B.B. King Live At Montreux 1993, Eagle Vision, 2009 |
B.B. King | Guitar, Vocals | |||
Leon Warren | Guitar | |||
James Toney | Keyboards | |||
Michael Doster | Bass | |||
Calep Emphrey jr. | Drums | |||
Tony Coleman | Percussion | |||
Walter King | Saxophone | |||
Melvin Jackson | Saxophone | |||
James Bolden | Trumpet | |||
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01. Fanfare | 10. Since I Met You Baby | |||
02. Six Pack | 11. Playing With My Friends | |||
03. Two I Shoot Blues | 12. Ain't Nobody Home | |||
04. B.B. King Intro | 13. Why I Sing The Blues | |||
05. Let The Good Times Roll | 14. Blues Man | |||
06. When It All Comes Down | 15. Rock Me Baby | |||
07. Chains Of Love | 16. Please Accept My Love | |||
08. Caldonia | 17. The Thrill Is Gone | |||
09. All Over Again | ||||
Was soll man zu einer Legende wie B.B. King, dem sogenannten King Of The Blues, sagen, ohne an seiner wahrlich und verdientermaßen großen Reputation zu kratzen? Mmh? Klar, macht dieses Konzert aus Montreux Spaß, bewegt sich auf gewisse Weise auf einem handwerklich hohen Niveau, präsentiert die Arbeit von Blues-Überzeugungstätern, doch so manches Mal beschleicht mich beim Betrachten dieses Gigs aus dem Jahre 1993 das Gefühl, der 1925 in Mississippi geborene Mr. King und seine 8-köpfige Big-Band begingen einen Arbeitstag wie jeden anderen, zwar mit Akkuratesse und nötigem Fingerspitzengefühl, doch ohne das leidenschaftliche Feuer, dass einem via Bildschirm beim Betrachten das sprichwörtliche Versinken und Mitfiebern erlaubte. Nenn ich es 'Business as usual'? Vielleicht.
Ich möchte dem großen, verehrten B.B., der damals immerhin auch schon auch 67 Lenze zählte, nicht Unrecht tun, sein Gitarrenton bleibt unverkennbar, sein Vibrato fast unerreicht, sein Stimmvolumen Mark erschütternd, doch, wie gesagt, eine gewisse Routine und eine, Verzeihung, schablonenhafte Attitüde, lässt sich hier kaum wegdiskutieren.Natürlich ist B.B. eine coole Sau, wenn er sich während eines Songs mit kleiner Handreichung eines Bläserkollegen eine gerissene Gitarrensaite aufzieht und dabei locker und lässig den Song weitersingt, als sei dies das Selbstverständlichste der Welt. Sein Bühnenverhalten, seine kokettes Plaudern mit dem Publikum beruhen auf Jahrzehnte langer Erfahrung, das merkt man sehr wohl, die Herrschaften im Saal haben selbstredend ihren Spaß, doch am Fernsehschirm bleibt letztlich nur gehobene Blues-Unterhaltung mit traditionellem Flair und archaischen Untertönen, doch zu einem umwerfenden Konzerterlebnis gestaltet sich dieser 1993er Gig leider nicht. Diese Wertung soll aber die Verdienste und das Können des großen B.B. King nicht schmälern. Er steckt nach wie vor eine Menge anderer Performer locker in die Tasche.