Ben Arnold

Simplify

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.04.2011
Jahr: 2011
Stil: Southern Roots,Soul, R&B

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Ben Arnold
Simplify, Blue Rose Records, 2011
Ben ArnoldVocals, Piano, Electric Piano, Harmonica, Acoustic Guitar
Matt MuirDrums, Backing Vocals, Percussion
Zach DjanikianElectric Bass, Backing Vocals
Adam FlickerHammond Organ, Trumpet
Jason LoughlinElectric Guitar
Produziert von: Barry Maguire & Ben Arnold Länge: 42 Min 28 Sek Medium: CD
01. Depend On Love07. O' Holy Ghost
02. Simplify08. Breakfast For Dinner
03. Slow Learner09. Woman's Intuition
04. Baby, Let The Tears Roll Down10. Upstate New York Whiteout
05. Love Don't Lie11. Watching The Wheels
06. Fishin'

Wer ein gutes Gedächtnis hat und stets interessiert die Liner-Notes seiner Alben liest, wird sich an Ben Arnold erinnern, der einst im Jahre 2003 mit seinen Philadelphia-Kumpels die Combo 4 WAY STREET formierte und ein hübsches, wenn auch wenig beachtetes, Album veröffentlichte. Arnold schob sich dann im vergangenen Jahr mit der neu formierten sogenannten Supergroup U.S.RAILS ein wenig mehr in den Vordergrund, zumindest innerhalb des Dunstkreises einschlägiger Blue Rose Records Fans.

Nun, was so ein richtiger Profi ist, ruht sich nicht großartig auf seinen Lorbeeren aus, sondern schreibt neue Songs, geht für ein paar Tage ins Studio (hier: 3 Tage) und nimmt die frischen Tracks mit einer kongenialen Begleittruppe schnurstracks auf. Ben Arnold, der ein wenig unscheinbar wirkende Multiinstrumentalist, legt mit seinem Blue Rose Records Debut "Simplify" tatsächlich schon sein insgesamt siebtes Soloalbum vor. Alle Achtung. Schön, dass wir das jetzt in Deutschland auch mal mitkriegen.

Letztlich hat der Künstler hier aus der Not eine Tugend gemacht, denn wer im ungleich härter gewordenen Pop- bzw- Rockbusiness etwas mehr verdienen möchte, muss sich entweder ziemlich entblößen, wenn nicht gar prostituieren oder eine auf der Schmalspur dahin glitschende Musik produzieren. Das kann Ben Arnold nicht, oder besser gesagt, das möchte er nicht.

Arnold bleibt also bei seinen ureigenen Musikertugenden, veröffentlicht Platten, die zunächst dem Herzen und der Seele des Musikers entspringen und mit ein bisschen Glück auch einem mehr oder weniger großen Haufen von Fans gefällt und hält sich mit niveauvoller Qualitätsmusik über Wasser. Nicht umsonst titelt sein neuestes Opus "Simplify". Wie sagt Ben so treffend im Titelsong seiner Scheibe: "Don't really need to be famous, my record high on the charts, I'm happy to sing with a couple of strings on a beat old pawn shop guitar. I gotta simplify, everything's so complicated, multiplied and decorated."
Richtig, Ben, man kann die Sache auch mit Gelassenheit angehen. Diese Entspanntheit findet sich auch in Arnolds Album wieder, das sich tief in die musikalischen Traditionen der Südstaaten-Zentren Memphis, Austin und New Orleans gräbt, um mit der Essenz dieser Musikmetropolen ein hausgemachtes Gumbo zu kreieren. Southern-Soul, R&B und wohldosierter Pop halten hier als alles bestimmende Zutaten her. Ben Arnold und seine gewitzte und versierte Truppe machen das nicht auf sonderlich spektakuläre Art ud Weise sondern eher locker und mit der ausgefuchsten Selbstverständlichkeit und Souveränität über Jahre gewachsener Routine. Guter Groove. Vollblutmusiker eben. Das hört man direkt heraus. Not bad, not bad.

Ben Arnolds Stimme birgt hier einen besonderen Reiz, klingt er doch mit seiner seelenvollen Raspelstimme wie eine interessante Mischung aus jungem Joe Cocker, John Hiatt ohne Knödelfaktor, Randy Newman nach ausuferndem Gesangsunterricht, gepaart mit ein paar Reminiszenzen an Southside Johnny bzw. auch Huey Lewis. Alles wunderbar inbrünstig und mit heiserem Timbre vorgetragen.
"Simplify", ein Album für jede Tages-und Nachtzeit. Nicht aufdringlich, sondern einfach nur schwer sympathisch. Mehr davon. Ben Arnold kommt übrigens bald auf Deutschland-Tour.

Frank Ipach, 08.04.2011

 

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