Atrox Monocle, Dark Essence Records/Soulfood, 2017 |
Rune Sørgård | Guitars, Programming | |||
Tor A. Helgesen | Drums | |||
-vind- | Guitars | |||
Rune Folgerø | Vocals | |||
Erik Paulsen | Fretless Bass | |||
Guest Musicians: | ||||
Katarina Jofjell | Saxophone | |||
Per Spjøtvold | Hammond, Rhodes | |||
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01. Mass | 05. Suicide Days | |||
02. Vacuum | 06. For We Are Many | |||
03. Heat | 07. Movie | |||
04. Finger | 08. Target | |||
Die Gruppe ATROX entstand 1990 in der drittgrößten norwegischen Stadt Trondheim. Sie wurde damals aus den Trümmern der 1988 gegründeten Death Metal Band SUFFOCATION erschaffen. Die danach zum Melodic Doom Metal konvertierte Formation veröffentlichte infolge mehrerer Demos und der 7“-Single “Silence The Echoes“ (1996) ihr Debütalbum “Mesmerised“ 1997. Anno 2000 erschienen mit “Contentum“ das zweite, 2002 mit “Terrestrials“ das dritte, 2003 mit “Orgasm“ das vierte Werk in Albumlänge der längst umbesetzten und musikalisch neue Wege gehenden Truppe. Im Laufe der Jahre kam es zu weiteren Wechseln in der Besetzung und obendrein gab es wiederholt stilistische Veränderungen beziehungsweise Weiterentwicklungen. Die bisher letzten Studioaufnahmen erschienen 2008 unter dem Titel “Binocular“. Jetzt gibt es “Monocle“, den nächsten, damit insgesamt sechsten und ersten Longplayer der live erfahrenen Combo nach einer immerhin rund neunjährigen plattentechnischen Sendepause zu erforschen.
Was sofort auffällt, ist die Tatsache, dass sich ATROX im inzwischen nahezu dreißigsten Jahr des Bestehens offensichtlich längst meilenweit von ihren Anfängen im melodischen Death Metal entfernt haben. Extreme metallische Klänge sind kaum noch zu finden, sondern vielmehr anspruchsvollerer progressiver Metal gekoppelt mit Modern Metal, Industrial Metal, Gothic und elektronisch erzeugten Tönen. Der Hauptkomponist und Produzent Rune Sørgård (Gitarren, Programming) und seine Freunde entwickelten ein melodisches, groovendes, mitreißendes und schon auch abwechslungsreiches Programm um ihre erste Veröffentlichung nach so langer Zeit möglichst gut dastehen zu lassen. Der Texter Rune Folgerø (Gesang) geht in seinen Versen nicht eben zimperlich mit deutlicher Kritik an der Gesellschaft und unverhohlenem Spott für seine Mitmenschen zur Sache und rundet die Scheibe dadurch wirkungsvoll ab.
Die fünf von ATROX und ihre zwei Studiogäste sind sowohl gesangs- als auch spieltechnisch voll auf der Höhe. Die Produktion passt und das Material, wie bereits festgestellt, ebenfalls. Alles in allem ist den Norwegern mit “Monocle“ demnach wohl eine mehr als respektable Rückkehr in die Reihen der Platten herausbringenden Klangkünstler gelungen.