Autumn Hour

Dethroned

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.01.2010
Jahr: 2010
Stil: Power-/Progressive-/Thrash-Metal

Links:


Redakteur(e):

Marc Langels


Autumn Hour
Dethroned, Cyclone Empire, 2010
Alan TecchioGesang
Justin JurmanGitarre & Gesang
Clint ArentBass
Dave LescinskySchlagzeug & Gesang
Produziert von: Jon Ciorciara Länge: 56 Min 22 Sek Medium: CD
01. Oblon08. How Were We Supposed To Know?
02. End User09. Every Day (The Body Speaks)
03. Techcceleration (The Machine Speaks)10. Transcend
04. Here Comes The Rain Again11. The Past (The Heart Speaks)
05. Fade Out12. Rebirth (Bonus Track)
06. Unbelievable (The Mind Speaks)13. Rafi (Bonus Track)
07. Dethroned14. How Were We Supposed To Know? (Acoustic - Bonus Track)

Das Wiktionary definiert den Parforce-Ritt als einen mit größter Anstrengung vollführten Ritt. Und genau das ist das Album von AUTUMN HOUR auch, ein heftiger Ritt durch den Progressive Metal, wie er lohnenswerter nicht sein könnte. Denn AUTUMN HOUR bewegen sich weit abseits der ausgetretenen Pfade dieser Musik, auf denen sich Newcomer gerne bewegen. Wobei hier muss man direkt einschränken, denn Newcomer im Musikgeschäft sind die Jungs nicht, sammelten sie doch schon Erfahrung in Bands wie HADES, WATCHTOWER, NON-FICTION oder SEVEN WITCHES. Und spätestens beim Namen WATCHTOWER fällt dann der Groschen, AUTUMN HOUR sind die neue Band von Alan Tecchio dem legendären Ex-Sänger der Prog-Metal-Legende.

Damit ist schon mal klar, dass man hier keinen 08/15-Metal erwarten darf. AUTUMN HOUR liefern eine Mischung aus Power-, Progressive- und Thrash-Metal, mit technischen Feinheiten verziert, mit vielen Melodien garniert und mit viel Leidenschaft präsentiert. Jede Minute dieses Albums ist ein Ereignis, denn man ahnt noch nicht einmal, welche Wendungen die Songs nehmen werden. Soundtechnisch liegen AUTUMN HOUR dabei in der Nähe von NEVERMORE und können auch was das Songwriting betrifft mit Warrel Dane, Jeff Loomis und Co. mithalten.

Die Musik ist nicht progressiv in dem Sinne, dass hier instrumentelle Höchstleistungen abgefeiert würden, sondern eher in dem Sinn, dass hier neue musikalische Wege beschritten und erkundet werden. Klar gibt es hier heftige und überraschende Rhythmus- und Stimmungswechsel (bestes Beispiel dafür ist das Titelstück). Aber ausladende Soli gibt es keine, nur kleine. Aber hier steht ja auch die Story im Mittelpunkt. Denn bei “Dethroned“ handelt es sich um ein Konzeptalbum, das lose auf dem Buch “The Singularity Is Near“ von Ray Kurzweil basiert. Thema ist darin die fast vollständige Vernichtung der Menschheit durch künstliche Intelligenz, exponentielle technische Entwicklungen und Nanotechnologie. Darauf aufbauend dann aber auch der Versuch der Wissenschaft dies (die komplette Auslöschung des Menschen) zu verhindern.

Dieses Szenario wird auch sehr ansprechend in Musik umgesetzt. Der Klang ist technisch sehr präzise, die Atmosphäre endzeitlich unterkühlt und dennoch strahlt der Sound auch etwas Warmes aus. Für diese fantastische Produktion zeichnet Jon Ciorciara (unter anderem EXODUS) verantwortlich, der die dunkle, unheimliche und manchmal brutale Stimmung der Geschichte eingefangen und in Sound umgesetzt hat.

Dabei erinnert der Sound neben NEVERMORE auch phasenweise ein wenig an LIFE OF AGONY: Dies ganz besonders beim Cover des EURYTHMICS-Hits Here Comes The Rain Again, das sich nicht hinter dem LIFE OF AGONY-Cover von (Don’t You) Forget About Me (SIMPLE MINDS) oder der Shout-Version von DISTURBED (Original: TEARS FOR FEARS) als eines der besten Pop-Goes-Metal-Cover der Geschichte verstecken muss. Eine weitere Sternstunde dieses an Highlights reich gesegneten Albums ist das Titelstück. Besser kann man Zerbrechlichkeit nicht mit schierer Power verbinden und die Melodien und Gesangsharmonien sind einfach nur eines: göttlich. Aber AUTUMN HOUR können auch anders: How Were We Supposed To Know? ist eine Ballade zum niederknien. Und diese wird hier gleich zwei Mal dargeboten, nämlich einmal elektrisch und mit Band, einmal rein akustisch.

Ich bin nach den 56 Minuten von "Dethroned" jedenfalls immer völlig ekstatisch. Dieses Album hätte (in freier Anlehnung an REFUSED) genau so gut “The Shape Of Metal To Come“ heißen können und würde diesem Titel gerecht werden. AUTUMN HOUR sitzen momentan noch felsenfest auf ihrem Thron und so schnell wird sie da wohl keiner wegbekommen. “Dethroned“ ist schon jetzt ein Anwärter auf das Album des Jahres.

Marc Langels, 22.01.2010

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music