Ayin Aleph II, Invencis/Twilight, 2010 |
Ayin Aleph | Vocals, Piano, Cello, Harpsichord | |||
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01. Choir: I Esablish | 10. I Came | |||
02. My Blood Mariage | 11. Choir: Burned Forgotten | |||
03. Choir: Water's Death | 12. Sebastian's Prayer | |||
04. Grey Ashes | 13. Choir: Drowsy | |||
05. Choir: Foggy God | 14. The Purchase Of The Cathedral | |||
06. Es muss sein | 15. Choir: In An Old Bewitched | |||
07. Bridge | 16. I Miss You | |||
08. Aleph | 17. The End | |||
09. Choir: Whispering | 18. Choir: White Death | |||
Ayin Aleph wurde in Moskau geboren, lebt mittlerweile in Paris und hat ägyptische Wurzeln. Zwei Jahre nach ihrem schlicht "Ayin Aleph I" betitelten Debüt erscheint nun das zeitgleich entstandene Album "Ayin Aleph II".
War "I" ein Epos, das man grob in die ‚Symphonic Gothic'-Schublade packen konnte, bietet "II" ausgewählte Stücke des Debüts in akustischen Versionen, verbunden durch neu komponierte A capella-Passagen. Akustisch im Sinne von Ayin Aleph bedeutet: Sparsame Pianobegleitung und noch sparsamere Cello- und Harpsichord-Passagen zu ihrer extravaganten Gesangsperformance.
Forderte schon das Debüt den Mainstreamhörer, so stellt "II" noch eine beachtliche Steigerung dar. Das Album bricht mit gängigen Hörgewohnheiten und fordert dem Hörer eine Menge ab.
Im Vordergrund steht Ayins auf seine spezielle Art gleichermaßen faszinierender wie extremer Gesang, der in eingängigeren Passagen an die abgefahrenen Stimmexperimente von Kate Bush, Björk, Nina Hagen oder Vic Anselmo erinnert. Doch die geheimnisvolle Schöne lotet die Grenzen des Machbaren weitaus hingebungsvoller aus. Laszives Flüstern, manisches Kreischen, orgiastisches Aufschreien… Alles was sich mit großem Gefühl Stimmbändern abverlangen lässt, jedoch in den seltensten Fällen das, was man landläufig als sonoren Gesang bezeichnen würde.
Die Pianobegleitung erinnert an die eruptiven Passagen eines Klavierkonzertes von Rachmaninow oder Prokofjew, und sorgt auch weniger für Wohlklang, als vielmehr für abgedrehte Lautmalerei.
Wer an extremer und experimenteller Musik (Stichwort: VOID OV VOICES, DEKADENT oder ähnliches) Gefallen findet, der sollte hier durchaus mal ein Ohr riskieren. Ein Spaziergang wird das aber mit Sicherheit nicht. Bei 99,99% der Musikhörer bin ich mir sicher, dass das Album keine fünf Minuten im CD-Player überlebt.