Holggy Begg	Rhythm Guitars, Baritone Guitar, Mellotron, Ukulele, Backing & Lead Vocals
Michael Voss	Lead Vocals, Bass, Lead Guitars
Don Airey	Organ, Moog, Piano
Fritz Schneider	Acoustic Guitars
Mark Schulman	Drums
Gäste:
Molly Duncan	Saxophone
Gary Barden	Lead Vocals
Nicole Diem	2nd Lead Vocals
Sass Jordan	2nd Lead Vocals
Sophia Solena	Backing Vocals
Rosa E. Haas	Lyrics
Produziert von: Michael Voss & Holggy Begg Länge: 63 Min 28 Sek Medium: CD
01. Beggar's January	13. Beggar's July
02. Rock'n'Roll Star	14. My Heart in (Your) Hands
03. Beggar's Febrary	15. Beggar's August
04. Money Talks	16. Three Words
05. Beggar's March	17. Beggar's September
06. Calling	18. Lie To Me
07. Beggar's April	19. Beggar's October
08. Racing Girl	20. Oblivion
09. Beggar's May	21. Beggar's November
10. Joey	22. Come On, Hear Me
11. Beggar's June	23. Beggar's December
12. On Sundays

"From The Wardrobe Of My Soul" begleitet mich nun schon eine ganze Weile und es kommt dem Album wirklich zu Gute, wenn man ihm Zeit gibt sich zu entfalten.

Nein, wir reden nicht von abgefahrenem Progressive-Rock mit Haken und Ösen oder Mathcore mit Ecken und Kanten, sondern von einem Sound, den sein Schöpfer - der Schweizer Musiker, Komponist und Produzent Holggy Begg - gerne mit Desert Rock umschreibt.

Das ist nichts wirklich Sensationelles: Melodic Rock, mit ein bisschen Blues, Country und ab und an darf es auch ein angedeuteter Texas-Boogie sein.

Irgendwie wirken BEGGAR'S BRIDE auf mich seit jeher, als versuchen sie einen 'typisch amerikanischen' Sound zu erzeugen und sind dabei genauso klischeebehaftet und wenig originell, wie der durchschnittliche Working-Class-Yankee, für den Deutschland nur aus Heidelberg, dem Schwarzwald, Neuschwanstein und dem Oktoberfest besteht, beziehungsweise die Schweiz aus Steuersünder-CDs, lila Kühen, Matterhorn und Käsefondue.

Jetzt versucht sich der gute Holggy auch noch an einer Rock-Oper. Der Plot ist ziemlich banal: Ein Rockstar lässt kein Klischee und Fettnäpfchen aus um sein Leben in den Sand zu setzen, erfährt am Ende eine Läuterung und kriegt gerade noch die Kurve.

Eine dünne Story und biedere Musik: Das sind beste Voraussetzungen um damit gehörig auf die Nase zu fallen. Aber was passiert? BEGGAR'S BRIDE hauen ein in sich stimmiges, atmosphärisches Album mit einem ganzen Schwung Ohrwürmer raus.

Gut, My Heart In (Your) Hands zitiert ziemlich dreist Sympathy For The Devil, aber Songs wie Lie To Me, Rock'n'Roll Star oder Oblivion - Verbeugungen vor CHEAP TRICK, ENUFF Z'NUFF oder um richtig in die Vollen zu gehen: Lennon/McCartney - haben einfach Charme.

Oft klingt "From The Wardrobe Of My Soul" noch einen Tick zu sauber und adrett, etwas zu konstruiert und kalkuliert, ja, sagen wir ruhig: Überproduziert.

Trotzdem: Begg hat jede Menge Kompositionen am Start, die sich auch davon nicht unterkriegen lassen. Für mich ist "From The Wardrobe Of My Soul" die reifste Vorstellung, die BEGGAR'S BRIDE bisher abgeliefert haben. Eine Scheibe, die die typischen Charakteristika der Truppe - die mir persönlich nicht immer zusagen - pflegt, aber dabei eine bisher unerreichte Qualität an den Tag legt. Von daher: Well done, Holggy!