Aryeh Frankfurter The Morning Dew, ARC Music, 2003 |
Aryeh Frankfurter | Celtic Harp, Willow, Violin | |||
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1. Ta me mo shui | 8. Blind Mary | |||
2. The butterfly | 9. Samhradh, samhradh/Farewell to Ireland | |||
3. Women of Ireland | 10. Scotish fisherman's song for attracting seals | |||
4. The morning dew | 11. The selkie | |||
5. Carrickfergus | 12. Coilsfield house | |||
6. Banish misfortune | 13. The full rigged ship/The new rigged ship | |||
7. Suzie McGuire | 14. The sandpit | |||
Die keltische Harfe durchlebte eine wechselvolle Geschichte voller Höhen und Tiefen. Zu ihrer Blütezeit hatte jeder keltische Stammesfürst seinen eigenen Barden und Harfespieler, der hohes soziales Ansehen genoss. Nachdem die englischen Eroberer ab 1745 das Spielen nationaler Instrumente wie Harfe und Dudelsack verboten, starb das Harfenspiel in Schottland völlig aus. Auch in der anderen Hochburg Irland herrschte akuter Notstand. 1792 gab es noch zehn Harfner, von denen nur noch der 97-jährige Dennis Hepson die traditionelle Spielweise mit den Fingernägeln beherrschte.
Versuche im 19. Jahrhundert, die Traditionen wiederzubeleben, scheiterten und erst in der Gegenwart ist Musikern wie Alan Stivell oder Derek Bell (CHIEFTAINS) eine kleine Renaissence zu verdanken.
Nicht zu vergessen der Amerikaner Aryeh Frankfurter, der sich vor allem um das künstlerische Vermächtnis des legendären, blinden irischen Harfenspielers Turlough O'Carolan verdient machte und damit in Kritikerkreisen für Aufsehen sorgte.
Das auf Folk- und Worldmusic spezialisierte britische Label ARC Music hat mit "The morning dew" eine Compilation veröffentlicht, die einen repräsentativen Überblick über Aryeh Frankfurters Schaffen gibt und dem interessierten Hörer einen guten Einstieg in die keltische Harfenmusik gibt.
Frankfurter arbeitet mit dem musikalischen Erbe der irischen und schottischen Komponisten genauso wie es die keltischen Harfenspieler seit jeher taten. Eine traditionelle Melodie bildet die Grundlage zu einer eigenständigen und manchmal auch recht eigenwilligen neuen Version.
"The morning dew" ist ein sehr ruhiges, entspanntes Album und eignet sich hervorragend zur musikalischen Untermalung des Katerfrühstücks nach einer durchgezechten Nacht in einem Singing Pub.
Wer an meditativen keltischen Klängen, wie beispielsweise Phil Coulters "Scottish tranquility" Gefallen findet, kommt auch bei Aryeh Frankfurter voll auf seine Kosten.