Backyard Babies

Stockholm Syndrome

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.05.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Backyard Babies
Stockholm Syndrome, Gun/BMG, 2004
Nicke Borg Vocals, Rhythm Guitar
Dregen Lead Guitar, Backing Vocals
Johan Blomquist Bass
Peder Carlsson Drums, Percussion, Backing Vocals
Produziert von: Joe Barresi Länge: 37 Min 36 Sek Medium: CD
1. Everybody Ready?!7. Say When
2. Earn The Crown8. Year By Year
3. A Song For The Outcast9. Friends
4. Minus Celsius10. Be Myself And I
5. Pigs For Swine11. You Tell Me You Love Me You Lie
6. One Sound

Mehr als eine halbe Dekade ist seit dem Erscheinen des Überfliegers "Total 13" vergangen. Ab dem Zeitpunkt des käuflichen Erwerbs dieses Meilensteins sind die Erwartungen an weitere Outputs der BACKYARD BABIES wahrscheinlich unermesslich hoch. Fatal für die Band. Denn haut sie in die gleiche Kerbe ist schnell die Rede von null Weiterentwicklung und Ausschlachten der Erfolgsformel. Wagt sie etwas Neues klingt es zwangsläufig nicht mehr wie gehabt. Was tun? "Making Enemies Is Good" (klasse Titel, damit haben sie sich bestimmt nicht nur Freunde gemacht) anno 2001 war der erste Versuch. Tempo runter- und Heavyness hochgeschraubt mit dem Resultat der AC/DC-Lastigkeit.

"Stockholm Syndrome" kommt rotziger daher, das Gaspedal wird wieder mehr durchgetreten. Nur... der Sound ist ein anderer. Man muss schon anständig das Volume nach rechts drehen, um die Power der Band mitzubekommen. Irgendwie klingt die mir vorliegende CD trocken, nicht allzu druckvoll und auch die Songs lassen größtenteils den Mitgröhlcharakter von "Total 13" und stellenweise auch "Making..." vermissen. Bitte nicht falsch verstehen, "Stockholm Syndrome" ist kein schlechtes Album und rockt phasenweise bestens, aber wenn die Meßlatte nun mal so hoch liegt...

Den Anfang machen Everybody Ready?!, Earn The Crown und A Song For The Outcast, die alle 3 in gleicher Art und Weise loslegen und ass kickin' daherrock'n'rollen. Schnörkellos auf die Zwölf, kompromisslos und direkt in die Fresse. Nur, der richtige Schmackes kommt nur wenne am Volumeknopp drehen tust. So is dat...
Minus Celsius, da wird anfangs kurz ausgeholt, und wromm, ab geht es wieder. Ein wenig melodischer, schöner Refrain und kurzes harmonisches Solo. Gäbe einen idealen Singletrack ab.
Pigs For Swine liefert dann den ersten Durchhänger, wo ich mir die "wat'n dat"-Frage stelle. Mit aller Gewalt einen Refrain zum Mitbrüllen, was hier aber mächtig ins Höschen geht.
Die Miene erhellt sich auch nicht bei One Sound. Der Gang wird noch um mindestens einen runtergeschaltet, und ich bekomme den Eindruck, das hätte ein zweites Highlights werden sollen. Doch wo beim "Total 13" Track die messerscharfen Gitarren dominieren und der Song druckvoll die Membrane zittern lässt, ist hier einfach nur Langeweile und Uninspiriertheit angesagt.
Say When gibt wieder Gas, ist aber auch nicht mehr als ein 08/15-Rocker, den man von jeder halbwegs begabten Combo dieses Genres um die Lauschlappen gehauen bekommt.
Beim folgenden Year By Year zeigt der Daumen endlich wieder nach oben. Rockt in "Totaler-Dreizehn-Manier" daher und lässt mich weiterhin an die Band glauben. Obwohl, da fall ich doch glatt bei Friends schon fast wieder von demselbigen ab. Eigentlich eine nette Idee, Szenegrößen wie Michael Monroe (HANOI ROCKS), die beiden TURBONEGROs Happy Tom und Euroboy, WARRIOR SOUL Mastermind Kory Clarke, den leider viel zu früh verstorbenen Joey Ramone oder CARDIGANs Nina Persson gemeinschaftlich das Mikro vor die Nase zu halten. Der Song hat schon einige Jahre auf dem Buckel und lange in der Schublade geschlummert. Da hätte er auch besser bleiben sollen, denn es fehlt jeglicher Ohrwurmcharakter, dafür nervt die "Jetzt singen aber alle mal einen Gassenhauer"-Attitüde umso mehr. Boah ey... wenn nicht Be Myself And I mit seinem Rotzrock das Ruder wieder herumreißen würde. Aber das tut der Song. Volle Kanne BACKYARD BABIES at their best.
Leider fällt das Pegel mit dem höchst durchschnittlichen You Tell Me You Love Me You Lie wieder nach unten. Das Gas wird schon wieder rausgenommen, immer wennet gerade schön wird... Netter für Bandverhältnisse melodischer Song, mehr aber auch nicht. Und das war's dann auch schon. Aus die Maus!

Da guckst Du! Ja Alter, dat war et schon. Aber wo im anfangs erwähnten Überflieger vom Ende des letzten Jahrtausends sich anschließend Begeisterung breit machte, stellt sich hier die auch schon gehabte "wat'n dat"-Frage. Irgendwie nix so Umwerfendes. Ja klar, mehr als die Hälfte erfüllt die Erwartungen, aber der Aha-Effekt bleibt vollkommen auffer Strecke. Ok, Lautstärke hoch und dat Ding noch ma innen Player. Es wird besser, zugegeben. Noch ein Bier (oder zwei) drauf, Ok, geht dann so. Nur, soll ich mir das "Stockholm Syndrome" schön saufen müssen? Da wo "Total 13" Dir die Birne mit seiner umwerfenden Power zuknallt hilft hier nur ein großes Pils. Ideale Platte fürs Besäufnis am Baggersee!!!!

In der Schweinerockliga sacken die BABIES mit dieser Veröffentlichung weiter ab. GLUECIFER und TURBONEGRO kloppen sich mit ihren jüngsten bzw. letzten Alben um die Pole Position, und die BACKYARDS müssen aufpassen, dass sie nicht nach unten durchgereicht werden. Es lauern schon die HELLACOPTERS, die HIVES und wie sie alle heißen mögen. Schade ist das!!!!

Jürgen Ruland, 02.05.2004

 

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