Ana Popovic

Aschaffenburg, Colos-Saal, 28.10.2004

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Konzertbericht

Reviewdatum: 28.10.2004

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Aschaffenburg, Colos-Saal, 28.10.2004

Mein Hoffen auf ein weiteres Konzert der jungen Belgrader Künstlerin Ana Popovic im Aschaffenburger Colos-Saal, nach deren letzten Auftritt dort, hat gewirkt. Klare Sache, dass ich wieder dabei bin!

Vorgruppe is nich und kurz nach 21 Uhr wird das Konzert von Bassist und Drummer eingeleitet. So gehört sich das bei Blueskünstlern: Dem Star wird der Teppich ausgelegt.
Der ist natürlich akustisch und besteht, wie beim letzten Mal, immer noch aus einem funky Rhythm und dem gesungenen Comfort To Your Soul.

Ana Popovic Mehr Publikum wünscht man sich fast immer, aber für unter der Woche ist inzwischen doch eine ansehnliche Menge Leute im Saal. Die begrüßen Ana Popovic mit großem Beifall als sie die Bühne betritt.
Mit Don't Bear Down On Me fetzt es gleich gut los. "I'm here to steal the show" heißt es in dem Song und das geht sie auch gut an.
Leider hat sie den tollen Organisten vom letzten Mal heute nicht dabei, was die Sache etwas schwerer macht. So ist Ana mehr oder weniger allein für "die Show" zuständig.
Anyway, sie schnappt sich das Slide-Röhrchen und bringt T-Bone Walkers Klassiker Sittin' On Top Of The World zum Besten. Es ist wirklich dermaßen beeindruckend, wie diese Dame Gitarre spielt! So locker und flink gleiten ihre Finger, bzw. das Slide, über die Saiten ihrer Stratocaster-Gitarren, dass man öfter ungläubig den Kopf schüttelt.

Ana Popovic "We're gonna rock this place" verkündet sie nach kurzer freudiger Begrüßung.
Das funktioniert mit dem folgenden Blues-Boogie Love Me Again natürlich bestens. Ihre Stimme hat zwar immer noch etwas leicht "unverbrauchtes", aber den Blues-Growl hat sie doch schon ganz gut drauf. Es wird jetzt schon deutlich, dass sie ihr, ohnehin schon tolles, Slide-Gitarrenspiel weiter verbessert und entwickelt hat. Richtig Klasse!

Das groovig-jazzige Comfort To Your Soul ist eine perfekte Plattform für den souligen Gesang, wie für den Einsatz des Wah-Wah Pedals. Das Publikum ist zum Mitsingen noch nicht warm genug.
Eine "Story about my hometown" sagt sie an. Es handelt sich natürlich um Belgrad und den Song Hometown von ihrer CD "Hush". Auch hier wieder hervorragende Slide-Parts.
Ein Schlagzeugsolo bereits nach einer guten 1/2 Stunde erscheint mir etwas verfrüht, aber Dennis Palatin ist einerseits ein absolut sympathischer Typ der viel zur guten Stimmung beiträgt und außerdem ein Könner seines Fachs. Völlig kurzweilig wirbelt er über sein Drum-Set, bearbeitet auch mal das Fell der Bass-Drum zusätzlich mit dem Drumstick und beeindruckt mir einer ungeheueren Power.

Das instrumentale Navajo Moon folgt als nächstes. Es beginnt sehr jazzig und lässt Ana Raum für ihre flinken Läufe, steigert sich aber gewaltig und lässt die Gitarristin richtig aufdrehen. Funken, meint man sprühen zu sehen, so fetzt sie über das Griffbrett!
Mit Recall The Days wird's etwas entspannter. Viel Jazz mit leichtem Swinganteil sorgt für lockere Beinarbeit bei den Zuschauern und der manchmal fast gehauchte Gesang nimmt einen unweigerlich gefangen.
So fasziniert lauscht die Menge, dass Ana Popovic sich etwas verwundert über die Ruhe im Publikum äußert. Wie gesagt, die Orgel vom letzten Jahr fehlt (mir) in Songs wie Jaco etwas, aber die Band kompensiert das schon so gut, dass man trotzdem begeistert ist.

Ana Popovic Nach etwas über einer Stunde ist eine kurze Pause angesagt. Die ist wohl etwas länger als die angekündigten 15 Minuten, aber mit Love Fever und The Hustle Is On, beide von ihrem Debüt "Hush" ist schnell wieder Stimmung da. Etwas lauter scheint es zu sein und sowohl Ana als auch Zuschauer scheinen etwas mehr aus sich herauszugehen.
Die Ana liebt es ja "für Jazzer zu bluesig und für Blueser zu jazzig" zu sein. So hat sie einen ganz eigenen Stil entwickelt der eben das Beste aus beiden Welten verschmilzt und der immer interessant klingt. Klar, dass so jemand einen Sinn für STEELY DAN und einen Song von denen im Gepäck hat: Night By Night.
Ein, für mich, neuer Teil der Show ist der folgende Akustikpart. Ana allein und auf einem Barhocker mit sechssaitiger Fender Akustikgitarre, die sie, sagt sie, kurz vor dem Konzert geschenkt bekam, widmet das folgende Long Lost Love den "ladies in the house".
Sie wechselt zur 12-saitigen Ovation und widmet sich dem Blues von Elmore James. Auf einer 12-saitigen hab ich auch noch niemand Slide spielen sehen, aber es funktioniert, jedenfalls bei Ana und Done Somebody Wrong, perfekt.
Die Band ist mittlerweile wieder miteingestiegen und Ana greift sich schnell wieder die E-Gitarre um denen Paroli zu bieten. Reichlich funky, mit ausgiebigen Wah-Wah Einsatz wird es bei Change My Mind.

Ana Popovic Ja, auch dieser Abend findet sein Ende, allerdings nicht ohne Zugaben. Hendrix' House Burning Down bekommt ein paar vertrackte Jazz-Anteile und als letzten Song präsentiert Ana einen neuen Titel, der auf dem kommenden Album vertreten sein soll: My Man. Der klingt übrigens ganz schön rockig, mit fetten Riffs! Da bin ich schon mal gespannt.
Bluescaravan Gespannt bin ich auch auf die Tour, die Ana noch schnell verkündet: Im Frühjahr 2005 geht sie zusammen mit Sue Foley und Candye Kane auf "Ruf's BLUES CARAVAN - Ladies Night" Tour.
Ana Popovic ist die jüngste in diesem Trio und so wie sie sich immer noch weiterentwickelt, wird sie mal zu einer der ganz großen Blues-Szene werden. Das hat sie heute Abend wieder eindrucksvoll gezeigt und nach einem kurzen Blick auf die Sängerin am Merchandising-Stand verlasse ich das Colos-Saal. Im Kopf schwirrt mir die Zeile aus Love Me Again: "Will you love me one time? Will you love me again?"
Gott, was für eine Frage!!

[Ach du grüne Neune, der Mann ist völlig durch den Wind. Wir sind besorgt und werden vor dem Besuch der "Blues Caravan" Konzerte ärztlichen Beistand anfordern. Das überlebt der sonst nicht. Red., Dr. Sommer Team]

Epi Schmidt, 29.10.2004

 

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