Avril Lavigne

The Best Damn Thing

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.05.2007
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


The Best Damn Thing, Sony BMG, 2007
Avril Lavigne Vocals, Background Vocals
Lukasz Gottwald Guitars, Bass, Piano
Dr. Luke Programming, Acoustic Guitars, Addictive Drums
Steve Wolf Live Drum, Addictive Drums
Travis Baker, Josh Freese, Kenny Aronoff, Abe Laboriel Jr., Stevo Drums
Butch Walker Guitars, Background Vocals, Keyboards, Programming, Bass, Percussion
Deryck Whibley, Tim Pierce, Greg Suran Guitars
Dan Chase Keyboards, Programming
Paul Bushnell, Chris Chaney Bass
Jamie Muhoberac Piano, Keyboards
Produziert von: Deryck Whibley, Butch Walker, Dr. Luke, Rob Cavallo Länge: 44 Min 18 Sek Medium: CD
1. Girlfriend8. Innocence
2. I Can Do Better9. I Don't Have To Try
3. Runaway10. One Of Those Girls
4. The Best Damn Thing11. Contagious
5. When You're Gone12. Keep Holding On
6. Everything Back But You13. Girlfriend (German Version)
7. Hot

Gleich vorneweg: Gitarre spielt Avril Lavigne auf ihrem neuen Album nicht. Das übernimmt zum größten Teil Deryck Whibley, mit dem sie seit dem letzten Jahr verheiratet ist. Und wo sie so eng verbandelt sind, hat Whibley sich auch gleich noch an der Produktion und am Mix des Albums beteiligt, während Avril als "Executive Producer" fungierte.
Warum sie allerdings permanent diesen depressiv-aggressiven Gesichtsausdruck zur Schau trägt, der durch die dickschwarze Umrandung ihrer Augen noch verstärkt wird, ist mir ein Rätsel. Wenn sie nämlich mal einen Anflug von Lächeln in ihre Miene zaubert, ist sie äußerst hübsch. Was wiederum zu so einem "Rrriot-Girl" wohl nicht passt.
Als solches, nämlich frech, aggressiv, offensiv präsentiert sie sich auch auf ihrem neuen Album "The Best Damn Thing" (Selbsteinschätzung?). Die Single Girlfriend hat sich schon durch unseren Äther gefressen und das zugehörige Video unsere Mattscheiben durchdrungen. Kein großer Wert wird auf unnötige Ausschmückungen genommen, sondern straight abgerockt, mit reichlich Power. Erinnert mich an Punkrocker wie GREEN DAY oder die BLOODHOUND GANG. Irgendwie will mir der Titel trotzdem nicht so recht ins Ohr, es fehlt was. Vielleicht ein ordentliches Gitarrensolo? Schön, so was braucht eine Punkband auch nicht und im folgenden I Can Do Better scheppern da diverse durch, von denen ich nur mal die RAMONES anführen möchte. Macht schon deutlich mehr Laune als der Opener und erinnert mich stellenweise auch etwas an Joan Jett.
Etwas interessanter gestaltet ist der Beginn von Runaway, wo man zu modernem Beat mit Akustikgitarre und Elementen gearbeitet hat, die man ähnlich auch schon bei den RED HOT CHILI PEPPERS oder Madonna gehört hat. Bald geht's aber wieder in die Vollen, das Gitarren-Brett schlägt zu und der Refrain klinkt sich im Schädel fest. Eine blitzsaubere Hitsingle, die die Gesangsqualitäten der jungen Dame unterstreicht.
Der Titelsong, The Best Damn Thing, wird zum Teil mit Rap-Gesang garniert, aber auch hier sind wir bald wieder im Powerbereich. Allerdings ist mir das doch etwas zu simpel gestrickt und der Rapgesang zu kindisch. Erinnert mich zu sehr an diese..., wie hießen die doch gleich? MUSICAL YOUTH! (Pass The Dutchie)
Klar braucht's eine Ballade: In When You're Gone zeigt sie sich zunächst ungewohnt melancholisch, bevor der große Vogel abhebt und das Teil in die Sphären transportiert, in denen auch Bon Jovi bei solchen Songs schwebt. Nicht schlecht, lässt sich auch bald mitsingen, schleppt aber auch den ganzen Ballast mit sich, der dieser Art von Hit-Ballade eigen ist und erinnert, nicht zuletzt, auch etwas an ihren Song Complicated.

Da brat mir einer 'nen Storch! [Rezepttipp: Storch 24 Stunden in einer Kefir-Knoblauchsoße marinieren; Red.] Drischt doch in der Abfertigung Everything Back But You der Kenny Aronoff (u.a. John Mellencamp) auf die Schlagzeugfelle. Und das auch noch mit seinem unvergleichlichen Drive, der den Titel dermaßen beschleunigt, dass man sich wieder irgendwo zwischen Punkrock und Wave-Bands wie THE CURE wähnt. Schnell, hart, kurz. Und gut.
Hot verlegt sich auf einen eher schleppenderen Rhythmus, unterscheidet sich aber ansonsten recht wenig von den Vorgängern und wirkt so etwas eintönig. Lediglich der Kopfnicker-Refrain bringt doch noch Freude.
Bei der Piano-Ballade Innocence spielt mit Tim Pierce einer meiner Lieblingsgitarristen mit, der lange Jahre bei Rick Springfield und auf der ersten BON JOVI LP für den richtigen Ton gesorgt hat. Allerdings ist sein Beitrag hier kaum auszumachen, denn Piano, Keyboards und Streicherarrangement schmirgeln sich gegenseitig zu.
Nochmals Rap-Einlagen gibt's bei I Don't Have To Try. Wie gehabt, mehr als Zusatz, denn als tragendes Element. Dafür widmet man sich wieder mehr dem eingängigen Punk-Rock. Perfekt für eine Hochgeschwindigkeits-Achterbahnfahrt. Oder bedingungsloses ab-pogo-tanzen.

Eine richtige Eigenständigkeit entwickelt Mrs. Lavigne mit dieser Scheibe nicht. Da ist sie mehr One Of Those Girls, die vor Energie strotzen, nicht zurück schauen und einfach Gas geben. Das braucht man selbst ja auch ab und zu mal. Je nach Alter, öfter oder eher selten.
Zum eigentlichen Schluss wird noch mal geschmachtet und bei der Midtempo-Ballade Keep Holding On erinnert mich Avril etwas an Susanna Hoffs von den BANGLES. Überhaupt hat der Song ein bisschen was von Eternal Flame, nur aufgepumpter. Im Prinzip schon ein feiner Traum-Song, der nur etwas überfrachtet ist.
Als "Bonus Track" gibt's dann noch mal die Single Girlfriend, in der "German Version". Na ja, ganz witzig, aber letztlich nicht konsequent, denn nur der Refrain wird in deutsch gesungen.
Das Album wird wohl kein Klassiker werden, aber um einen durch einen ausgelassenen Sommer zu begleiten taugt es und verkaufen wird es sich wohl auch nicht viel schlechter als seine Vorgänger. Also locker über 10 Millionen mal.

Epi Schmidt, 24.05.2007

 

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