Aynsley Lister

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CD-Review

Reviewdatum: 14.07.2013
Jahr: 2013
Stil: Blues Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Aynsley Lister
Home, Straigt Talkin' Records, 2013
Aynsley ListerGuitars & Vocals
André BassingKeyboards
Steve AmadeoBass
Wayne ProctorDrums & Percussion
Produziert von: Aynsley Lister and Wayne Proctor Länge: 55 Min 17 Sek Medium: CD
01. Home07. You Make It Real
02. Broke08. Feeling Good
03. Insatiable09. Possession
04. Inside Out10. Hyde 2612
05. Free11. Ompossible
06. Sugar12. Straight Talkin' Woman

Irgendwie hab' ich mir das anders vorgestellt mit dem Aynsley Lister. Der Knabe hatte doch irgendwie alle Voraussetzungen, um ein ganz Großer zu werden. Oder nicht?
Die Fähigkeiten auf der Gitarre, das Aussehen, die Stimme ... und die Alben waren doch im Allgemeinen auch alle hochklassig. Vielleicht seh' ich es aber auch nur falsch und gebe mich dem gesellschaftlichen Trend hin, dass alles immer "mehr" und "besser" werden muss, anstatt mich an dem zu freuen, was da ist?
Und da ich mich auch schon in praktisch jedem Review zu Aynsley dazu ausgelassen habe, freu ich mich doch jetzt einfach mal an seinem neuen Werk und dass solche Scheiben herauskommen. Auch wenn er auf Cover und im Booklet eher einen melancholischen Eindruck macht. Gab's bei ihm ja auch immer mal.

Die Wechsel von einem Plattenlabel zum nächsten haben seiner Karriere sicher auch nicht gut getan und so hat er nun mit seiner Partnerin die 'Straight Talkin' Records' ins Leben gerufen und sein neues Album ist natürlich die erste Veröffentlichung.
Wie gehabt spielt Lister eine rattenscharfe Blues-Gitarre, die des Öfteren leicht dem Texas-Blues zugeneigt ist. Wie der eröffnende Titelsong zeigt, reift sein Songwriting auch immer mehr, und wie er seiner Band Raum gibt, ohne die Zügel aus der Hand zu verlieren, zeugt von einem Selbstbewusstsein, welches ich nicht immer so bei ihm verspürt habe. Klasse, wie André Bassing mit der Hammondorgel den Boden in dieser Midtempo-Blues-Ballade legt, zur Dynamik beiträgt und letztlich Aynsleys Solo mittels eines Piano-Parts perfekt vorbereitet. Und das ist sowohl von Technik, als auch was Gefühl und Sound angeht, bereits ein kleiner Höhenpunkt. Immer noch unterbewertet der Mann!
Wie aktuell er ist und wie er sich mit den Krisen - besonders den finanziellen im europäischen Raum - beschäftigt, zeigt das leicht funkig-poppige Broke, während das anschließende Insatiable wieder tief im Blues badet, zu Beginn und Mittelteil langsam, fast atmosphärisch bleibt, aber im Chorus und Solo boogie-mäßig deutlich anzieht und einiges an Schärfe zulegt.
Allein die Gitarrenarbeit von Aynsley Lister ist ein absoluter Hörgenuss. Nicht übertrieben, aber immer mit jeder Menge Spannung versehen.
Weil er die oben erwähnten Qualitäten vereint, wird es in Songs wie Inside Out oder Free auch immer mal leicht poppig - oder sollte man "eingängig" sagen? - und trotzdem rockt es dann meist wieder. Spätestens im Solo. Boogie-Freunden wird natürlich der stampfende Piano-Boogie Sugar eine wahre Freude sein. Unbedingt anhören!

Etliche Lieder auf diesem Album scheinen an seine Partnerin adressiert zu sein. Ob da mal ein "the only one who knows me inside out" auftaucht oder You Make It Real zur herrlich bluesigen Liebes-Ballade gerät mit einem blitzsauberen Solo. Und der locker swingende Blues Straight Talkin' Woman hat nicht zufällig eine Namensähnlichkeit mit Aynsleys neuer Plattenfirma. Hier schnippt man gerne mit hat ordentlich Spaß an dieser jazzig-coolen Nummer.
Davor gibt’s mit Possession noch einen gefühlvollen Boogie und anhand von Hyde 2612 eine cool groovende Nummer mit Ohrwurmqualitäten sowie Impossible, eine Piano-Bar-Ballade mit leichten "Hit-the-road-jack"-Anleihen.
Was soll ich sagen? Wieder ein Album von Aynsley Lister, welches viel zu wenig Leute hören werden, obwohl es zu seinen Besten gehört. Für Anhänger guter Musik und wenn man nicht total Blues-allergisch ist, nahezu unumgänglich.

Epi Schmidt, 06.07.2013

 

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