Beth Hart

Making Of 37 Days

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 07.08.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Steve Braun


Making Of 37 Days, Universal, 2008
Beth HartVocals, Piano, Pump Organ, Background Vocals
Jon NicholsGuitar, Mandolin, Background Vocals
Tom LillyBass
Todd WolfDrums, Percussions
Gäste:
Walter ThompsonHammond B3
Rune WestbergAccoustic Guitar on # 8, Electric Guitar on # 5
Scott GuetzkowCowbell on # 5
Produziert von: Johnny Caswell, David Wolff Länge: 57 Min 00 Sek Medium: DVD
01. Good As It Gets08. Forever Young
02. Jealousy09. Easy
03. One Eyed Chicken10. Heaven Look Down
04. Over You11. Missing You
05. Sick12. Waterfalls
06. Face Forward13. Crashing Down
07. Soul Shine14. At The Bottom

Beth Hart ist alles andere als eine unscheinbare Frau. Äußerlich irgendwo zwischen Stevie Nix und Sheryl Crow zu verorten - aber wehe, wenn sie den Mund aufmacht: Dann bricht ein Vulkan aus! Diese Stimme ist einzigartig: Mit etwas an Roger Chapman erinnerndem Timbre, zwischen zart-rauchig und Janis Joplin, emotional und elektrisierend bis in die Haarspitzen - unglaublich!
Jemand der so unverschämt gut aussieht, kann eigentlich nur aus Kalifornien stammen. Für diese braungebrannte, sportlich-lässige Eleganz braucht's viel Sonne und Strand. Aber auch die Piano-Balladen sind manchmal verräterisch an unsere Westcoast-Heldinnen erinnernd, um im nächsten Song hart rockend zu expodieren. Das Leben mit so einer Frau wird wohl niemals langweilig sein, dieses Kätzchen hat Krallen, buckelt, faucht und ....schnurrt.

Nun, so ganz neu und originell ist ein "Making of ...." sicherlich nicht mehr und die Meßlatte für dieses Genre wurde mit dem preisgekrönten "Rising Low" von Mike Gordon verdammt hoch gelegt. Beth Hart verzichtet auf alles unnötige "Gelaber" - die Songs stehen im Mittelpunkt. Bestenfalls kurze, spontane Gefühlsausbrüche nach den Songs sind angesagt. Gezeigt werden keine Aufnahme-Sessions, sondern die Songs der CD "37 Days" werden live im Studio eingespielt. Allerdings werden zusätzliche Spuren wie Background-Vocals oder die Hammond B3 darübergelegt, so dass der Sound sehr eng am Studio-Album anliegt. Folgerichtig ist die Abfolge der Songs identisch mit der Studio-Scheibe. Es könnte gut möglich sein, dass sich Puristen an dieser Vorgehensweise reiben werden.

Beth Harts 1995er Debüt "Immortal" war ein raues Rockalbum mit viel Blues und Soul. Es wurde durch ihren Zweitling "Screamin' For My Supper" noch übertroffen - man sprach gar von einer Reinkarnation der Joplin. Wie ihr Vorbild drohte Beth allerdings im Sumpf von Drogen und Alkohol zu versinken. Sie kämpfte sich durch ihre tiefsten Niederungen und stieg auf wie Phoenix aus der Asche.
Beths Texte sind ein Spiegel ihrer Erlebnisse - sie ist eine nachdenkliche Frau geworden. Tiefgründig sind ihre Themen, die oft von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit handeln und die Seele berühren. Diese Zerbrechlichkeit ist aber von der groben Power einer Frau durchzogen, die sich wieder ins Leben zurück gekämpft hat.

Beth Harts Songs zeugen von einer tiefen Sinnlichkeit und Emotionalität. Ihre Paradedisziplin ist die Piano-Ballade - Songs wie Jelousy oder Over You sind fast kitschig schön und tief im Soul verwurzelt. Etwas handfester wird's schon mit einigen "Stompern": Bei Good As It Gets und Heaven Look Down wird schon zünftig in die Tasten des Grand Pianos gehauen. Aber so richtig stark wird Beth Hart, wenn sie das Piano verläßt und sich auf den Mikrofonständer konzentriert. Überrascht stellt man fest, dass die Dame richtig hart rocken kann - saustark: Sick und Waterfalls erinnern fast ein wenig an Songs der BLACK CROWES.
Wenn man bedenkt, wo die Dame herkommt, macht es durchaus Sinn, dass sie den Klassiker Soul Shine bringt. Warren Haynes wird es mir allerdings nicht verübeln, wenn ich konstatieren muss, dass diese olle ABB-Nummer aus den 90ern für meine Ohren schon reich reichlich abgenudelt ist. Zuoft wurde sie bereits in Live-Sets von Gov't Mule auf Tonträgern verewigt. Live hat dieser Evergreen wenig von seinen Reizen eingebüßt - aus der Konserve vermag mich Soul Shine nicht mehr vom Hocker hauen.
Zwei tieftraurige Balladen beschließen "Making of 37 Days": Crashing Down und At The Bottom verarbeiten die dunkelsten Momente ihres Lebens und rühren zutiefst in Herz und Seele. Hier merkt man, wie zerbrechlich diese Powerfrau vom Typ "Triathletin" wirklich ist.

Die Beth Hart Band ist erstklassig besetzt, mit echten Künstlern, die ihre Klasse unaufdringlich in den Dienst dieser tollen Sängerin stellen. Mit "Making Of 37 Days" hat sich Beth Hart ganz tief in mein Herz gespielt. Musikalisch bleiben keine Wünsche offen ....
Da sind es nur kleine Schönheitsfehler, wenn die Spieldauer etwas dürftig ausgefallen ist und gänzlich auf Bonus-Material verzichtet wurde. Wenn der Preis stimmt - ein Kauftipp!

Spieldauer: 57 Minuten
Sound: Dolby Digital 2.0
Bildformat: 16:9

Steve Braun, 07.08.2008

 

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