Big Engine

Live At Boot Hill Saloon

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.04.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Big Engine
Live At Boot Hill Saloon, Big Engine Records, 2005
Tony Mikus Lead Vocals & Guitar
Hans Oellerich Guitar & Backing Vocals
Banner Thomas Bass Guitar & Backing Vocals
Benny Pucket Drums & Backing Vocals
Produziert von: Jeff Tomei Länge: 64 Min 10 Sek Medium: CD
1. The Boys Are Back In Town9. I Wish I
2. Shake My Soul10. Pink Houses
3. Juggernaut (Built For Speed)11. Give It To Me
4. Wasted12. TNT
5. Sister Mary13. California
6. Flirtin' With Disaster14. No Money
7. I Hate Love15. War Pigs
8. Real Life

Nachdem sich der Kollege Joachim Domrath mit den letzen/ersten beiden Studiowerken von BIG ENGINE bereits auseinandersetzten, präsentiert sich die Band nun auf einem Live-Album, aufgenommen im Boot Hill Saloon am 28./29. Mai 2004.
Es wurde ja bereits festgestellt, dass es sich, trotz des ehemaligen MOLLY HATCHET Mitglieds Banner Thomas hier nicht um Southern-Rock handelt, sondern vielmehr um High-Energy Hard Rock. So steigt die Band denn auch gleich mit einem Cover von THIN LIZZYs The Boys Are Back In Town, gehörig treibend, in ihren Set ein. Ordentlich gespielt, da gibt's gar nix, der Gesang passt ebenso wie die Twin-Gitarren, allerdings auch ohne besonders eigenständige Note. Reicht jedenfalls aus, um die Party in Schwung zu bringen.
Shake My Soul, als zweiter Song, bringt gesteigerte Power und erinnert mich an manchen Knaller von THE CULT. Kernige Riffs in bestem AC/DC-Stil sorgen hier für ordentlich Power. So geht's zunächst weiter mit eigenem Material. Juggernaut vom Album "Shifting Into Overdrive" legt eine weitere Schippe drauf. Das reicht jetzt aber doch schon ein Stück in den Heavy-Bereich hinüber. Double-Bass und heftig geschredderte Gitarren würden manchen METALLICA-Fan, aus deren Spätphase, erfreuen.
Knallig geht's mit Wasted weiter. Da raspelt sich Sänger Tony Mikus zu einer passablen HATCHET-Röhre, was auch richtig gut kommt. Musikalisch bleibt man aber im härteren Bereich. Mir sind da manchmal übertrieben viele Quietsch-Solo-Obertöne drin.
Mehr "Southern-Töne" finden sich in der Ballade Sister Mary, die allerdings, neben den Double-Leads, auch ein paar BEATLES-Sounds im Hintergrund und stellenweise etwas Ähnlichkeit zu der Heavy-Pop-Band POISON birgt. Der Gesang reißt da schon einiges raus.
Und wo man schon beim Thema ist, folgt mit Flirtin' With Disaster ihre Coverversion von einem der besten MOLLY HATCHET Songs. Natürlich hält man sich eng ans Original, gibt aber reichlich Gas und kleine Ungenauigkeiten nimmt man nicht so ernst. Schließlich ist Party-Time angesagt und so klingt die Scheibe auch. Eigentlich sogar recht sympathisch, dass hier offensichtlich keine "Nachbearbeitungen" stattgefunden haben. Da nimmt man kleine Mankos gern in Kauf.
I Hate Love nimmt dann wieder einen deutlich moderneren Charakter an. Fast punkig, irgendwo zwischen den Mitgröl-Songs von SLADE und dem aktuellen Drive von GREEN DAY, mit einer kurzen Rap-Einlage, sorgt der Titel für weitere Stimmung.
Mit dieser undefinierbaren Art von Gitarrensound, der mir mich immer nervt, geht's weiter mit Real Life vom Album "Spare Parts". Ohne Sänger Tony Mikus würde das schon etwas in die Grunge-Ecke driften, aber der hält den Rock-Faktor doch noch oben. Dafür folgen bei I Wish I gleich noch heftigere Töne. Brachiale Akkorde schieben gewaltig und ein bisschen muss ich wieder an THE CULT denken. Nur wenige Verschnaufpausen gönnt dieser Song den Hörern, die zu diesem schweren Groove die Köpfe wohl reichlich wackeln ließen.

Dann bricht's halt doch aus ihnen raus: Wenn man aus Jacksonville, Florida kommt, kann man wohl nicht anders als seinen Patriotismus zur Schau zu stellen. So werden die amerikanischen Soldaten aus aktuellen und vergangenen Auslandseinsätzen gepriesen und gesegnet. Der entsprechende Jubel ist der Band gewiss. Schade, dass das auf dem Rücken von Pink Houses ausgetragen wird. Relativiert allerdings durch den Chor des Publikums beim Refrain. Mein lieber Herr Gesangsverein! So falsch und schief kann man doch gar nicht singen. Das Grinsen des Zuhörers ist ihnen sicher. Ansonsten wird dieser John Mellencamp Song gehörig elektrifiziert und gepowert, ohne den Mainstream-Fan zu verscheuchen.
Dafür langen BIG ENGINE im Song Give It To Me wieder heftiger hin. Muss ich da an TWISTED SISTER denken? Na ja, entfernt.
Beim nächsten Song muss man nicht viel denken, denn bereits das Intro von T.N.T ist jedem Rockfan in die Hörmuschel eingefräst. Auch hier macht Sänger Mikus eine prima Figur. Der Gitarrensound ist mir zu verzerrt und das Solo nicht Angus-mäßig genug, die Leadgitarre trifft im Outro die Töne nicht richtig, aber - fuck it - es geht gut ab.
Hit dieser Scheibe ist für mich California. Diese von Tony Mikus geschriebene Midtempo-Rock-Nummer ist der absolute Ohrwurm und würde auch gut ins Programm eines Mike Tramp bzw. WHITE LION passen.
Ein Mitmach-Song wie No Money kommt natürlich live erst so richtig gut. Ist zwar irgendwo banal strukturiert aber er reißt einfach mit und macht mit seinem Refrain "I ain't got no money..." Spaß.
BLACK SABBATH ist ja zur Zeit wieder schwer angesagt und so passt deren Klassiker War Pigs hier bestens dazu. Vielleicht etwas gehetzt gespielt, aber so ist das live nun mal, da spielt schließlich auch eine Menge Adrenalin mit. Zwischendurch rutscht man auch mal in LED ZEPs Whole Lotta Love rein, fängt sich aber nach einem Refrain und kehrt zu den "Schweinen" zurück. Ja, so ist man gleich bei über acht Minuten und die 56 davor vergingen auch recht flott. Die Scheibe wird nicht jedem durchgehend gleich gut gefallen, aber für jeden ist hier irgendwas geboten und für alle eine prima Party angerichtet.

Epi Schmidt, 10.04.2005

 

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