Axel Rudi Pell Magic Moments - 25th Anniversary Special Show, SPV, 2015 |
Johnny Gioeli | Gesang | |||
Axel Rudi Pell | Gitarre | |||
Ferdy Doernberg | Keyboards | |||
Volker Krawczak | Bass | |||
Bobby Rondinelli | Schlagzeug | |||
Gastmusiker | ||||
Peter Burtz | Gesang (STEELER) | |||
Tom Eder | Gitarre (STEELER) | |||
Roland Hag | Bass (STEELER) | |||
Jan Yildiral | Schlagzeug (STEELER) | |||
Jeff Scott Soto | Gesang | |||
Joerg Michael | Schlagzeug | |||
Vinny Appice | Schlagzeug | |||
Ronnie Atkins | Gesang | |||
John Lawton | Gesang | |||
Tony Carey | Keyboards & Gesang | |||
Doogie White | Gesang | |||
Graham Bonnet | Gesang | |||
Michael Voss | Gesang | |||
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Disc 1 | ||||
01. Call Her Princess | 05. Nasty Reputation | |||
02. Night After Night | 06. Warrior | |||
03. Rockin' The City | 07. Fool Fool | |||
04. Undercover Animal | ||||
Disc 2 | ||||
01. Burning Chains | 06. Into The Storm | |||
02. Strong As A Rock | 07. Too Late/Eternal Prisoner/Too Late | |||
03. Long Way To Go | 08. The Masquerade Ball/Casbah | |||
04. Hey Hey My My | 09. Rock The Nation | |||
05. Mystica | ||||
Disc 3 | ||||
01. Drum Battle | 05. Mistreated | |||
02. Black Night | 06. Since You Been Gone | |||
03. Sympathy | 07. Long Live Rock'n'Roll | |||
04. Tush | 08. Smoke On The Water | |||
Axel Rudi Pell ist ein Ur-Gestein der Deutschen Hard Rock- und Heavy Metal-Szene. Seit 1984 macht der "deutsche Richie Blackmore" nun schon Musik. Zunächst noch mit der Kult-Band STEELER und seit Ende der 1980er Jahre (sein erstes Solo-Werk erschien 1989) nun schon unter eigener Flagge. Ergo ergaben sich im vergangenen Jahr zwei Jubiläen: 30 Jahre aktiv und 25 Jahre als Solo-Künstler. Dies ließen sich die Macher des Bang Your Head-Festivals nicht entgehen und verpflichteten Axel Rudi Pell als einen der Headliner für die Ausgabe im vergangenen Jahr.
Klar auch, dass sich der Gitarrist für diesen Abend etwas ganz Besonderes einfallen ließ. In gut drei Stunden wurde die gesamte Axel Rudi Pell-Historie in ihrer ganzen Glorie gewürdigt. Kein Wunder, dass dies auch entsprechend von Kameras und Mikrofonen begleitet und eingefangen wurde. Um dem Ganzen aber noch die Krone aufzusetzen lud Pell zahlreiche seiner alten Weggefährten aber auch den ein oder anderen prominenten Gastmusiker ein, um das Jubiläum würdig zu begehen.
Eröffnet wurde der Auftritt von einer vier Stücke währenden STEELER-Reunion, die unter anderem die beiden Band-Klassiker Call Her Princess und Undercover Animal zum Besten gab. Danach gaben sich die beiden früheren ARP-Sänger Rob Rock (auch IMPELLITTERI, Nasty Reputation) und Jeff Scott Soto (W.E.T., Warrior, Fool Fool) das Mikrofon in die Hand, bevor es mit Burning Chains und dem aktuellen ARP-Fronter Johnny Gioeli in den "regulären" Teil des Sets überging. Dieser enthält natürlich eine gesunde Mischung aus Band-Klassikern und aktuellem Material vom jüngsten Studio-Album “Into The Storm“. Auch hier wird der Fan rundum zufrieden gestellt. Und so hätte nach zwei Stunden und dem Abschluss mit Rock The Nation sich wohl niemand beschweren können, wenn das Konzert zu Ende gewesen wäre.
Aber aus Anlass der Feierlichkeiten hatte Axel Rudi Pell noch ein paar spezielle Überraschungen in der Hinterhand. Mit einer ganzen Liste prominenter Musiker wie etwa unter anderem Ronnie Atkins (PRETTY MAIDS), John Lawton (Ex-URIAH HEEP), Tony Carey (Ex-RAINBOW) und Graham Bonnet (ebenfalls Ex-RAINBOW, Ex-ALCATRAZZ) spielte sich die Band durch eine Reihe von Rock’n’Roll-Klassikern von Bands, die eine besondere Bedeutung für Pell in seiner musikalischen Entwicklung hatten. Darunter natürlich mehr als nur eine Handvoll von Blackmore-Nummern, aus der DEEP PURPLE-Ära die Nummern Black Night, Mistreated (wobei das Letztere ja eigentlich erst durch die RAINBOW-Fassung zu einem Klassiker wurde) und das finale Smoke On The Water. Und aus der Regenbogen-Phase von Blackmore noch die beiden Ohrwürmer Since You Been Gone sowie Long Live Rock’n’Roll. Abgeschmeckt durch die URIAH HEEP-Würdigung Sympathy und den ZZ TOP-Gassenhauer Tush ergab das noch einmal eine knappe Rock’n’Roll-Geschichtsstunde. Und doch können hier nicht alle Nummern überzeugen. Denn Graham Bonnet ist nicht wirklich gut bei Stimme (und die Background-Vocals retten die Nummer auch nicht wirklich). Und bei Long Live Rock’n’Roll sind zwei einfach ein Sänger zu viel. Überraschenderweise funktioniert das dann beim abschließenden Smoke On The Water mit allen Sängern gemeinsam dann deutlich besser. Aber trotzdem ist dieser letzte Teil der deutlich schwächste der drei.
Die Qualität der Audio-Aufnahme ist sehr rau und damit auch authentisch gehalten. Größere Nachbearbeitungen dürfte es an dem Material nicht gegeben haben. Aber das ist auch gut so, denn auch wenn - insbesondere im Gesangsbereich - nicht alles absolut perfekt klingt, so transportiert diese Dreifach-CD aber umso direkter das Live-Feeling dieses Abends in das heimische Wohnzimmer. So, wie es ein guter Mitschnitt eben tun sollte. Und so bleibt unter dem Strich ein gutes Live-Album, das die Stimmung, Freude und Atmosphäre an diesem denkwürdigen Abend sehr gut vermittelt, das aber eben auch ein paar kleinere Schwächen aufzuweisen hat.