Billy Joel

12 Gardens Live

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.07.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Billy Joel
12 Gardens Live, Sony BMG, 2006
Billy Joel Keyboards, Vocals
Tommy Byrnes Music Director, Guitar, Vocals
Mark Rivera Saxophone, Vocals, Guitars, Keyboards,Flute
Crystal Talifero Vocals, Percussion, Saxophone, Guitar
David Rosenthal Keyboards, Piano, Organ, Vocals
Andy Cicon Bass, Vocal
Chuck Burgi Drums
Richie Cannata Saxophones
Carl Fischer Trumpet, Trombone
Produziert von: Billy Joel & Steve Lillywhite Länge: 153 Min 03 Sek Medium: Do-CD
CD 1:
1. Angry Young Man9. Zanzibar
2. My Life10. Miami 2017 (I've Seen The Lights Go Out On Broadway)
3. Everybody Loves You Now11. The Great Wall Of China
4. The Ballad Of Billy The Kid12. Allentown
5. The Entertainer13. She's Right On Time
6. Vienna14. Don't Ask Me Why
7. New York State Of Mind15. Laura
8. The Night Is Still Young
CD 2:
1. Goodnight Saigon9. We Didn't Start The Fire
2. Movin' Out (Anthony's Song)10. Big Shot
3. An Innocent Man11. You May Be Right
4. The Downeaster "Alexa"12. Only The Good Die Young
5. She's Always A Woman13. Scenes From An Italian Restaurant
6. Keeping The Faith14. Piano Man
7. The River Of Dreams15. And So It Goes
8. A Matter Of Trust

Billy Joel IST New York. So wie Woody Allen. Oder die Yankees. Oder der Madison Square Garden. Und an jenem Ort muss es natürlich sein, wenn sich so ein Star an eine Konzertserie macht. Wir kennen das über Jahre hinweg ja von Eric Clapton aus der Londoner Royal Albert Hall und über Jahrzehnte von der ALLMAN BROTHERS BAND im Beacon Theater, ebenfalls in New York.
12 ausverkaufte Shows waren es und aus diesen setzt sich dieses Doppel-Album zusammen.

Vor Jahren hatte Billy Joel ja schon mal das Ende seiner Live-Auftritte angekündigt, aber irgendwie scheint er nicht davon loszukommen. Na ja, ich hab ihn ja mal auf der Bühne erlebt und auch wenn das schon 15 Jahre her ist und mancher Sprung aufs Piano leicht affektiert wirkte, konnte man doch sehen, was für einen Spaß der Mann auf der Bühne hatte. Und da muss man sich bei Angry Young Man tatsächlich vergegenwärtigen, dass hier ein Mann Mitte 50 auf der Bühne steht und mit ungeheurer Power in den Auftritt einsteigt. Stimmlich ist hier jedenfalls kein Verschleiß zu hören. Sollte er hier und da doch kleine Probleme gehabt haben, kaschiert er sie. So weicht er in My Life auch mal von der bekannten Gesangsmelodie ab und improvisiert mit seiner Stimme. Kommt durchaus gut und lässt auch solch tausend Mal gehörte Songs neu aufleben.

Natürlich steht auch eine ausgezeichnete Band mit Billy auf der Bühne, z.B. seine langjährigen Weggefährten und Multiinstrumentalisten Mark Rivera und Crystal Taliefero. Am zweiten Keyboard/Piano steht David Rosenthal, der Anfang der 80er Don Airey bei Ritchie Blackmore's RAINBOW an den Tasten ablöste. Und wo wir schon dabei sind: Am Schlagzeug sitzt Chuck Burgi, der zur selben Zeit bei RAINBOW gespielt hat. Und der Sänger Joe Lynn Turner wiederum, hat auf Billys Erfolgsalbum "Stormfront" im Backgroundchor geträllert. Da schaut's, gell?
Aber zurück zum Thema und zu The Ballad Of Billy The Kid, wo zwischen Marlboro-Western-Romantik und Martin Böttcher Winnetou-Melodien auch wieder aus allen Rohren, respektive Pistolenläufen, geballert wird.
Wenn Billy Joel "I am The Entertainer" singt, dann trifft das auf wenige Solokünstler so perfekt zu. Sein Engagement und der unbedingte Wille, das Publikum mitzureißen, ist auch auf "Konserve" spürbar und versetzt einen mühelos in den Madison Square Garden. Bei so einem Live-Album sollte man ruhig die Stereoanlage etwas aufdrehen, für das richtige Feeling. Produziert hat Mr. Joel zusammen mit Steve Lillywhite, der u.a. schon den ROLLING STONES zum richtigen Sound verholfen hat.

Eine weitere Fähigkeit des Songwriters ist, seine Zuhörer an unterschiedlichste Orte entführen zu können. So schaltet man gerne einen Gang zurück und spaziert durch die Straßen und gibt sich dem New York State Of Mind völlig hin. Das Publikum erkennt solche Songs natürlich beim ersten Tastenanschlag und begrüßt sie so frenetisch, wie es sie mitsingt.
Über Zanzibar geht's nach Miami 2017 und von dort zu The Great Wall Of China. Zwischendurch wird daran erinnert: The Night Is Still Young. Und alles wird mit großem Engagement gespielt. Ich hatte da wirklich eher mit 'gebremsten Schaum' gerechnet.
Fast jeder Titel beschert einem ein Deja-vu-Erlebnis und zeigt welch großartiges musikalisches Werk dieser Künstler geschaffen hat. Hits wie Allentown stechen natürlich heraus, bei dem schon das Lokomotivpfeifen zu Beginn für Euphorie sorgt.

Mit dem vertrauten Rotorengeräuschen eröffnet Goodnight Saigon die zweite CD und dürfte wohl für die ein oder andere Träne im Publikum gesorgt haben. Auch als bloßer Zuhörer kann man sich einer gewissen Ergriffenheit bei dieser Schilderung der Vietnam-Szenerie nicht erwehren.
Tief durchatmen und dann ist wieder Party angesagt. Wenn Billy "one, two - one, two, three, four" vorzählt, fühlt man sich an Bruce Springsteen erinnert und wenn auch nicht ganz so gerockt wird, sorgen die folgenden Titel doch durchwegs für Stimmung. The Downeaster Alexa kommt so energetisch, dass sie für Gänsehaut sorgt und man den Arbeitersohn regelrecht am Ruder stehen sieht.
Dermaßen beansprucht, lehnt man sich gern verträumt zurück und geniest She's Always A Woman, eine der schönsten Balladen die jemals geschrieben wurden.
Mit dem 83er Hit Keeping The Faith flirtete Billy schon mit einem lockeren, karibischen Flair und einiges später, bei River Of Dreams, setzte er diesen Flirt fort. Nicht meine bevorzugteste Phase in seiner Karriere, aber hier nimmt man diese Songs als zugehörige Auflockerung ganz gern mit.
Klar fehlen einem trotzdem Songs. Leningrad etwa, oder das Uptown Girl, oder No Man's Land, aber dafür gibt's immerhin seinen Trademark-Song Piano Man, der mir auf seinen Live-Scheiben immer gefehlt hat.
Neben den Tasten haben die Gitarren einen bemerkenswert hohen Anteil an Stücken wie A Matter Of Trust, Big Shot, You May Be Right. Letzterem steht die angeraute Live-Stimme Billys richtig gut.
Kollektives Mitsingen (bezieht sich auch auf den heimischen Zuhörer) ist wieder bei Only The Good Die Young angesagt und der Song wiederlegt sich hier eigentlich selbst. Manche von den Guten bleiben uns erhalten. Klasse, wenn das Saxofon zum Solo ansetzt.
Piano Man ist die wahre Krönung dieses Albums und das Publikum übernimmt bereitwillig den Gesang beim Refrain: "Sing us a song, you're the piano man, sing us a song tonight. Well we're all in the mood for a melody, and you've got us feeling alright!"
Dem bleibt, auch nach Hören dieser Doppel-CD, nichts hinzuzufügen.
(Falls jetzt jemand It's Still Rock'n'Roll To Me vermisst hat, geschah das zurecht, wird aber als 'Hidden Track' am Schluss noch nachgereicht)

Epi Schmidt, 02.07.2006

 

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