Drive By Truckers

Berlin, Knaack-Klub, 12.12.2003

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Konzertbericht

Reviewdatum: 12.12.2003

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Berlin, Knaack-Klub, 12.12.2003 Bildergalerie

Drive-by Truckers

Eines fällt auf bei den jungen Hoffnungsträgern der amerikanischen back-to-the-roots Musik wie MY MORNING JACKET, den FRIENDS OF DEAN MARTINEZ oder nun auch den DRIVE-BY TRUCKERS: Live läßt man es gerne richtig krachen, die Lust am vermehrten Adrenalin- und Dezibelausstoß ist überdeutlich. Manchem, im doch räumlich überschaubaren Knaack, war es sogar ein bißchen zu heftig, was die Drei-Gitarren-Armee aus Alabama respektive South Carolina, die sich jetzt in Athens, Georgia niedergelassen hat und die in ihrem Schaffen die Einflüsse von Johnny Cash, Neil Young, HUMBLE PIE, CIVIL WAR, Merle Haggard und natürlich auch LYNYRD SKYNYRD oder MOLLY HATCHET aufgreift und verarbeitet, zu Gehör brachte. Denn während das letzte Album "Decoration day" doch zu großen Teilen recht country-lastig geraten ist, gibt es auf der Bühne deutlich mehr im Stile der "Southern Rock Opera" mit Extra-Gasfuß und die Verwandlung zu einer Rock'n'Roll Band mit ganz großen Rrs.

Drive-by Truckers

Erstaunlich ist, welch breiten Raum das noch relativ neue und junge Mitglied Jason Isabell einnimmt, der mit seinen gerade mal 24 Lenzen schon als Co-Leader zu bezeichnen ist (er komponierte ja u.a. auch den Titeltrack zum letzten Album, bei dem er auch den Leadgesang übernimmt) und mit seiner Gretsch recht lustvoll regelrechte Rückkoppelungsorgien feiert. Die Tracklist ist denn auch auf die etwas heftigeren Titel ausgerichtet, so gibt es, neben Sink hole, Careless und Decoration day, unter anderem auch das ältere The living Bubba und natürlich große Teile aus dem LYNYRD SKYNYRD und Neil Young vereinigenden Werk "Southern Rock Opera" zu hören, wie Ronnie and Neil, 72s (this highway's mean) oder Let there be Rock, das natürlich von der doch recht zahlreich erschienen Southern-Rock-Fangemeinde besonders bejubelt wird (insbesondere ein Dave-Hlubek-Lookalike versucht sich als Co-Leadsänger mit jeweiliger besonderer Betonung der Worte "MOLLY HATCHET").

Drive-by Truckers

Patterson Hood, der auch für den größten Teil der recht schonungslosen und düsteren Texte verantwortlich ist, verpricht, daß dies nur eine kurze Stippvisite sei und die Band im April zu einer ausgedehnteren Tour wiederkommen werde.
Der krönende Schlußpunkt nach immerhin zwei Stunden Vollbedienung ist dann natürlich das grandiose Epos The southern thing, mit einem fulminanten Gitarrensolo des dritten Gitarristen Mike Cooley, der doch tatsächlich ab und an eine Flying-V bediente.

Drive-by Truckers

Schön zu sehen, daß solche Musik auch durch junge amerikanische Musiker am Leben erhalten wird und durch die Auseinandersetzung mit anderen musikalischen Einflüssen sogar eine Art Frischzellenkur erfährt.
Am Rande noch schön und zu erwähnen, daß ich endlich mal unseren Gastautor Ralf Rischke getroffen habe, der aus Lauchhammer kommt (nicht Cottbus, Frank!) und sich um die Belebung der dortigen Musikszene kümmern will und wird.

Ralf Stierlen, 18.12.2003

 

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