Ben Kweller Go Fly A Kite, The Noise Company, 2012 |
Ben Kweller | Vocals, Guitars, Piano | |||
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01. Mean To Me | 07. Justify Me | |||
02. Out The Door | 08. The Rainbow | |||
03. Jealous Girl | 09. Time Will Save The Day | |||
04. Gossip | 10. I Miss You | |||
05. Free | 11. You Can Count On Me | |||
06. Full Circle | ||||
Inzwischen darf man den pausbackigen, 32-jährigen Amerikaner Ben Kweller, der nach wie vor wie ein spitzbübischer Teenager aussieht, schon zum Völkchen der Arrivierten zählen. Nach seinem letzten, stark Country durchwirkten Album "Changing Horses" setzt er nun wieder auf sein Lieblingspferd: melodieseliger Power-Pop.
Bei Kwellers über die Jahre gewachsenem Talent überrascht es nicht, dass sein aktueller Longplayer "Go Fly A Kite" einen weiteren profunden Beweis seines nivauvollen Songwritings verkörpert. Mit seiner Große-Jungs-Stimme, die immer ein wenig auch an Josh Rouse oder Matthew Sweet erinnert, verwandelt er seine nicht immer nur freudestrahlenden Texte in süße, flockige, bisweilen von arg verzerrten E-Gitarren angetriebene Radio-Hits, deren Hooklines so manche Party zum Schäumen brächte. Nicht umsonst nennt Kweller seine Konstrukte 'Sugar-Metal'. Was für eine nette Schublade.
Während Out The Door z.B. unverkennbar Mitt-Sechziger BEATLES-Erbanlagen zur Schau trägt, treten die Referenzen bei allen anderen Songs nicht immer so klipp und klar ins Rampenlicht. Mal ein bisschen BEACH BOYS-Flavour, mal ein wenig Phil Spector-Firlefanz. Kweller orientiert sich an den großen, alten Songschmieden des Business, verquirlt seine Einflüsse aber recht geschickt mit dem persönlichen Anspruch eines nach vorne denkenden Pop-Prinzen, der seinen Schlüssel zur Pop-Vermächtnis-Kammer stets nah am Herzen trägt. Dass er uns via "Go Fly A Kite" an diesem Glanz teilhaben lässt, adelt ihn.