damn | |||
05. I've Got This Song | 12. Till The Wheels Fall Off | |||
06. Best Seat In The House | 13. Mother Mountain | |||
07. I'll Keep Ramblin' | ||||
Ein Licht am Ende des Tunnels. Winzig klein. Wir streben automatisch diesem Licht entgegen. Tastend. Allesamt. Doch immer wieder verirren wir uns. Alles bleibt düster. Glücklicherweise halten Charlie Starr und seine Kumpels eine flackernde Kerze und liefern uns mit ihrem neuesten BLACKBERRY SMOKE Albumstreich "Find A Light" sozusagen einen Silberstreif am Horizont. Das Licht am Ende des Tunnels. Für die fünf Jungs aus Atlanta, Georgia, gleicht das Musikmachen einer Art Selbsttherapie. Für den Hörer wird es zu Balsam auf der Seele. Das Album tut gut. Wir profitieren. Die Südstaatler können sich durchaus glücklich schätzen, ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht zu machen. Charlie Starr umreißt das mit einem simplen Satz: "I think everybody is hoping and looking for something better right now". Musik hilft dabei.
Also liefern uns die BLACKBERRIES mit ihrem brandneuen 13-Song-Katalog "Find A Light" ein saugutes, optimistisch gestimmtes Stück Southern-Rock, Classic-Rock, Hard-Rock, Country, Folk, was auch immer. Es ist alles dabei. Die Jungs präsentieren sich variabler als je zuvor. Bandleader Starr, der mit seinem gezüchteten Vollbart letzthin eher aussah wie ein Chris Robinson Double, äußert sich dazu folgendermaßen: "I love the fact that our records are sort of a ride, with different types of songs and different vibes. My favourite albums through the years are built this way, too".
Die Songs des neuen BLACKBERRY SMOKE Albums sind so komponiert, arrangiert und gespielt, dass sie auch nach zehn, zwanzig Hördurchgängen nicht langweilig werden. Es gibt immer wieder etwas zu entdecken. Mitreißendes Material. Ich möchte das nervige Wörtchen 'nachhaltig' lieber vermeiden. Stattdessen sage ich: ein zeitloser Klassiker. Besser als "Like An Arrow". Besser als "Holding All The Roses".
Wer solchen Vollgas-Songs wie beispielsweise I'll keep ramblin' widerstehen kann, der muss wohl angekettet sein. Eine erfreuliche und absolut fulminante Co-Autorenschaft mit Pedal-Steeler und Albumgast Robert Randolph. Ein simples good time Rock'n'Roll Bonbon wie Run away from it all betört mit einem geschmeidigen New Country Chorus, der sich durch verzerrte BLACK CROWES Gitarrenlicks wühlt und mit einem hochmelodischen Sologitarren-Exkurs endet. Eine von vier Nummern, die Charlie Starr gemeinsam mit dem ehemaligen BUCKCHERRY Gitarristen Keith Nelson komponiert hat. Das akustische Country-Schmankerl Let me down easy wird von Jason Isbells Partnerin Amanda Shires und ihren kongenialen Harmony Vocals geadelt. Leichtgängig, aber schön. Und zum guten Abschluss des Albums erfreuen uns die BLACKBERRIES noch mit einem psychedelisch angehauchten Folk-Song im Akustikgewand, der durch die erlauchte Anwesenheit der WOOD BROTHERS zu einem dreistimmigen Gesangsfest gerät und Erinnerungen an alte Spätsechziger CROSBY STLLS & NASH Zeiten weckt. Zwischendrin, weitere tolle Songs. Countryrockige Ohrwürmer.
Am Ende des Albums ist man glücklich und meint, der Schatten habe sich gelichtet. Wir haben nach guter Musik gesucht und sie tatsächlich gefunden. Fabelhaft.