Bettye LaVette

Interpretations: The British Rock Songbook

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.05.2010
Jahr: 2010
Stil: Soul

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Bettye LaVette
Interpretations: The Brtish Rock Songbook, Anti, 2010
Bettye LaVetteVocals
Rob MathesPiano, Guitar
... and some more fabulous musiciansBass, Drums, Rhodes Piano, Horns, Strings
Produziert von: Rob Mathes, Michael Stevens & Bettye LaVette Länge: 57 Min 04 Sek Medium: CD
01. The Word (Lennon/McCartney)08. Maybe I'm Amazed (P. McCartney)
02. No Time To Live (Capaldi/Winwood)09. Salt Of The Earth (Jagger/Richards)
03. Don’t Let Me Be Misunderstood (Benjamin/Caldwell/Marcus)10. Nights In White Satin (D. Hayward)
04. All My Love (Baldwin/Plant)11. Why Does Love Got To Be So Sad (Clapton/Whitlock)
05. Isn’t It A Pity (George Harrison)12. Don’t Let The Sun Go Down On Me (E. John/B. Taupin)
06. Wish You Were Here (D. Gilmour/R. Waters)13. Love Reign O'er Me (P. Townshend)
07. It Don’t Come Easy (Richard Starkey)

Ja, was haben wir denn hier? Nicht weniger als den ersten musiklischen Höhepunkt des laufenden Jahres.
Bettye LaVettes neues Album "Interpretations: The British Rock Songbook" macht seinem Namen alle Ehre, denn die ausgesuchten Songs, die jeweils aus den mittleren bis späten Sechziger- und frühen bis mittleren Siebziger Jahren stammen und samt und sonders auf britische Provenienz zurückschauen, werden dermaßen uminterpretiert, dass die Originale manchmal erst im zweiten Anlauf ausgemacht werden können. Mit diesem vorzüglichen Soul-Album ist der 64-jährigen Bettye LaVette ein echter Geniestreich gelungen. Redet man hie und da schon mal von sogenannten Soul-Divas, verdient sich die LaVette spätestens mit diesen 13 Interpretationen zweifellos keinen anderen Titel als The High Priestess of Soul.

Diese Ehrfurcht gebietende Stimme duldet kein Entrinnen, sie nimmt dich gefangen mit ihrer Intensität und ihrer im wahrsten Wortsinne puren Leidenschaft. 64 Jahre ist diese Dame alt und zu keiner Sekunde wirkt sie müde oder routiniert oder gar uninspiriert, sondern straff, resolut, energisch, verzeifelt, flehend oder auch ungemein sexy. Grad so, wie es der Song erfordert. Wow!
Kein Wunder also, und zu jeder Sekunde nachvollziehbar, dass die Autoren der Songs, Leute wie zum Beispiel Pete Townshend oder Elton John zu Tränen gerührt sind und stolz darauf sind, von dieser Lady gesungen zu werden.

Würde man an dieser Stelle die einzelnen Songs näher beleuchten, käme man wohl aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Neben LaVettes fabelhafter und berückender Stimme, inszenieren sich die Musiker unter der Führung der Produzenten Rob Mathes (Sting, Sade, Shelby Lynne, Carly Simon, Rod Stewart, George Michael) und Michael Stevens derartig gefühlvoll, dass bei aller zeitweiligen Sparsamkeit der Arrangements großartige Spannungsbögen kreiert werden. Manch andere Arrangements leben auch von süffiger Opulenz, schaumweichen Streichern und blaugefärbten Bläsersätzen und gospelinspirierten Backing Vocals. "Interpretations: The British Rock Songbook" hat einfach alles, was man als Soul-Fan braucht: Vor allem eine Riesenportion von sensiblem Gespür für ehrliche Gefühle und musikalischen Tiefgang.

Höhepunkte zu benennen fällt bei diesem Angebot an Hochkarätern wirklich schwer, doch Lieder wie Traffics No Time to live (welches noch relativ nah am Original hängt) oder Salt of the earth von den Rolling Stones, sowie die Supergroovy-Interpretation des Eric Clapton Klassikers Why does love got to be so sad oder die umwerfende Gefühlsaufwallung bei Pete Townshends "Quadrophenia"-Edelstein Love reign o'er me nötigen dem Hörer den allergrößten Respekt ab. Aber auch totgedudelte Songs wie Moody Blues' Nights in white satin oder das im Original nicht ganz so berührende All my love von Led Zeppelin gewinnen unter Bettye LaVettes Regentschaft enorm an Potenzial und Aussagekraft. Dieses Album überzeugt einfach vom ersten bis zum letzten Ton. Große Empfehlung.

Frank Ipach, 16.05.2010

 

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