Black Country Communion

Live Over Europe

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 21.10.2011
Jahr: 2011
Stil: Classic Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Black Country Communion
Live Over Europe, Mascot Records, 2011
Glenn HughesGesang & Bass
Joe BonamassaGitarre & Gesang
Derek SherinianKeyboards
Jason BonhamSchlagzeug & Gesang
Produziert von: Kevin Shirley Länge: 135 Min 01 Sek Medium: DVD
Disc 1
01. Revolution Of The Machine (Intro)10. I Can See Your Spirit
02. Black Country11. Cold
03. One Last Soul12. The Ballad Of John Henry
04. Crossfire13. The Outsider
05. Save Me14. The Great Divide
06. The Battle For Hadrian's Wall15. Sista Jane
07. Beggarman16. Man In The Middle
08. Faithless17. Burn
09. Song Of Yesterday18. Smokestack Woman (Outro)
Disc 2
Forging BCC - The Making Of "Live Over Europe"BCC Photo Collection

„Out of the BLACK COUNTRY they came, a band of brothers, a COMMUNION of souls..“, mit diesen Worten beginnt die DVD “Live Over Europe“, das erste Live-Dokument von BLACK COUNTRY COMMUNION. Das Veröffentlichungstempo der Band ist schon fast wahnwitzig: binnen neun Monaten haben sie zwei Alben vorgelegt und nun nach der ersten etwas größeren Tournee diese Live-DVD, mitgeschnitten auf der Sommer-Tournee 2011 größtenteils in Berlin, Hamburg und München.

Dabei zeigt die DVD, dass BLACK COUNTRY COMMUNION und ihre Musik sowohl in einem kleinen, schwitzigen Club in München als auch auf einer großen Open Air-Bühne in Berlin und Hamburg funktionieren. Dabei wirkt der etwa theatralische Habitus von De-Facto-Frontmann Glenn Hughes in einem kleinen Rahmen doch etwas übertrieben und kommt auf der großen Bühne deutlich besser.

„It’s all about the song, we just make music we like“ beschreibt Glenn Hughes die Philosophie der Band. Und diese Musik bekommt der Zuschauer hier knapp 105 Minuten lang präsentiert: klassischer Hard Rock in der Tradition der 70er Jahre und schwer getränkt mit den Einflüssen der damaligen Größen LED ZEPPELIN und DEEP PURPLE. Dabei gefallen mir persönlich auch live Songs wie Save Me, The Battle For Hadrian’s Wall, Song Of Yesterday oder The Great Divide zusammen mit den beiden „Covern“ The Ballad Of John Henry (eigentlich ein Solo-Song von Joe Bonamassa) und Burn (, das Glenn Hughes zu seiner Zeit bei DEEP PURPLE mitverfasste) am besten. Und es wundert mich zudem, wieso zum Beispiel Down Again oder Medusa nicht gespielt wurden und Smokestack Woman nur als Outro dient.

Die Performance der Stücke ist dabei tadellos. Kein Wunder, es sind ja auch ausschließlich Könner ihres Fachs am Werk. Dabei zeigen sich auch die unterschiedlichen Persönlichkeiten recht deutlich. Glenn Hughes (Gesang & Bass) ist der Prototyp eines Frontmannes: immer agil, dabei sehr leidenschaftlich und manchmal fast etwas exaltiert, aber er hat den entsprechenden Flair. Joe Bonamassa (Gitarre & Gesang) und Derek Sherinian (Keyboards) sind dagegen eher introvertierte Musik-Arbeiter und lediglich Bonamassa verzieht bei seinen Soli gelegentlich mal eine Miene. Jason Bonham (Schlagzeug & Gesang) ist mit seiner bodenständigen Art das Rückgrat, das die Band zusammenhält und zeigt, dass sich Talent offenbar manchmal doch vererbt.

Der Klang der Aufnahmen – für den einmal mehr Kevin Shirley verantwortlich zeichnet – ist wie nicht anders zu erwarten brillant und ausgewogen. Sogar die Keyboards, die insbesondere beim Debut im Endmix kaum zu vernehmen waren kann man hier etwas besser hören. Aber der Band-Sound lebt insbesondere von der Kombinations aus Bonamassas warmen Gitarren-Ton, dem extrem groovig-melodiösen Bassspiel von Hughes und dem Power-House-Drumming von Jason Bonham. Vielleicht klingt das Ganze hier sogar schon ein wenig zu perfekt. Denn das Publikum nimmt man lediglich kurz zwischen den Songs wahr. Echte Live-Atmosphäre mag sich dadurch nicht immer zu 100 Prozent einstellen.

Das Live-Feeling wird dann eher durch die optischen Eindrücke hergestellt. Das funktioniert am besten bei den Aufnahmen aus München. Zum einen, weil die Kameras im Graben noch näher an der Band dran sind als bei den Open Air-Auftritten und man fast das Gefühl hat, dass der Schweiß der Musiker gleich auf einen selbst tropft und zum anderen, weil sich eine Hand-Kamera mitten im Publikum platziert hat. Leider wird diese Einstellung bei den Stücken zu selten genutzt, denn das hätte zumindest kurzfristig ein „Ich bin wirklich gerade live dabei“-Feeling generiert. Das ist ein hübscher Effekt, den man ruhig hätte häufiger einsetzen können. Die restlichen Einstellungen sind sehr typisch und die Schnitte nicht zu hektisch gehalten – also keine Überraschungen. Allerdings wird die Kontinuität des Konzerts durch die Ortswechsel gestört, die mit kleinen Einspielern und Statements der Musiker „überbrückt“ werden. Sicherlich ist es notwendig die Szenenwechsel zu erklären, aber ich persönlich würde ein einziges Konzert bevorzugen.

“Live Over Europe“ ist ein wirklich rundum solides Live-Erlebnis, das sowohl denjenigen, die dabei waren die Erinnerungen zurückbringt und denjenigen, die es verpasst haben, vor Augen hält wie gut die Band ist. Wünschenswert wäre aus meiner Sicht jedoch noch ein Mitschnitt auf CD gewesen, denn man möchte ja vielleicht die Musik auch mal so hören, ohne ständig den DVD- oder BluRay-Player anzuwerfen.

Auf der Bonus-DVD wird neben der mittlerweile typischen Photo-Slide-Show (auf und hinter der Bühne) in einer rund 20-minütigen Dokumentation nacherzählt, wie die Band BLACK COUNTRY COMMUNION zusammenfand, erste Songs schrieb, sich entwickelte und dorthin kam, wo sie heute stehen. Dabei wird auch deutlich, dass BCC gar kein Interesse daran haben, die Musik neu zu erfinden, sondern einfach nur Spaß an dieser sehr fundamentalen Art der Rockmusik, die - wenn man es sich mal überlegt - heute wirklich von niemandem mehr gemacht wird (selbst PURPLE haben seit Jahren nichts Neues mehr veröffentlicht). Deshalb ist es wichtig, dass es BLACK COUNTRY COMMUNION gibt. Wie es Glenn Hughes so treffend sagt: „We’re not trying to change the world, we’re just having fun and ... we’re just a rock’n’roll band.“ Und eine verdammt gute nach dazu, wie diese DVD beweist.

Marc Langels, 21.10.2011

 

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