B.B. & The Blues Shacks Businessmen, CrossCut Records, 2014 |
Michael Arlt | Vocals, Harmonica | |||
Andreas Arlt | Guitar | |||
Jochen Reich | Drums, Percussion | |||
Dennis Koeckstadt | Piano, Organ | |||
Henning Hauerken | Upright & Electric Bass | |||
Special Guests: | ||||
Frank "Pepe" Peters, Stefan Quast, Martin Quast | Backing Vocals | |||
Bonita Niessen | Vocals on Whatever You Do | |||
Tom Müller | Saxophone | |||
Stefan Gössinger | Trumpet | |||
Martin Grünzweig | Trombone | |||
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01. Out Of Tears | 09. Who's Crying Now | |||
02. Gimme This, Gimme That | 10. It Was A Dream | |||
03. Take My Name | 11. Hot Pants | |||
04. Businessmen | 12. Green Eye | |||
05. Buckle Up (Instrumental) | 13. I Overpaid My Dues | |||
06. Lovin' Might | 14. Blues Shadow | |||
07. Pardin Me | 15. Goodbye Everybody | |||
08. Rain All Down My Way | ||||
Wenn ein Album mit so einer wunderherrlichen Hammond eröffnet wird, wie mit der von Dennis Koeckstadt, dann ist das bei mir schon fast die halbe Miete. Und dann schiebt ein eine Bläserabteilung Out Of Tears so richtig schön in die Spur und – ja, ist das der neue Drummer, der so viel ausmacht? – es treibt in bester Blues’n’Boogie-Manier.
Naja, diese Typen sind seit einem Vierteljahrhundert im Geschäft – wahre “Businessmen“ also – und man muss B.B. & THE BLUES SHACKS nichts mehr vormachen – die verstehen ihr Handwerk. Große Veränderungen braucht man natürlich auch nicht mehr zu erwarten, aber Fans erwarten das von ihren Lieblingen ohnehin nicht und die Qualität, mit der diese Herren hier seit Jahren agieren, braucht sich vor der auf der anderen Seite des großen Teiches nicht zu verstecken. Gleich beim Opener kommen mir Kollegen wie ROOMFUL OF BLUES in den Sinn. Das macht schon richtig Laune, wozu auch der Gitarrensound von Andreas Arlt gehörig beiträgt.
Dessen Bruder, Michael, ist der Mann am Mikrofon und natürlich auch an der Blues Harp und lässt sein Können im lockeren Ohrwurm Gimme This, Gimme That. Das kommt richtig schön old-school rüber und zeigt deutlich, wie wohl sich die Band im Stil und Sound der 50er fühlt.
Als wollte sie das widerlegen, klingt es in Take My Name mehr nach dem Soul der 60er Jahre. Das ist nix für die Blues Rock Beinhart-Fraktion, aber wer’s ein bisschen mit Gefühl hat, schmilzt hier dahin. Klasse hier wieder die Hammond und auch die Bläser schmiegen sich perfekt ein.
Gepflegt jumpt es im Titelsong und ebenso wie im rasanten Instrumental Buckle Up kann man dazu kaum stillsitzen.
Richtig gut kommt es für mich immer, wenn es Richtung Boogie geht, wie in Pardon Me. Dann stampft die Rhythmus-Abteilung geil und die Bläserabteilung macht Dampf. Zwischendurch wird’s gern mal jazzig, mal soulig, oder funky, wie in Rain All Down My Way, oder es schiebt nahezu im Big Band-Sound, wie in Hot Pants. Da kann man auch wieder hören, wie gut Koeckstadt die Pianotasten behämmert und auch die Bläser sind wieder mit vollem Einsatz dabei.
Green Eye hat das Zeug zum Soul-Klassiker, sofern so etwas heutzutage noch möglich ist und auch I Overpaid My Dues schlägt in eine ähnliche Kerbe.
Also soundmäßig klingt dieses Album schon richtig genial. Hat man selten, wenn sich eine Band selbst produziert.
Also, ich würd‘ sagen, da erklingen viele Stile und man macht mit B.B. & THE BLUES SHACKS eine kleine Zeitreise von den späten 40ern bis in die Mittsechziger. Wer damit keine Probleme hat und gern auch mal den Blues-Rändern entlanggleitet, der dürfte mit diesen “Geschäftsleuten“ bestens unterhalten sein.
Auch nach 25 Jahren zeigt die Band also keine Abnutzungserscheinungen und bewegt sich weiter auf sehr hohem Niveau. Alle Achtung!