Ben Granfelt Melodic Relief, JFK/Supersound Music, 2012 |
Ben Granfelt | Guitars, Bass (Tracks 1,6,7) | |||
Miri Miettinen | Drums (Tracks 2,3,4,5,8,9,10) | |||
Twist Twist" El Grande" | Drums (Tracks 1,6,7) | |||
Ako Kiiski | Bass (Tracks 2,4,8,9) | |||
Joni Viherv | Bass ( 10) | |||
Lauri Porra | Bass (3) | |||
Tero Pennanen | Keyboards | |||
Kasper Martenson | Keyboards (10) | |||
Thomas Blug | Guitar (Tracks 3,5) | |||
Andy Powel & Muddy Manninen | Twin Guitars | |||
| ||||
01. El Gringos Revenge | 06. Back in Time | |||
02. Oh Yeah! | 07. The Riff Song | |||
03. GTR Tech | 08. GMT | |||
04. Still Waiting | 09. New 7 | |||
05. Melodic Relief | 10. Because We Still Can | |||
Ich gebe gerne zu, Finnland ist nicht das Land, auf das ich bisher mein musikalisches Augenmerk richtete. Auch Ben Granfelt, dessen immerhin 11. Album "Melodic Relief" nun vorliegt, hatte ich bis dato nicht im Fokus, erstaunte aber doch bei der üblichen Recherche. War er doch immerhin in den Neunzigern Gitarrist und Komponist bei den LENINGRAD COWBOYS und, musikalisch nenne ich das mal "breit aufgestellt", 2001 bis 2004 bei WISHBONE ASH, die während seiner Zeit das "Bonafide"-Album veröffentlichten und auch immer wieder gerne auf seine Dienste zurückgriffen. Dazwischen war der aktive Kampfsportler immer mal wieder mit seiner Ben Granfelt Band und seinen LOS BASTARDOS FINLANDESES im Studio präsent.
Wie man einen anständigen Opener mit viel "Strat"-Schmackes und Verve aus den Boxen schleudern kann, muss man ihm bei El Gringos Revenge auch nicht erzählen, bringt er seine Saiten doch gleich mal hochanständig zum Glühen, macht es sich ohne zu kopieren doch durchaus etwas in der SATRIANI-Ecke gemütlich und es fällt hier kaum der fehlende Sänger auf.
Man kann Ben Granfelt eigentlich gar nichts vorwerfen, die Melodien fließen in allerschönster JEFF BECK, ROBIN TROWER Manier aus seiner Stratocaster, erinnern bei Oh Yeah doch sehr an den Retro-Gitarren-Sound der 80's und ließe sich ebenso wie GTR Tech perfekt in einen Soundtrack einbetten, wenn sich Drums, Keyboards und die Gitarre an der langen Leine austoben und sich ekstatisch steigern können, gerät der Hörer doch gehörig aus der Puste und bekommt mit Back In Time noch ein ordentliches Brett serviert, das richtig Spaß macht.
Still Waiting wirkt als unendlich schöne Rockballade mit Kasper Märtenson (u.a. AMORPHIS) an den Keyboards ganz für sich und assoziiert ganz elegant eine gewisse Nähe zu SNOWY WHITE und bei Melodic Relief oder besonders bei The Riff Song wähnt sich der geneigte Hörer direkt unter GARY MOORE Fittichen.
Kurzum, meine Befürchtung hinsichtlich des fehlenden Sängers war unbegründet, vermag Ben und seine Band doch virtuos auf der ganzen Linie zu überzeugen.