Belthain

The Wheel

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 31.01.2018
Jahr: 2017
Stil: Pagan Folk

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Redakteur(e):

Ralf Frank


Belthain
The Wheel, Independent, 2017
Erik BelenosVocals, Hackbrett, Drums, Bass, Percussions, Horns
SamaelaVocals, Flutes, Percussions
Produziert von: Belthain Länge: 42 Min 18 Sek Medium: CD
01. Eclipse06. Belthain
02. Samhain07. Mabon
03. Imbolc08. The Wheel
04. Earrach09. Vow
05. Passage

Das österreichische Duo BELTHAIN existiert seit der Sonnenfinsternis 1999 und hatte seine Wurzeln ursprünglich im Doom Metal. Beide interessierten sich jedoch unabhängig voneinander schon davor für die vorchristlichen Kulturen ihrer Heimat und entwickelten ein Faible für keltische und germanische Mythologie.

"The Wheel" beschäftigt sich folgerichtig thematisch wie musikalisch mit einem Kernstück keltischer Mystik, dem sog. Jahreskreis und seinen wichtigsten Festen, Metal sucht man hier allerdings vergebens. Angeblich wollte man in dem letzten Song des Albums Vow eine Hommage an die Metal Vergangenheit einbringen, dazu bedarf es aber sehr viel Fantasie.
Wer es nicht wüsste, würde die Band samt Album wohl kaum nach Österreich verorten sondern vielleicht eher nach Norwegen oder Island, denn mit ihrem schwermütigen und dunklen Pagan Folk reihen sich BELTHAIN ein in eine Reihe von jungen skandinavischen Künstlern, die die traditionelle Musik ihrer jahrtausendalten Vorfahren (wieder)entdeckt haben.

Mastermind Erik, der sich entsprechend dem Bandnamen den Beinamen des keltischen Gottes Belenos gegeben hat, hat allerdings auch eine Weile auf Island gelebt, auf der anderen Seite pendelt die Band heutzutage regelmäßig zwischen Salzburg und der minoischen Sonneninsel Kreta, wo sie jeweils ein Tonstudio betreiben, der Wohnsitz dürfte also als Ursache für die musikalische Ausrichtung nicht von Bedeutung sein.

Wie schon gesagt, orientiert sich "The Wheel" am achtspeichigen Jahresrad und so auch die meisten Songs auf dem Album, die sich mit den jeweiligen Saat, Ernte, Danksagungs- oder Fruchtbarkeitsfesten beschäftigen. Nach dem Opener, der die schicksalhafte Sonnenfinsternis zum Thema hat, beginnt mit Samhain durchaus chronologisch das keltische Jahr und hangelt sich dann über die Quartalsfeste hindurch bis zum letzten Kardinalsfest Mabon, lässt aber inkonsequenterweise einige der Hauptfeste wie die Sonnenwenden aus.
Die Lyriks helfen da auch nicht weiter, sondern haben in ihrer Schlichtheit und Kürze beinahe Ritualcharakter. Musikalisch verwebt das Duo allerlei folkloristische Einflüsse und Instrumente wie Fujara, Alp- und Kuhhörnern sowie Framedrums, Hackbrett und Flöte, letztere eine Art Markenzeichen.
Man kann zu der beinahe schon depressiven, aber auch durchaus magischen Klangwelt wunderbar entspannen, um's Feuer tanzen oder meditieren, aber suizidal Gefährdete könnten auch auf andere Gedanken kommen, was natürlich nicht beabsichtigt ist.

Gut Ding will Weile haben, insofern haben sich BELTHAIN alle Zeit genommen, die sie für nötig erachteten. Die Produktion des Albums begann um Samhain 2005 und dauerte in der Demophase bis 2014. Danach ging's ans Finetuning und die Auswahl eines Mastering-Studios, die Entscheidung fiel am Ende zugunsten des bekannten Sterling Sound Studios in New York aus.
Das Ergebnis ist nun als Eigenproduktion über die offizielle Homepage der Band als schickes Digipak oder als Digital Download zu erwerben. Einen Vorgeschmack liefert der auf Kreta produzierte Videoclip zu Eclipse, eigentlich mehr eine Art Kurz- und Kunstfilm, auf jeden Fall sehens- und hörenswert.

Ralf Frank, 29.01.2018

 

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