Bee Gees One Night Only - Anniversary Edition, Eagle Vision, 2010 |
Barry Gibb | Vocals, Acoustic Guitar | |||
Maurice Gibb (+ 2003) | Vocals, Keyboards, Acoustic Guitar | |||
Robin Gibb | Vocals | |||
Alan Kendall | Lead Guitar | |||
Stephen Gibb | Guitar | |||
Ben Stivers | Keyboards | |||
Matt Bonelli | Bass | |||
Steve Rucker | Drums | |||
John Merchant | Off Stage Keyboards | |||
Guest: | ||||
Celine Dion | Vocals on Track 25 | |||
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01. You Should Be Dancing | 17. Too Much Heaven | |||
02. Alone | 18. I Can't See Nobody | |||
03. Massachusetts | 19. Run To Me | |||
04. To Love Somebody | 20. And The Sun Will Shine | |||
05. I've Gotta Get A Message To You | 21. Nights On Broadway | |||
06. Words | 22. How Can You Mend A Broken Heart | |||
07. Closer Than Close | 23. Heartbreaker | |||
08. Islands In The Stream | 24. Guilty | |||
09. One | 25. Immortality | |||
10. Our Love (Don't Throw It All Away) | 26. Tragedy | |||
11. Night Fever | 27. I Started A Joke | |||
12. More Than A Woman | 28. Grease | |||
13. Still Waters | 29. Jive Talkin' | |||
14. Lonely Days | 30. How Deep Is Your Love | |||
15. Morning Of My Life | 31. Stayin' Alive | |||
16. New York Minig Disaster 1941 | 32. You Should Be Dancing | |||
Bonus Material: | ||||
01. Medley: Heartbreaker/Guilty/Chain Reaction | 03. Jive Talkin' | |||
02. How Deep Is Your Love | 04. Interview | |||
Die Gebrüder Gibb, berühmt geworden als BEE GEES, baten am 14. November 1997 samt Begleitband (inklusive Stephen Gibb, Barry Gibbs ältestem Sohn an der Gitarre) in das gediegene Ambiente des The MGM Grand Hotel/Casino im Spielerparadies Las Vegas (Nevada) zu einer Audienz. Vor kurzem erschien dieses Konzert unter dem Titel ’One Night Only - Anniversary Edition’ mit Zusatzmaterial versehen und neu gestaltet nochmals auf DVD.
Dieser Auftritt war schon etwas Besonderes. Und zwar sowohl für die Menschen auf, als auch die vor der nüchternen, aber großen Bühne. Immerhin hatten die Herren satte zehn Jahre seit ihrem letzten Gastspiel in den Staaten vorüberziehen lassen. Kein Wunder also, dass das Ereignis auf reges Interesse von Seiten der Fans stieß. Und sie sollten nicht enttäuscht werden. An diesem speziellen Abend ließen die erfolgsgewöhnten Drei keine Phase ihrer langen Karriere unberücksichtigt. Weder die 1960er, die 1970er, die 1980er, noch die 1990er Jahre. In all diesen Jahrzehnten konnten sie Hits verbuchen. Egal, ob Popklassiker, Discokracher oder gezähmte Rocker, alles wurde aufgefahren. Die Setlist spricht ja wohl Bände. Da blieben keine Wünsche unerfüllt. Teilweise fassten die gebürtigen Briten und späteren Australier die Stücke auch in Medleys zusammen oder spielten sie nur an.
Den Tune Our Love (Don’t Throw It All Away) trugen die BEE GEES im Gedenken an ihren 1988 verstorbenen, jüngsten Bruder Andy Gibb, gemeinsam mit diesem vor. Die Technik der Videowand machte es möglich. Es wurden dort außerdem immerfort Familienbilder und andere Filme, auch Ausschnitte von ’Saturday Night Fever’ und ’Grease’ (die Stimme von Originalsänger Frankie Valli kam hier zum Einsatz, Olivia Newton-John saß in der ersten Reihe) präsentiert.
Bei Immortality trat Celine Dion, welcher die Brüder diesen Track geliefert hatten, ins Rampenlicht und sang ihn zusammen mit Barry. Überhaupt brachten die drei Hauptakteure erstmals Titel, die sie für andere Interpreten geschrieben hatten wie z.B. Islands In The Stream (Dolly Parton & Kenny Rogers), Morning Of My Life (Esther & Abi Ofarim), Heartbreaker (Dionne Warwick, Haupt- und Bonusteil) oder Guilty ( Barbra Streisand, Haupt- und Bonusteil) und Chain Reaction (Diana Ross & Michael Jackson, Bonusteil).
Die stimmlichen und instrumentalen Leistungen aller Beteiligten sind topp und reißen das wohl situierte, hauptsächlich nicht den jüngeren Altersgruppen zuzuordnenden Publikum immer wieder zu Begeisterungsstürmen hin. Manche Fans gerieten sogar regelrecht in Verzückung, wie die Dame, mit deren Handtuch sich Barry Gibb erst den Schweiß abwischte und es ihr dann wieder zurückgab. Sie trug es wie eine Trophäe zu ihrem Platz. Es wurde bestimmt nie wieder gewaschen.
Zwecks Aufwertung finden sich bislang nicht herausgegebene Ausschnitte aus der britischen Fernsehshow “An Audience With The BEE GEES“ vom 07. November 1998. Hier zeigten Barry, Maurice (2003 viel zu früh gestorben) und Robin, dass sie auch den direkten Kontakt mit ihrem Publikum in kleineren, d.h. familiäreren Spielorten nicht scheuen mussten. Sie hatten die Lage jederzeit voll im Griff und brachten die Zuschauer ohne mit der Wimper zu zucken zum Tanzen.
In dem ebenfalls als Bonus fungierenden, abschließenden Interview redete das Trio frei von der Leber weg über Themen wie Familie, ihr Verhältnis untereinander, das Schreiben von Liedern, ihre musikalischen Einflüsse, ’Saturday Night Fever’, ihre Zukunft und, und, und… Aufgelockert wird diese Fragestunde durch bewegte Familien- und Karrierebilder, sowie Äußerungen von Künstlern und anderen Leuten.
Außer einem Faltblatt mit den Songtiteln und drei kleinen Fotos der Gibb-Brüder findet sich keine weitere Hardwareausstattung.
Sowohl die Bilder, als auch der Sound bewegen sich nahezu durchweg qualitativ ganz weit oben. Das Wort Referenzklasse ist hier nicht übertrieben. Da gibt es keinerlei Anlass zur Kritik. Lediglich bei den Bonus Tracks lässt die Güte ein wenig nach.
Das Menü bietet als Soundformate Dolby Digital Stereo, Dolby Surround 5.1 und DTS Digital Surround Sound an. Das Bildseitenformat ist mit 4 : 3, das DVD-Format mit PAL und der Regionalcode mit 0 angegeben. Sprache ist Englisch. Für das Interview lassen sich deutsche und anderssprachige Untertitel zuschalten. Diese DVD wurde ohne Altersbeschränkung freigegeben.
’One Night Only – Anniversary Edition’ ist für all jene wie gemacht, die auf wirklich gute, beinahe schon perfekte Pop- und Discomusik und ein wenig Rock in Union mit häufigem Falsettgesang stehen. Mögen den BEE GEES niemals die Ideen für einschmeichelnde Ohrwürmer mit Hang zum Dramatischen abhanden kommen. Ganz großes Popkino.