Axel Rudi Pell Shadow Zone, SPV / Steamhammer, 2002 |
Johnny Gioli | Vocals | |||
Axel Rudi Pell | Guitars | |||
Ferdy Doerenberg | Keyboards | |||
Volker Krawczak | Bass | |||
Mike Terrana | Drums | |||
| ||||
1. The Curse Of The Chains | 6. Follow The Sign | |||
2. Edge Of The World | 7. Time Of The Truth | |||
3. Coming Home | 8. Heartbreaker | |||
4. Live For The King | 9. Saint Of Fools | |||
5. All The Rest Of My Life | 10. Under The Gun | |||
Axel Rudi Pell ist bekennender Fan der SG Wattenscheid 09.
Während sein Verein mehr und mehr zum Inventar der drittklassigen Regionalliga Nord wird, gehört Axel Rudi nun schon seit geraumer Zeit der 1. Rockbundesliga an.
Mit seinem neusten Album "Shadow zone" - Nummer dreizehn nach STEELER - festigt er weiter seine Position.
Wie von Pell gewohnt, bietet das Album hochklassigen, melodischen Heavyrock mit deutlicher RAINBOW-Schlagseite.
Die Pellsche Gitarre, in bester Blackmore-Tradition weit nach vorne gemischt, dominiert die neun Kompositionen und das kurze Intro.
Doch was wäre der Wattenscheider Vorzeigerocker ohne Johnny Gioeli? Der ehemalige HARDLINE-Frontman, der auch live zu den Besten seiner Zunft gehört, bietet wieder einmal, wie so oft, eine Ehrfurcht gebietende Gesangsleistung. Der immer ein wenig unterschätzte Bassist Volker Krawczak und Star-Drummer Mike Terrana sorgen für einen druckvollen Rhythmusteppich und über ROUGH SILK-Keyboarder Ferdy Doerenberg muss man wirklich keine weiteren Lobeshymnen verbreiten.
Die seit einigen Jahren eingespielte Besetzung um Axel Rudi Pell gehört ohne jede Diskussion mit zum Besten was die Heavy-Rock-Szene zu bieten hat.
"Shadow zone" ist unbestritten etwas getragener und hymnischer ausgefallen als die letzten Produkte aus dem Hause Pell. Das macht aber fast gar nichts, so lange die CD beeindruckende, epische Meisterwerke, wie die über acht Minuten langen Live for the king, Time of the truth oder All the rest of my life, bereit hält. Solche Nummern hätte man sich in den frühen Achtzigern von RAINBOW, WHITESNAKE oder irgendwann überhaupt von DEEP PURPLE, gewünscht, doch auch heute verursachen sie Gänsehautmomente. Das ist traditioneller Heavyrock in Vollendung.
Wirkliche Uptempo-Kracher, wie den unverwüstlichen STEELER-Klassiker Call her princess, sucht man leider vergebens, doch Edge of the world, Follow the sign oder Saint of fools kann man auch nicht gerade in die Rubrik Schlaftabletten einordnen.
Trotzdem Axel, wenigstens einmal den Schmusis so richtig zeigen, wo der Bartel den Most holt... "Shadow zone" wäre um eine weitere Facette erweitert worden und das wäre das Sahnehäubchen auf ein hochklassiges Heavy-Rock-Album gewesen, das keinen Anhänger handgemachter, traditioneller harter Klänge enttäuschen dürfte.
Für den Sprung in die Top Twenty meiner Alben des Jahres dürfte es trotzdem locker reichen, und wer weiß, vielleicht sogar zu etwas mehr.
Martin Schneider, 10.05.2002