Axel Rudi Pell Into The Storm, SPV, 2014 |
Johnny Gioeli | Gesang | |||
Axel Rudi Pell | Gitarre | |||
Ferdy Doernberg | Keyboards | |||
Volker Krawczak | Bass | |||
Bobby Rondinelli | Schlagzeug | |||
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01. The Inquisitorial Procedure | 06. Changing Times | |||
02. Tower Of Lies | 07. Touching Heaven | |||
03. Long Way To Go | 08. High Above | |||
04. Burning Chains | 09. Hey Hey My My | |||
05. When Truth Hurts | 10. Into The Storm | |||
Stürmische Zeiten hat Axel Rudi Pell nicht gerade hinter sich. Natürlich, der Abgang von Schlagzeuger Mike Terrana nach 15 gemeinsamen Jahren schmerzt. Aber die Organisation der Termine mit dem sehr gefragten Session- und Tour-Drummer (unter anderem für Tarja aber auch mit seiner eigenen Band) waren wohl nicht mehr vernünftig zu koordinieren und so entschied man sich gemeinsam, getrennte Wege zu gehen. Und bei der Suche nach einem Nachfolger wurde man auch schnell fündig. Und wie! Mit Bobby Rondinelli konnte Pell ein absolutes Schwergewicht der Szene für seine Band gewinnen. Schließlich saß der gute Mann schon bei RAINBOW, BLACK SABBATH oder Doro hinter der Schießbude. Kein Wunder also, dass der Wechsel wohl nur echten Schlagzeug-Koryphäen auffallen dürfte.
Unter dem Banner "Into The Storm" zieht der deutsche Gitarrenhexer nun in das bereits 15. Abenteuer seiner Karriere - und wie bereits in der Vergangenheit gilt auch dieses Mal: keine Experimente. Pell bietet wieder einen satten Heavy Metal, der sowohl vom Sound als auch vom Songwriting her längst zu einer Art eingetragenen Markenzeichen geworden ist. Nach dem Intro braucht es kaum fünf Sekunden bis klar ist, dass das nur der blonde Gitarrist aus Bochum sein kann, der da rifft. Wie schon eigentlich bei den letzten Alben liegt das gesamte Album auf einem konstant hohen Qualitäts-Niveau, das viele andere Bands in diesem Bereich gar nicht erst erreichen, Pell aber wie selbstverständlich aus dem Handgelenk schüttelt.
Zur Seite steht dem Kapitän dabei wieder seine vertraute Mannschaft mit Volker Krawczak am Bass, Ferdy Doernberg an den Keyboards und Sänger Johnny Gioeli. Dabei ist es wie immer der Letztgenannte, der die starken Songs mit seiner exzellenten Gesangsdarbietung den letzten Schliff und das nötige gewisse Etwas gibt. Gioeli ist einfach der perfekte Sänger für diese Band - und das will was heißen, schließlich sangen vorher ja schon Rob Rock oder Jeff Scott Soto für Pell. Und das sind ja schließlich keine Schlechten (Achtung: maßlose Untertreibung).
Natürlich ist das alles nicht innovativ, aber das ist man bei Pell auch nicht anders gewöhnt. Und seine Fans würden sich an Veränderungen wohl auch eher stören. Kritisieren könnte man höchstens, dass der Titeltrack sicherlich hinten raus etwas lang ist und da sicher die ein oder andere Wiederholung des Haupt-Themas unnötig und verzichtbar ist. Und auch die obligatorische Ballade fällt in diesem Fall etwas vorhersehbar aus. Dafür klingt sie aber wie bei Pell gewohnt sehr angenehm und lässt Gioeli seine ganze Bandbreite zeigen.
"Into The Storm" ist eben genau das, was sich die Fans von Axel Rudi Pell und seiner Band erhofft haben. Ein weiteres starkes Album, randvoll mit Hymnen, wie sie MANOWAR heute nicht einmal mehr hinbekämen, wenn es dabei um ihr Leben ginge. Wer Experimemte oder Ausgefallenes erwartet, ist hier definitiv falsch. Wo Pell draufsteht, da ist auch Pell drin. Zu 100 Prozent und mit einer ebenso hohen Qualitätsgarantie. Und dafür gebührt dem Gitarristen und seiner Band einfach nur der höchste Respekt. Da darf man sich schon mal auf die anstehende Tournee freuen.