Björn Berge Blackwood, String Machine/Dixie Frog, 2011 |
Björn Berge | Vocals, 5 String Banjo, Acoustic 6 & 12 String Guitars, Percussion | |||
Karl Christian Grönhaus | Saxophone (Track 2) | |||
Kjetil Ulland | Bass (Track 1) Percussion( Tracks 1,6,7,10)Synth (Track 1) | |||
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01. In & Out | 07. Sick & Tired | |||
02. Once Again | 08. Same Old Fool | |||
03. Accused | 09. Blues For One | |||
04. Going To Brownsville | 10. Those Days | |||
05. Blackwood | 11. Darkness | |||
06. Woodstock | ||||
Es kursiert die Geschichte, das Keith Richards einst nach dem Namen des zweiten Gitarristen fragte, als er zum ersten mal ROBERT JOHNSON hörte und ganz erstaunt erfuhr, dieser mache alles selbst.
Wie schlage ich jetzt den Bogen zum in Norwegen geborenen Jörn Berge, der jetzt mit "Blackwood" sein mittlerweile 12. Album veröffentlichte und im zarten Alter von Dreißig in Skandinavien zum "Best Talent" gewählt wurde? Eigentlich simpel, Björn entwickelte im Laufe der Jahre eine ebenso atemberubende Technik, die er mit seiner 12-saitigen Gitarre zaubert und praktisch zwei Gitarristen suggeriert und den Hörer atemlos stehen lässt.
In & Out legt los wie der Teufel, und die Banjo und Gitarrensaiten müssten eigentlich glühen, während er mit sonorer, energischer Stimme dazu singt. Dabei serviert KJETIL ULLAND am Bass und den Percussion noch einen dichten Rhythmusteppich darunter. Der Song könnte, wie auch Accused, einem ERIC SARDINAS durchaus gefallen.
Mal mit eindringlicher Fingerpicking-Guitar bei Same Old Fool, und dann wieder knietief in der Musik der Südstaaten zu waten und mit eindringlicher Slidegitarre JOHN ESTES' Going To Brownsville zu intonieren, Björn Berge hat da keinerlei Berührungsängste und lotet gekonnt die gesamte Bandbreite des Bluegrass und Delta Blues aus. Auch kann er durchaus JONI MITCHELLS Woodstock interessante neue Facetten abgewinnen, wenn er diesen Klassiker zurückhaltend mit schöner Slidegitarre begleitet und den Song zu einem fast kammermusikalischen Kleinod verwandelt.
Bei Once Again weiß Björn mit Melancholie pur und Saxophone von Karl Christian Grönhaug zu überraschen, slidet gekonnt da, wo sich andere Gitarristen die Hand brechen bei einem "kleinen" Instrumental" namens Blackwood mit dezenter Percussion begleitet, atemberaubend über die Saiten, um dann mit dem zerbrechlich wirkenden und an einen Herrn Cash erinnernden Darkness ein Album zu beenden, das überaus interessant und facettenreich seine Spuren zu hinterlassen vermag.