Backyard Tire Fire

Bar Room Semantics

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.03.2005
Jahr: 2005

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Backyard Tire Fire Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Backyard Tire Fire
Bar Room Semantics, o.i.e. Records, 2005
Matt Anderson Bass, Vocals
Tim Kram Drums, Percussion
Ed Anderson Vocals, Guitars, Keys, Harmonica, Banjo, Piano, Organ
Tony Sanfilippo Vibraphone, Moog, Chimes, Bells
Jerry Erickson Pedal Steel
Cory Starr Saxophones
Karen Cotton-Berry, Sharon Harper Backing Vocals
Produziert von: Backyard Tire Fire & Tony Sanfilippo Länge: 53 Min 12 Sek Medium: CD
1. A Better Day9. Interlude (Lookin' Forward)
2. The Daze10. Ready To Go
3. The Ones Who Surround You11. The White On My Walls
4. Spinnin' Around12. If It Makes You Fell Good
5. 31st Fall13. Up & Down
6. Believe14. Thick Skin
7. Tryin' To Get Paid15. To You
8. When The Truth Was Still True

BACKYARD TIRE FIRE aus Bloomington/Illinois? Nie gehört... sorry. Einmal durchgehört... astreine Musik. Mittlerweilen in Dauerrotation in meinem Player. Absolut gute Mischung aus allem was einem so am Herzen liegt. Abwechslungsreich, gehaltvoll, nie engstirnig.
Fängt mit einem Mid-Tempo Country-Song an (A better day). Pedal-Steel plus Piano taumeln höchst sympathisch durch die Gegend. Dann folgt ein witziger Pop-Song im WILCO-Stil, ähnlich deren Heavy metal drummer, mit Kinderlied-Hookline vom Synthie und der tragikkomischen Geschichte einer zunächst aufstrebenden, aber letztendlich nicht ausreichend erfolgsorientiert agierenden Band namens 'The Daze': "They stopped rehearsing and they stayed out too late - They played until they ran out of songs". Ja, so kann's gehen, wenn man es nicht ernst genug nimmt.
Bei Spinnin' around kommt Hauptsongschreiber Ed Anderson dann plötzlich mit so einer Art Ray Davies-Charme in der Stimme daher. Alkoholgeschwängerter Singer-Songwriter-Kram samt Mundharmonika und pluckerndem Banjo. Ganz schön wandlungsfähig, der Kerl. Setzt er doch bei Believe wieder die Jeff Tweedy-Brille auf, nur diesmal mit leicht anderer Tönung, Modell Being there.

Und immer wieder dieser lakonische Ton in Andersons Texten, Kneipen-Semantik eben. Reine Kneipen-Semantik. Damit wird auch klar, warum die Band diesen Album-Titel ("Bar room semantics") gewählt hat. Der Track When the truth was still true bringt es eigentlich auf den Punkt: "Everybody says - nobody knows - and everybody knows that nobody says what they want to. Everybody thinks that everyone cares - and everyone cares what everyone thinks 'cause they're told to, 'cause we're told to". Grandioses Stück mit Gospel-Damen und Südstaaten-Feeling im Chorus.
Dann packt Anderson in Titel 10 (Ready to go) mir nichts dir nichts seine Slide-Gitarre aus und stampft mit einer rotzigen Blues-Nummer durch den Raum. Eine gedrosselte Funk-Eskapade mit krähendem Saxophon schleicht sich anschliessend gemächlich aus der Deckung (If it makes you feel good) und gestaltet dieses fantastische Album zu einer echten Wundertüte.
Jeder der 15 Songs hält eine Überraschung parat, sei es nun musikalisch oder textlich. Breitgetretenen Klischees wird ständig mit einem lässigen Schlenker ausgewichen. Cool, Jungs. Das hat Substanz, einen hohen Unterhaltungswert und ist daher sehr empfehlenswert.

Später dann, befasste ich mich auch mit dem etwas ungewöhnlichen Namen der Truppe, denn die Bedeutung eines TIRE FIRE erschloss sich mir nicht wirklich. Da scheinen die lieben Amerikaner aber ein kollossales Problem mit ihrem Reifen-Recycling zu haben. 'Tire fire' gleich 'Reifen-Feuer'. So viele Autos, so viele alte Reifen. Wohin damit? Ein paar Wahnwitzige veranstalten tatsächlich grossangelegte Verbrennungsaktionen. Das tut der Umwelt gut und freut die Lunge, wie man sich leicht vorstellen kann. Von ordentlichen Umweltprogrammen haben die Amerikaner ja noch nie soviel gehalten. Wen's interessiert, liest hier mal ein wenig nach: Ohio Department of National Resources.
Da bekommt der BACKYARD-Song Thick skin doch gleich eine gewichtigere Bedeutung: "It takes thick skin to live - it takes thick skin to die".
In diesem Sinne...

Frank Ipach, 25.03.2005

 

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