Atlanta Rhythm Section

Dog Days & Red Tape

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 18.11.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Atlanta Rhythm Section
Dog Days & Red Tape, Gott Discs, 2005
Ronnie Hammond Vocals
Paul Goddard Bass
Robert Nix Drums
Dean Daughtry Organ, Piano
Barry Bailey Guitars
J.R. Cobb Guitars
Produziert von: Buddy Buie Länge: 68 Min 44 Sek Medium: CD
1. Crazy9. Jukin'
2. Boogie Smoogie10. Mixed Emotions
3. Cuban Crisis11. Shanghied!
4. It Ain't Just Your Moon12. Police! Police!
5. Dog Days13. Beautiful Dreamers
6. Bless My Soul14. Oh What A Feeling
7. Silent Treatment15. Free Spirit
8. All Night Rain16. Another Man's Woman

Die Jungs aus Doraville/Georgia gehörten hier bei uns in Europa nicht zu den grossen Abräumern und besaßen in unseren Breiten sicher eine weitaus kleinere Anzahl von Fans als die grossen Southern-Bands ALLMAN BROTHERS oder LYNYRD SKYNYRD. Doch wird es den einen oder anderen Spezialisten freuen, dass das englische Gott Disc-Label zwei alte ATLANTA RHYTHM SECTION-Alben frisch restauriert als 'Two in one'-Ausgabe anbietet.

"Dog Days" (1975) und "Red Tape" (1976) stammen aus einer Zeit, als die ARS ihren Selbstfindungsprozess gerade abgeschlossen hatte und ihren Trademark-Sound in feste Formen goss.
Ja, das waren noch Zeiten, als Major-Companies wie die MCA ihre Bands noch vier, fünf Alben lang gewähren liessen, um sich wirtschafttlich erfolgreich durchzusetzen. Die ATLANTA RHYTHM SECTION tourte exzessiv durch die Lande und hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt (1975) ein recht ansehnliches Stammpublikum erspielt, doch der ersehnte Charterfolg wollte sich bislang nicht einstellen.
Das 76'er -Album "Red Tape" enthielt zwar zwei kleinere lokale Hits (Jukin' und Free Spirit), doch der endgültige Durchbruch gelang den Südstaatlern erst mit dem Longplayer "A Rock And Roll Alternative" (Dezember '76) und dem dazugehörigen Top 10-Hit So into you.

Die beiden vorliegenden CDs bieten allerdings all das, was die ARS so liebenswert machte. Diese ausgeklügelte Mischung aus, zugegebenermassen, süsslichen Pop-Harmonien, gepaart mit bluesig/rockig zupackenden Gitarren und einem aussergewöhnlich guten Lead-Vocalisten namens Ronnie Hammond, dessen Gesanglinien einen hohen Sympathiefaktor verbuchten. Vieles erinnerte allenthalben häufiger an erfolgsverwöhnte Westcoast-Bands wie EAGLES, DOOBIE BROTHERS oder FIREFALL, denn an die zünftigen und hemdsärmeligen Einspielungen von LYNYRD SKYNYRD oder die Blues- bzw. Jazz-inspirierten Ergüsse einer ALLMAN BROTHERS BAND.
Hört man sich aber "Dog Days" mit dem Abstand von dreissig Jahren an und fokussiert sich beispielsweise auf Songs wie Crazy, Boogie Smoogie, Silent treatment oder It just ain't your moon, wird einem schon klar, warum die ARS ihren festen Platz in der amerikanischen Musikgeschichte innehat. Da verquirlen sie meisterlich Blues, Boogie, Rock und Pop zu ihrer Band-typischen Stilistik.
Da verschwendet man auch schon mal einen Gedanken an die STEVE MILLER BAND oder LITTLE FEAT. Einen Ausrutscher wie das schlagerhafte Cuban crisis, der eher wie ein Gerry Rafferty-Outtake klingt, verzeiht man den Burschen aus Doraville dann ganz schnell. Da hat man wohl zu arg auf die Radio-Hit-Quengelei der Plattenfirmenagenten gehört.

Auf "Red Tape" versammeln sich sogar noch mehr hitverdächtige Rocker, wie Mixed emotions, Shanghied, Police! Police ! und What a feeling, die die beiden Gitarristen Barry Bailey und J.R. Cobb in blendender Verfassung zeigen. Hey, und wenn Warren Haynes eines Tages mal unter einer Schreibblockade leiden sollte, könnte er die knapp zehnminütige ARS-Komposition Another man's woman aufgreifen und zu einem kochenden Live-Spektakel erhitzen.

Die ATLANTA RHYTHM SECTION mag ein wenig mehr 'sophisticated' daherkommen als die sogenannten Genre-Brüder aus ihrer Nachbarschaft, aber eine erlesene Anzahl packender Songs verbuchen sie allemal auf ihrem Konto und wenn sie in Stimmung waren, haben sie verdammt ordentlich gerockt.
"Dog Days" und "Red Tape" zeugen von künstlerischer Eigenständigkeit und unterstreichen den nicht zu verkennenden Wert einer Formation, die oftmals zu Unrecht belächelt wurde. Die empfehlenswerte Wiederentdeckung einer fast vergessenen Band.

Frank Ipach 18.11.2005

 

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