Aynsley Lister

Upside Down

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 28.07.2007
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Upside Down , SPV, 2007 (1997)
Aynsley Lister Vocals and Guitars, Backing Vocals
Jo Nichols Bass
Alex Thomas Drums
Sue Quin Backing Vocals
Paul Speed Percussion
Produziert von: Aynsley Lister Länge: 51 Min 22 Sek Medium: CD
1. Find My Way Home7. With Me Tonight
2. Getaway8. Rain
3. Always Tomorrow9. In The Morning
4. Ice I'm Upon10. Upside Down
5. Beautiful (Keiana's Song)11. Disorderly Me
6. Wherever I Am12. Falling Down

Wann begreift es der Rest der Welt endlich? Der Knabe ist einfach nur klasse! Alle paar Jahre wird ein Blues-Bube hochgejubelt und enttäuscht regelmäßig Gegengeraden dann doch wieder. Und hier ist einer mit Substanz, der ein hervorragendes Album ebenso kontinuierlich liefert, wie er mitreißende Live-Shows bietet. Der Name: Aysnley Lister!
Liegt's daran, dass er immer noch so verdammt jung aussieht? Oder nicht die amtliche Blues-Röhre aus seiner Kehle dröhnt? Daran, dass das Cover seines aktuellen Albums mehr nach Hip-Hop denn nach Blues und Rock aussieht (in der Beziehung gehe ich sowieso öfter mal nicht konform mit den Ideen von Ruf Records, siehe z. B. Ana Popovic oder Sue Foley)?
Wie auch immer, mittlerweile hat Aynsley es nicht mal mehr nötig, Coverversionen aufzunehmen und so finden sich auf "Upside Down" ausschließlich eigene Songs. Außerdem tauschte er seine Rhythmusgruppe aus. Etwas schade, hab ich doch Sarah Jones Jones an den Drums sehr gemocht, aber erstens macht Alex Thomas keinen schlechteren Job und zweitens bleibt die Frauenquote erhalten, denn jetzt zupft Jo Nichols den Viersaiter.
Die Besuche in Amerika, anlässlich des "Pilgrimage"-Projektes mit Ian Parker und Erja Lyytinen, scheinen mir Spuren in Aynsley Listers Musik hinterlassen zu haben. Wo früher ein großer Bezug zu Texasblues und Rock vorhanden war - mit gar nicht seltenen Querverweisen auf ZZ Top und Stevie Ray Vaughn (womit natürlich auch ein Schuss Hendrix mit einherging), finden sich doch jetzt ein gewisser Anteil an Heartland-Rock a la John Mellencamp und insgesamt ist für viel Abwechslung gesorgt. Natürlich immer mit einer richtig scharfen Leadgitarre garniert.

Furios legt Aynsley mit Find My Way Home, als wolle er schon auf seinen musikalischen Weg hinweisen. Von den Mitstreitern des Blues Caravan 2006, ist er mit Abstand der Rockigste und auf diesem Heimweg, befanden sich auch schon Koryphäen wie Johnny Winter oder eben jener SRV. So wie das hier abgeht, war ihnen wohl der Teufel auf den Fersen.
Da nimmt er sich für Getaway etwas zurück und schon meine ich Anflüge an den John Mellencamp zu Zeiten von 'Whenever We Wanted' zu hören. Aynsleys Lead-Einwürfe haben ihren Platz, halten sich sehr im Rahmen, aber stechen um so zielsicherer.
Eine Ballade an dritter Stelle erscheint verfrüht, kommt in Gestalt von Always Tomorrow aber so richtig bittersüß anrührend. Piano- oder Orgelklänge braucht Aynsley Lister nicht in seiner Musik, viel zu kompetent bedient er sein Instrument und steigert sich immer mehr in diese, ja man muss fast schon sagen: Power-Ballade, hinein.
Dass einem Ice I'm Upon so dermaßen leicht bis in den hintersten Lauscherwinkel driftet, liegt zum einen daran, weil dieser Song eigentlich einer Sheryl Crow auf den Leib geschrieben ist, und zum anderen weil doch eine gewisse Ähnlichkeit zu Sweet Child Of Mine nicht von der Hand zu weisen ist. Kommt auf jeden Fall richtig gut und müsste ein Radio-Hit werden. Würden da Gitarrensoli geduldet ...
Als Akustik-Cat Stevens-Verschnitt, war mir Herr Lister bisher nicht so geläufig, doch gelingt ihm mit Beautiful (Keiana's Song) ein wunderschönes kleines Liebesliedchen.
Da verschreckt es fast, wenn Wherever I Am mit einem technisierten Beat beginnt, der mich an die 80er Jahre Wave-Bands erinnert. Die Gitarre des Sängers leitet aber bald auf den rechten Weg und der bekäme einem Bryan Adams auch nicht schlecht. Obwohl mir der Song etwas zu sehr zwischen den Stilen pendelt, macht es doch immer Spaß, wenn es in den rockigen Refrain übergeht. Mmh, etwas U2 ist doch auch mit drin.

Auf bekannten wie bewährten Pfaden wandelt dann With Me Tonight, wie man es von dem Briten kennt und liebt: Blues Rock at it's best. Da fällt wieder deutlich auf, welch tollen Gitarrensound der hat. Dreckig klingen, aber sauber gespielt.
Das Akustik-Intro von Rain erinnert mich zunächst an LED ZEPPELIN und WHITESNAKE, bekommt schnell einen spanischen Touch und wird zu einem düsteren Folktitel, den man auch einem Steve Earl oder Bruce Springsteen nicht übel nähme. In In The Morning bricht, nach bluesigem Einstieg, die Rock'n'Roll Seele des Aynsley Lister durch und sorgt für ausgelassenste Partystimmung. Da freu ich mich schon auf das nächste Konzert!
Die aufgekommene Up-Beat Laune bekommt mit dem Upside Down eine weitere Einspritzung und rockt ohne Rücksicht auf Verluste. Disorderly Me bedient die Texas-SRV-Seele abgeklärt und zum Schluss gibt's noch das treibende, fast hard-rockende, Falling Down das den Adrenalinspiegel noch mal nach oben treibt und damit ein sehr gutes Album abschließt. Vielleicht sogar, das bisher Beste von Aynsley Lister.

Epi Schmidt, 28.07.2007

 

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