Die Gründung der, aus der nordrhein-westfälischen Stadt Rheinberg stammenden, Punk Rock Formation BETONTOD geht auf den Beginn der 1990er Jahre zurück. Seitdem hat sich viel bei der Truppe getan. So wurden, nur um hier einige Beispiele zu nennen, etliche Tonträger in unterschiedlichen Formaten veröffentlicht, absolvierten die Jungs am 17. Dezember 2016 immerhin ihren 1.000sten (mit Worten: Tausendsten) Auftritt und erfolgte die eine oder andere Umbesetzung in den Reihen der Musiker.

Vor einigen Tagen erschien mit erheblicher Verzögerung endlich das neueste Studioalbum des Fünfers mit dem Titel “Zeig Dich!“ bei der bandeigenen Plattenfirma Betontod Records. 

Die Aufnahmearbeiten an den, hauptsächlich von Gitarrist Frank Vohwinkel kreierten, Stücken für die Scheibe begannen bereits 2018. Also noch vor dem Start der vermaledeiten Corona-Pandemie. Zum Ausklang des Jahres 2019 wurde Das Kapital als erste Single herausgebracht. Noch bevor der Longplayer das Licht der Punkwelt erblicken konnte, grätschte Oliver Meister (Gesang), Frank Vohwinkel (Gitarre), Mario Schmelz (Gitarre), Adam Krosny (Bass) und Maik Feldmann (Schlagzeug) jedoch leider eben genau dieses Virus dazwischen und zwang sie letzten Endes dazu, das Projekt beziehungsweise dessen Veröffentlichung aufzuschieben. Und zwar für unbestimmte Zeit, denn vor allem mittels (im Verlaufe der Pandemie nicht erlaubten) Konzerten hätte “Zeig Dich!“ besonders medienwirksam einem breiten Publikum präsentiert werden können.

Die zwölf Tracks der Platte treffen, bis auf den Rausschmeißer, die Powerballade Mehr als nur Legende (inklusive Akustikgitarre und Piano), mitten auf die berühmtberüchtigte Zwölf. Sie punken und rocken (abgesehen von ganz kurzen Verschnaufpausen) ohne viel Federlesens in der entsprechend gesteigerten Geschwindigkeit und haben hohen (zweifellos auch melodischen) Unterhaltungswert. Die streckenweise zu vernehmenden Bläser (Nie mehr St. Pauli ohne Dich, ebenfalls als Single erschienen) setzen zusätzlich mächtig Energie frei.

Die auf Deutsch verfassten, sehr direkt und klar formulierten Texte beleuchten eine große Bandbreite an gesellschaftlichen und persönlichen Themen. Da geht es um unsere Umwelt, das in weiten Teilen vollkommen unverantwortliche Verhalten der heutigen Menschheit der Erde und kommender Generationen gegenüber, bedingungsloses Wachstums- und Profitstreben auf Kosten aller anderen, Erinnerungen (Stichwort Musik der 1980er bei Neonlicht), Liebe, Romantik, Widerstand, Aufbegehren, Nichtaufgeben, Verzweiflung, Hoffnung und anderes mehr.    

Glücklicherweise läuft der Kulturbetrieb nach Beendigung dieser üblen Krankheit inzwischen wieder. BETONTOD können also von neuem so richtig durchstarten und ihre brandaktuelle Studioproduktion mit einer ausgiebigen Tour quer durch Deutschland bewerben (siehe unsere Rubrik 'Konzerttermine').