Foreigner

Bad Kreuznach, Kurpark, 04.07.2009

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 08.07.2009
Stil: Melodic Rock

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Foreigner,
Bad Kreuznach, Kurpark, 04.07.2009
Setlist

01. Double vision
02. Head games
03. Cold as ice
04. Blue morning, blue day
05. Waiting for a girl like you
06. Too late
07. That was yesterday
08. Dirty white boy
09. Say you will
10. Starrider
11. Feels like the first time
12. Urgent
13. (Drum solo)
14. Juke box hero/Whole lotta love
15. Long long way from home
16. I want to know what love is
17. Hot blooded

In diesem Sommer touren FOREIGNER ungewohnt ausgiebig durch die deutschen Lande und nach ihrem grandiosen 'Bang Your Head'-Auftritt 2006 ist meine Lust die Band erneut live zu erleben überaus groß.

Wenn FOREIGNER allerdings wie in Bad Kreuznach bei freiem Eintritt im Rahmen des Rheinland-Pfalz-Tages vor einem bunt gemischten Mainstream-Publikum aufspielen darf man freilich keine ähnlich räudig-ruppige Heavy Rock-Show wie vor 15.000 steil gehenden Metalheads erwarten.

So energisch wie die Band sich dann aber in ihren Set stürzt, fällt so manchem biederen SWR1-Hörer fast der Bierbecher vor Schreck aus der Hand und das Töchterchen weitet entsetzt die Augen und hält sich die Ohren zu. Das ist halt Rock 'n' Roll und nicht der Tigerentenclub.

Erstaunlich früh taucht Cold as ice im Programm auf und beschert Bad Kreuznach den ersten vieler Stimmungshöhepunkte, aber angesichts des nahezu unerschöpflichen Hitpotenzials kann sich das die Band um Gitarrist Mick Jones durchaus erlauben.

Das hat schon Klasse, was die Band auf der Bühne anzieht. Während Mastermind Mick Jones als Ruhepol agiert, präsentiert sich Sänger Kelly Hansen als echte Rampensau und zieht das Publikum mit einer energiegeladenen, agilen Performance in seinen Bann.

Unterstützt von einer amtlichen, wenngleich etwas unspektakulären Lightshow agieren die Melodic Rocker äußerst geschickt und präsentieren eine gelungene Mischung aus ihren Rockklassikern der späten Siebziger und frühen Achtziger, sowie ihrer eher verhaltenen Mainstream-Hits. Natürlich bedeutet dies in letzter Konsequenz eine überraschungsarme Setlist, aber die Mischung passt und befriedigt die Bedürfnisse der unterschiedlichen Interessensgruppen im Publikum. Die einen bekommen ihr Long long way from home und Dirty white boy, die anderen dafür That was yesterday und Say you will.

Trotzdem: Ein Programm, in dem der aktuellste Song Too late von der letztjährigen Greatest Hits-Kompilation "No end in sight" mit sehr viel Wohlwollen noch am ehesten das Prädikat 'unerwartet' verdient, hätte auch einige rarere Songs wie Woman in black oder I'll fight for you durchaus verkraften können. Und wo waren eigentlich Night life und Break it up?

Ausgerechnet im Finale schwächeln FOREIGNER dann ein wenig. Das durchaus originelle Medley aus Juke box hero und LED ZEPPELINs Whole lotta love wirkt ungewohnt holperig und zerfahren. Auch wenn man es nicht der Band wirklich ankreiden kann, I want to know what love is ist geradezu unerträglich, besonders wenn Hinz und Kunz im Publikum sich dazu berufen fühlen mitzuplärren und mit einer geradezu beeindruckenden Präzision keinen einzigen Ton richtig treffen. Nur gut, dass FOREIGNER noch ein furioses Hot blooded nachlegen und so für einen erfreulichen Abschluss sorgen.

Kann man der Band insgesamt eine starke Leistung attestieren, so hat sich SWR 1 als Veranstalter nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Für einen Kirmesmusikanten wie Stefan Gwildis, der vor FOREIGNER für seine dröge Soulnummern fast schon unanständig abgefeiert wurde, mag der Kurpark als Lokation noch angehen. Für ein Rockkonzert ist das mit Bäumen bewachsene Gelände dagegen völlig untauglich.

Trotz zweier Videoleinwände haben zirka zwei Drittel der Besucher keinerlei Chance optische Eindrücke von der Show zu sammeln, da ihnen jegliche Sicht auf Bühne und Leinwände versperrt ist. Zudem ist das Gelände hoffnungslos überfüllt. Dass es keinen freien Zugang zum Fotograben gibt, ist dabei lediglich ärgerlich. Das die völlig überforderte Wald- und Wiesensecurity (die Mitarbeiter direkt an der Bühne sind von der Kritik ausdrücklich ausgenommen) nicht in der Lage ist, Flucht- und Rettungswege freizuhalten, ist fast schon gemeingefährlich.

Da passt es perfekt ins Bild, dass weder Essen- noch Getränkestände in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Wenn man jeweils mehr als dreißig Minuten einplanen muss um ein Getränk oder einen Imbiss zu ergattern, dann läuft irgendetwas gewaltig schief.

Ein Abend mit Licht und Schatten, aber FOREIGNER haben einmal mehr ihren Ruf als hervorragende Live-Band eindrucksvoll untermauert.

Besonderer Dank an Heike Lieber von DMC Musikmarketing und Tourleiter Jens Lengauer für die Unterstützung.

Martin Schneider, 04.07.2009

 

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