Barry Gibb

Greenfields - The Gibb Brother's Songbook Vol. 1

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 16.01.2021
Jahr: 2021
Stil: Pop, Country
Spiellänge: 44:12
Produzent: Dave Cobb

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Plattenfirma: Capitol/Universal Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Bee Gees

Dolly Parton

Little Big Town

Sheryl Crow

Gillian Welch

Jason Isbell

Tommy Emmanuel

David Rawlings

The Drams

Rival Sons

Drive By Truckers

Titel
01. I've Gotta Get A Message To You
02. Words Of A Fool
03. Run To Me
04. Too Much Heaven
05. Lonely Days
06. Words
 
07. Jive Talkin'
08. How Deep Is Your Love
09. How Can You Mend A Broken Heart
10. To Love Somebody
11. Rest Your Love On Me
12. Butterfly
Musiker Instrument
Barry Gibb Vocals. Guitar
Brian Allen Bass
Chris Powell Drums
Leroy Powell Guitar
Philip Towns Hammond B3, Piano
Robby Turner, Paul Franklin Pedal Steel
Keith Urban Vocals, Guitar
Jason Isbell Vocals, Guitar
Brandi Carlile Vocals
Alison Kraus Vocals
Dolly Parton Vocals
Little Big Town (Karen Fairchild, Kimberly Schlappman, Phillip Sweet, Jimi Westbrook) Vocals
Miranda Lambert Vocals
Jay Buchanan Vocals
Tommy Emmanuel Vocals, Guitar
Sheryl Crow Vocals
Olivia Newton-John Vocals
Gillian Welch Vocals, Guitar
David Rawlings Vocals, Guitar

Im Grunde genommen, sind die BEE GEE'S musikalisch nicht so weit von den BEATLES entfernt. Jedenfalls, wenn man die Anfänge betrachtet. Trotzdem war und bin ich zwar ein eingeschworener Fan der Fab Four, aber die "Fab Three" (Barry, Robin und Maurice) waren langezeit nicht mein Ding. Das mag daran liegen, dass meine musikalische Sozialisation hauptsächlich Mitte bis Ende der 1970er, sowie in den 1980er Jahren stattfand. Ja, und zu diesem Zeitpunkt waren die BEE GEE'S einfach stellvertretend für Disco und mit diesem schwulen Gesang konnte und durfte man sich als Nachuchsrocker keinesfalls identifizieren. Auch wenn einem die ein oder andere Melodie das Ohr umschmeichelte.

Mittlerweile ist eine gewisse Altersmilde zusammen mit einem Schuss Großmut eingekehrt und ich komme zu einem gewissen Teil durchaus mit der Musik der Gebrüder Gibb zurecht. Eingeleitet hat das nicht unwesentlich eine Coverversion: Vor wenigen stieß ich auf eine Aufnahme von To Love Somebody der Country-Rocker SLOBBERBONE (wurden später THE DRAMS draus), die mir ganz vorzüglich gefiel. Da wurde aus dem Pop-Song echter Roots-Rock.

Inzwischen – oder, angeblich schon länger – hat auch der verbliebene Gibb-Bruder Barry seine Liebe zur Countrymusik entdeckt. Insbesondere der “Nashville-Sound“ hat es ihm angetan und entsprechend wurde dieses Projekt dort realisiert. Eine ganze Reihe hochkarätiger Stars hat sich eingefunden um bekannte und weniger bekannte Titel aus dem “Gibb Brothers Songbook“ aufzunehmen. Mit “Vol. 1“ behält man sich die Option für eine Fortsetzung offen.

Mit einem der größten Hits wird das Album eröffnet: I've Gotta Get A Message To You. Über 50 Jahre alt ist die Nummer und klingt immer noch klasse. Fundamentalisten sei gesagt: Keine Sorge, obwohl Keith Urban hier mitmischt, bleibt man beim ursprünglichen Charakter. Klein wenig Cowboy-Gequängel in der Stimme und ein angedeutetes Gitarrensolo, ansonsten, absolut BEE GEE'S-like.

Der einstige DRIVE-BY TRUCKER Jason Isbell hat es da einfacher, weil Words Of A Fool zwar jünger ist (1986 enstanden), aber nie offiziell erschien. So bastelt er im Duett mit Barry da in der Tat eine bezaubernde Country-Ballade, um die die beiden wohl von der gesamten Nashville-Szene beneidet werden. Und bringt auch noch ein paar treffsichere Gitarren-Licks unter. Erstaunlich auch, wie gut Barry mit 74 Jahren noch bei Stimme ist.

Die hochdekorierte (4 Grammys) Brenda Carlile ist der Gast für Run To Me. Obwohl aus dem Jahr 1972 stammend (der Song, nicht Brenda!), klingt es doch mehr nach pompöser Pop-Ballade aus den 80ern. Zweifellos eine tolle Melodie und beachtlicher Vortrag, aber mir insgesamt zu dick auftragen. Die allgegenwärtigen Streicher haben ihren Anteil daran.

Weil wir gerade von “Grammys“ sprachen: Alison Krauss ist in der Hinsicht schwer zu schlagen (27!) und in ihrem Glanz hat sich ja auch Robert Plant vor einigen Jahren gesonnt. Da macht es auch Jason Isbell Spaß, wenn er zu ihrem Beitrag, Too Much Heaven, nur Akustikgitarre zupft. Während Barry und Alison beeindruckend harmonieren. Auch hier mehr Nashville, als Country.

Mich freut, dass die ewig unterschätzten LITTLE BIG TOWN hier mit von der Partie sind und in der Tat kommt bei Lonely Days mit ihnen auch mehr Schwung rein. Effektvoll mit getragenem Anfang, wiegt man sich alsbald zum Refrain freudig mit. Klingt weiterhin nicht sonderlich country-mäßig und hier auch wieder mit dem 80er-Flair, aber geht gut ins Ohr.

Die Country-Grand-Dame der Countrymusik, Dolly Parton, haucht sich in bewährter Manier durch Words. Ich denke, wenn man Dolly mag, dann ist man auch mit dieser Version zufrieden. Mir gefällt's.

Mirand Lambert assoziiert man mehr mit Country, als RIVAL SONS-Sänger Jay Buchanan, aber, wie gesagt, hier geht’s mehr um Nashville als um Country und so zimmern auch Jive Talkin' zu einer unterhaltsamen Mit-Swing-Nummer. Langsamer als die Vorlage, aber womöglich gerade dadurch mit mehr Substanz. Da hätte man Fräulein Lambert ruhig mehr Raum geben können.

Akustik-Gitarrenvirtuose Tommy Emmanuel ausgerechnet mit dem Disco-Hit How Deep Is Your Love? Nun, zusammen mit LITTLE BIG TOWN geht das schon und zwischendurch darf auch seine Akustikgitarre mal durchblitzen.

Sheryl Crow hat sich von jeher als Begleitsängerin bewährt. Ohne ihre Fähigkeiten als Lead-Sängerin schmälern zu wollen! Aber wenige SängerInnen können sich so perfekt zu einer Vorlage einfügen. So eine banale, schwülstige Ballade How Can You Mend A Broken Heart sein mag, kriegt sie beim Zusammenspiel von Barry und Sherly doch einen gewissen “Zauber“.

Anfangs erwähntes To Love Somebody darf hier nicht fehlen und es Jay Buchanan zuzschreiben, dass auch hier eine tolle Version geboten wird. Klar, auch wieder reichlich Streicher, aber das Pfund an Soul, das Jay hier einbringt und zusammen mit Barry im Verlauf richtig gut steigert, ist wirklich von besonderer Qualität.

Besonderen Charme hat es zweifellos, dass Barry seine australische Landsmännin Olivia Newton-John mit an Bord geholt hat. In Rest Your Love On Me. Ganz ehrlich, ihre Stimme ist die, die mir hier eine kleine Gänsehaut verschafft. Ihr Gesang hat mittlerweile ein leichte Rauheit, die sich sehr gut in der Kombination mit Barry macht.

Und am Schluss arbeiten Gillian Welch und David Rawlings nicht zum ersten Mal zusammen und bringen wohl auch dadurch in Butterflyam meisten Country-Flair ein. Mit diesem Song, dem ältesten auf diesem Album (1966) geht’s also noch einmal ganz weit zurück in der Karriere von Barry Gibb. Fans von ihm und seinen Brüdern sollten hier unbedingt reinhören und auch ich werde die ein oder andere Nummer öfter laufen haben. Mal schauen, wie es mit “Vol. II“ aussieht.

 

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