B.B. & The Blues Shacks Come Along, CrossCut Records, 2012 |
Michael Arlt | Vocals, Harmonica | |||
Andreas Arlt | Guitar | |||
Bernhard Egger | Drums, Percussion | |||
Dennis Koeckstadt | Grand Piano, Hammond Organ & Fender Rhodes | |||
Henning Hauerken | Upright & Electric Bass | |||
Special Guests: | ||||
Frank "Pepe" Peters, Stefan Quast, Martin Quast | Backing Vocals | |||
Bonita Niessen | Vocals on Whatever You Do | |||
Tom Müller | Saxophone | |||
Stefan Gössinger | Trumpet | |||
Martin Grünzweig | Trombone | |||
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01. True Love In Vain | 09. The Door | |||
02. Love Like Cash | 10. Anything You Do | |||
03. Come Along With Me | 11. Doesn't Matter Anymore | |||
04. If I Should Ever Lose Your Love | 12. Wait In The Line | |||
05. Get My Stuff Together | 13. I Don't Get It | |||
06. Will You Be There | 14. Whatever You Do | |||
07. Fool Me | 15. You Can Always Depend On Me | |||
08. Don't Take Your Time | 16. Raise Your Voice | |||
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Eine gute Blues-Session startet immer mit einem Boogie. Andreas Arlt greift in die Saiten, Dennis Koeckenstadt wirft ein paar klimpernde Pianotöne dazwischen und schon ist man mittendrin im neuen Album von B.B. & THE BLUES SHACKS. Wie immer angeführt von der souligen Stimme von Michael Arlt. Blues Rock-Gegröle ist nicht das Ding von Michael, aber an Authentizität mangelt es dem äußerst ansprechenden Gesang nicht. Und ähnlich agiert Bruder Andreas - wir erinnern uns an sein letztjähriges Soloalbum - auf der Gitarre: Kein lautstarkes Kreischen, sondern der richtige, gut klingende Ton zur rechten Zeit. So macht das ordentlich stark und die gediegene Untermalung durch die "The No Blow No Show Horns" sorgt für weiteren Drive in True Love In Vain. Hat ein bisschen was von den ROOMFUL OF BLUES.
Über zwanzig Jahre sind die Hildesheimer nun bereits im Geschäft und "Come Along" unterstreicht in allem diese Erfahrung und Ausgereiftheit. Von der schön gemachten Digi-Pack-Verpackung mit Booklet samt Texten, über den guten Sound bis zur Reife die Songs nicht zu überfrachten und damit knackig zu halten.
Dazu hat die Band den Elan ihrer frühen Jump Blues - Scheiben nicht verloren. Man muss nur mal Come Along With Me anhören, mit wie viel Frische und Dynamik die Band hier agiert. Man kann nicht anders, als sich von diesem Rhythmus mitreißen zu lassen. Das jazzige Trompeten-Solo bringt den passende (blauen) Farbtupfer und die Gitarre den perfekten Break.
Man muss so eine Soul-Stimme, wie die von Michael Arlt, ausnutzen, um mal einen kleinen "Schieber" einzubauen. If I Should Ever Lose Your Love kommt trotzdem ohne all den Schmalz aus, der von bekannteren Acts oft genug als Pseudo-Soul verkauft wird.
Ich für meinen Teil halte mich an die Boogie-Shuffle-Nummern, wie Get My Stuff Together oder die Up-Beat-Nummer Fool Me mit ihrem bläsergetriebenen Schub. Gute Laune garantiert!
Auch die eher puristischen Blues-Fans kommen anhand von Songs wie Anything You Do auf ihre Kosten.
Neben den gut gemachten Songs und des Gesamtsounds gefällt mir auch der individuelle Sound der Instrumentalisten. Hier sei Andreas Arlts direkter, unverfälschter Gitarrensound ebenso angeführt wie die Tastentöne von Dennis Koeckstadt. Ob sein "Grand Piano" oder die herrliche Hammond - hört mal bei Wait In The Line rein - , wäre dies ein Gourmetführer, man würde sagen: zergeht auf der Zunge!
Wie gesagt, wer den "Hauf-drauf-Blues" mit der großen Kelle geschaufelt sucht, muss anderweitig schauen, aber wer auch mal einen subtileren Ton gelten lässt, der ist bei B.B. & THE BLUES SHACKS sicher an der richtigen Adresse. Ob mal mehr soulig-jazzig wie im schönen Duett Whatever You Do, gediegen pendelnd im Soul/R&B-Bereich wie in You Can Always Depend On Me oder am Schluss der lockere City-Blues Raise Your Voice - hat man sich erst einmal auf diesen Sound eingelassen, kommt man so schnell nicht davon los und kann das Album gern mehrmals am Stück hören. Was man wohl auch tun wird.