Big Daddy Wilson Neckbone Stew, Ruf Records, 2016 |
Big Daddy Wilson | Lead Vocals, Percussion | |||
Cesare Nolli | Electric and Acoustic Guitars, Drums, Percussion, Keyboards, Backing Vocals | |||
Paolo Legramandi | Bass, Backing Vocals | |||
Staffan Astner | Electric and Acoustic Guitars, , Drums, Bass | |||
Sven Lindvall | Tuba | |||
Nik Taccori | Drums | |||
Eric Bibb | Guitar on He'll Make A Way and Cookies Gonna Kill Me | |||
Ruthie Foster | Lead Vocals on Give Me One Reason | |||
Davide "Dave" Rossi | Keyboards | |||
Alessandro "Merols" Merolic | Horns | |||
Paris Renita | Backing Vocals | |||
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01. Cross Creek Road | 08. Running Shoes | |||
02. 7 Years | 09. My Babe | |||
03. Neckbone Stew | 10. Damn If I Do | |||
04. I Just Need To Smile | 11. Cookies Gonna Kill Me | |||
05. Tom Cat | 12. The River | |||
06. He'll Make A Way | Bonus Track | |||
07. Give Me One Reason | 13. Peanut Butter Pic | |||
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In Kürze startet wieder Ruf’s alljährlicher BLUES CARAVAN und mit an Bord ist diesmal Big Daddy Wilson, der mit “Neckbone Stew” aktuell sein zweites Album, nach “Thumb A Ride“ (2011), für Ruf Records veröffentlicht. Genug Gründe hier mal reinzuhören.
Mr. Wilson ist ein Blueser der alten Schule und so klingt es auch gleich, wenn Cross Creek Road ganz traditionell nur mit dir Akustikgitarre gezupft wird. Guter Down-Home Einstieg. Wenn man in so einem Tour-Package die Leute zum Tanzen bekommen will, braucht man aber natürlich auch Nummern, wie das folgende 7 Years. Da sollte dann, mit funky Groove und dezenter Bläserunterstützung, schon Bewegung in Beine und Hüften kommen.
Der Titelsong kommt dann wieder den Puristen entgegen. Zumindest zu Beginn, wenn es wieder als Akustik-Blues beginnt. Allerdings wird nach anderthalb Minuten in einen coolen Reggae-Rhythmus gewechselt, was der Stimmung und der Fitness sicher entgegenkommt.
Wie gehabt, wird bei Wilson nicht mit übermäßiger Härte agiert, sondern man lässt viel Raum für moderate Töne und Feeling. Wie in der wunderschönen R&B/Soul-Ballade I Just Need A Smile. Sparsam instrumentiert, Akustisch gehalten, herrlich entspannt.
Tom Cat hat Big Daddy über, bzw. für seinen eigenen Daddy geschrieben. Dabei geht es natürlich nicht um den “Kater“, denn man nach durchzechten Nächten hat, sondern um den, der sein Revier durchstreift. Klasse, stimmungsvolles, Keyboardsolo und cooler Jazz-Groove.
Bei dem lockeren Boogie He’ll Make A Way bekommt die Band Verstärkung durch Eric Bibb, der hier äußerst feine Gitarren-Fills einstreut, hinter denen sich ein ebenso feiner Gospel-Chor gruppiert. Freudiges Kopfnicken ist hier integriert.
Auch bei Give Me One Reason - im Original von Tracy Chapman - gibt’s einen Gast: Ruthie Foster gibt hier die Duettpartnerin für Big Daddy und zusammen schaukeln sie die Nummer von einem ruhigen Delta-Blues langsam Richtung Chicago-Style hoch. Macht richtig Spaß, zuzuhören, wie sich die beiden ergänzen.
Running Shoes kommt leicht sphärisch-verspielt, während man bei My Babe wieder einem lockeren, akustischen Reggae frönt. Das hält die gute Stimmung natürlich oben und wenn es auch bei Damn If I Do etwas kühler (cooler) und eher Großstadt-jazziger wird, bleibt die Spannung erhalten. Cookies Gonna Kill Me hätte ich sofort Taj Mahal zugeschrieben, würde ich es irgendwo zufällig hören. Ist nicht weit von dessen Fishin‘ Blues entfernt und nahezu ebenso gut gemacht, was auch an der erneuten Beteiligung von Eric Bibb liegt.
Mit The River sollte das Album wohl leicht atmosphärisch ausklingen, aber das war den Verantwortlichen dann wohl doch zu spannungsarm. So gibt es mit Peanut Butter Pic noch einen “Bonus Track“, der wieder akustisch zum Delta Blues zurückführt. Der richtige Song, um die Feierabend-Party auf der Veranda in Schwung zu bringen. Das an den hervorragenden Instrumentalisten, aber in erster Linie am Charisma des Sängers, auf den man, angesichts dieses Albums, bei der anstehenden BLUES CARAVAN Tour gespannt sein darf.