Ben Lee Awake Is The New Sleep, Blue Rose Records, 2005 |
Ben Lee | Vocals, Guitar, Bass, Percussion | |||
Lara Meyerratken | Keyboards, Vocals, Drums, Percussion | |||
Brad Wood | Drums, Saxophone, Vocals | |||
McGowan Southworth | Guitar, Keyboards, Vocals | |||
Jason Schwartzman, Eric Gardner | Drums | |||
Rob Hann | Bass | |||
Chick Wolverton | Percussion | |||
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1. Whatever It Is | 8. No Right Angles | |||
2. Gamble Everything For Love | 9. Get Gotten | |||
3. Begin | 10. Close I've Come | |||
4. Catch My Disease | 11. The Debt Collectors | |||
5. Apple Candy | 12. We're All in This Together | |||
6. Ache For You | 13. Light | |||
7. Into The Dark | 14. I'm Willing | |||
Im schläfrigen und irgendwie ermüdenden Opener Whatever it is propagiert der 26-jährige Australier Ben Lee seine neue Lebensphilosophie: 'Leute, lasst euch nicht hängen. Packt es an, egal ob seltsam, merkwürdig oder ungewöhnlich. Ihr müsst es einfach nur tun.'
Völlig in Ordnung diese Zielsetzung, Ben.
Wenn man dann die einlullende Einleitung hinter sich lässt, schliesst man Bekanntschaft mit dreizehn weiteren Gitarren-Pop-Songs, die oftmals dezent akustisch daherschweben, mit Pianotupfern oder klingelnden Glöckchen verziert werden und von der weichen, wenig aufregenden Stimme Ben Lees getragen werden.
Das plakative Gute-Laune-Lied Catch my disease, das ein bisschen den positiven Geist eines Karl Wallingers (WORLD PARTY) bemüht und das ebenfalls im Up-Beat gehaltene Into the dark dürften mühelos in jedem etwas besseren Frühstücks-Radio laufen, um zwischen dampfendem Kaffee und saftigem Croissant für friedvolle Stimmung zu sorgen.
Ihr merkt schon, so richtig begeistert bin ich von Ben Lees neuestem Opus nicht. Der junge Mann, der sich schon im zarten Alter von 14 mit seiner Punk-Band NOISE ADDICCT ins Rampenlicht drängte, um dann schliesslich mit 16 sein hochgelobtes erstes Soloalbum "Grandpaw would" zu veröffentlichen, zeigt hier auf seinem neuestem Longplayer zwar eine gewisse textliche Reife, die auf sein turbulentes Leben im vergangenen Jahrzehnt zurückzuführen ist. Musikalisch bleibt er allerdings relativ blass. Keiner der vierzehn Titel weckt in mir das unbedingte Verlangen, ihn nochmals hören zu müssen.
"Awake is the new sleep" leidet schlicht und einfach an einer seltsamen Spannungsarmut. Ein Album, das sich so dahinschlängelt. Wie eine Schlange im Gras gleitet, alles gut getarnt durch die warme Nachmittagssonne.
Der namhafte Produzent Brad Wood (Liz Phair, Pete Yorn, SMASHING PUMPKINS, BETTER THAN EZRA) gibt sich zwar die grösste Mühe, das Album in einen angenehm offenen Sound zu betten, doch was nützt dies alles, wenn die Substanz der angebotenen Songs jegliches prickelndes Moment vermissen lässt.