Aynsley Lister

Eyes Wide Open

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 30.09.2016
Jahr: 2016
Stil: Blues

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Redakteur(e):

Marc Langels


Aynsley Lister
Eyes Wide Open, Stright Talkin Records, 2016
Aynsley ListerGesang & Gitarre
Steve AmadeoBass
Boneto DrydenSchlagzeug
Bennett HollandKeyboards & Gesang
Gastmusiker
Chris AldridgeSaxophon
Bryan CorbettTrompete
Dale GibsonPosaune
Andrew PriseKeyboards
Produziert von: Aynsley Lister Länge: 66 Min 06 Sek Medium: CD
01. All Of Your Love08. Kalina
02. Everything I Have To Give09. Handful Of Doubt
03. Il Grande Mafioso10. Right As Rain
04. Won't Be Taken Down11. Other Part Of Me
05. Time12. Stay
06. Dishevelled13. Hold You To It (Bonus Track)
07. Troubled Soul (Intro)

Der Brite Aynsley Lister gilt immer noch als eine der jungen Hoffnung in der Blues-Szene (wahrscheinlich weil er noch so jugendlich-frisch aussieht), dabei ist er mit inzwischen acht Studio- und drei Live-Alben sowie zahlreichen Tourneen in aller Welt eigentlich bereits ein alter Hase. Seit 1995 ist der 39-Jährige (er wird Mitte November 40) nun schon dabei und hat sich in dieser Zeit seinen eigenen Stil erarbeitet – so dass denn in der langen Geschichte des Blues überhaupt noch möglich ist. Dabei hört man definitiv immer wieder sein großes Vorbild Eric Clapton in einigen seiner Soli durchschimmern – aber das ist ja auch nicht die schlechteste Referenz – insbesondere für einen britischen Blueser.

“Eyes Wide Open“ heißt sein neuester Streich und folgt drei Jahre nach dem bislang jüngsten Output, "Home". Seinem Stil ist er – logischerweise – auch hier treu geblieben. Lister ist kein Rocker unter den Bluesern. Vielmehr ist er der gefühlvolle, derjenige für die Midtempo-Stücke, der Gitarrist, der auch mal dem Piano oder der Orgel den Platz im Scheinwerferlicht überlässt, wenn es dem Song gut tut. Eine Qualität, die nicht alle „Solisten“ beherrschen – aber eine, von der die Lister-Scheiben profitieren.

So auch natürlich “Eyes Wide Open“, wenn er zum Beispiel bei Stay seine zunächst herrlich funkige Gitarre im Refrain und dem hinteren Drittel des Songs fast schon zu weit in den Hintergrund mischt und die Piano- beziehungsweise Hammond-Sounds von Andrew Price und Bennett Holland den Song tragen lässt. Beim abschließenden Hold You To It ist dann sogar die Frage erlaubt, ob hier ein Blueser oder doch eher ein Funk-Musiker aktiv ist, denn das Stück erinnert auch dank der prima Bläser-Arrangements stark an CHICAGO oder TOWER OF POWER. Das mag auch daran liegen, dass Lister hier – nachdem er sich einen Fender Precision Bass gekauft hatte – zunächst auf diese „funky bassline“ kam und um diese herum den Song konzipierte. Eine willkommene Abwechslung.

Die hätte es ob des abwechslungsreichen Materials auf “Eyes Wide Open“ nicht zwingend bedurft, denn die übrigen Stücke zeigen wieder die Bandbreite des Musikers Lister. Meist sehr gefühlvoll, schleicht sich nur vereinzelt ein rockiger Grundton in den Sound. Da mag es etwas verwundernd anmuten, wenn Lister selber sagt, sein Ziel sei es gewesen, ein rohes Album wie in den Anfangstagen zu kreieren. Da würde man sagen: Ziel verfehlt – und zwar zum Glück. Denn seine Stärke liegt ja gerade in diesem eher sanften Herangehen an den Blues, wie etwa in Il Grande Mafioso, Won’t Be Taken Down oder Kalina, nur würde dies nicht ein ganzes Album lang tragen. Daher hat er zum Glück auch Nummern wie das pulsierende All Of Your Love, das swingende Everything I Have To Give sowie die rockigen Time und Handful Of Doubt (im Stevie Ray Vaughan—Stil). Zudem hat er in dem Song Right As Rain einen Refrain, der sich herrlich fürs Radio eignen würde.

Da wird Lister vermutlich zwar nur in den seltensten Fällen gespielt werden, aber das liegt definitiv nicht an dem Briten oder seinen Qualitäten als Songwriter und Performer (woran es liegen mag, das kann jeder für sich selber entscheiden oder raten). Und so wird Lister nach “Eyes Wide Open“ wieder die Ochsen-Tour durch alle Länder, Städte und Läden aufnehmen, um die Menschen, die das zu schätzen wissen, mit seinen Qualitäten zu erfreuen. Und spätestens auf der Bühne erkennt dann auch jeder, dass Lister zwar noch jung aussehen mag, aber sein Blues mit allen Wassern gewaschen ist und kann sich jedem internationalen Vergleich stellen.

Marc Langels, 26.09.2016

 

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