Bettye LaVette Thankful N' Thoughtful, Anti, 2012 |
Bettye LaVette | vocals | |||
Chris Bruce | Guitars | |||
Jonathan Wilson | Guitars, Banjo | |||
Glenn Patscha | Piano, Keys | |||
Jennifer Condos | bass | |||
JJ Johnson | Drums, Percussion | |||
Steven Bernstein | Brass | |||
Douglas Wieselman | Reeds | |||
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01. Everything Is Broken | 07. Yesterday Is Here | |||
02. I'm Not The One | 08. Thankful N' Thoughtful | |||
03. Dirty Old Town | 09. Fair Enough | |||
04. The More I Search (The More I Die) | 10. Time Will Do The Talking | |||
05. I'm Tired | 11. Everybody This Is Nowhere | |||
06. Crazy | 12. Dirty Old Town (Slow Version) | |||
Kann diese Sängerin auch etwas anderes als Volltreffer landen? Seit Bettye LaVette sich 2005 mit ihrem "I've Got My Own Hell To Raise" zurück in den Mittelpunkt der Southern-Soul Welt schoss, überzeugt sie durch echte Größe, überwältigende gesangliche Präsenz und variantenreiche Interpretationskunst. Auch ihr neuester Streich "Thankful N' Thoughtful", rechtzeitig zum 50. Bühnenjubiläum fertig geworden, stellt uns wieder einmal vor die Wahl: Welche Version ist denn nun besser? Das Original oder LaVettes Neuinterpretation?
Ja, richtig, die neue Langrille beschäftigt sich, wie auch ihr 2010er Album "Interpretations: The British Rock Songbook", ein weiteres Mal mit Coversongs. Wobei sich in LaVettes Kehle jeder Song erstaunlich wandelt und die involvierten Musiker mit Leidenschaft und Finesse daran beteiligt sind, dem Song neue Facetten, einen frischen Groove zu verpassen. Southern Soul, Funk, Blues und ein Schuss Country sind hier die richtungsweisenden Koordinaten.
Die 66-jährige Soul-Lady wählt niemals das Offensichtliche. Das beginnt beim Produzenten, in diesem Falle Craig Street (Norah Jones, k.d. lang, Rebekka Bakken) und mündet bei der Wahl ihrer exzellenten Musiker, die ihre nicht gerade stromlinienförmige Songselektion maßgerecht ausgestalten. Tom Waits, Neil Young und Bob Dylan sind natürlich Cover-Kandidaten ohne großen Überraschungseffekt, SAVOY BROWN, GNARLS BARKLEY, SLY & THE FAMILY STONE und THE BLACK KEYS überraschen da schon eher. Aber, wie bereits angedeutet, es sind nicht die Namen, nicht die Komponisten, sondern Bettyes Talent, das diesen Liedern neue Impulse verleiht. "It's the singer, not the song". Oder war's doch anders herum? Überzeugt euch selbst. Für Spannung ist gesorgt.