Arthur Dodge Room #4, Blue Rose Records, 2004 |
Arthur Dodge | Guitar, Piano, Keyboards, Vocals | |||
David Swenson | Piano, Fender Rhodes, Wurlitzer, Guitar | |||
Matt Mozier | Guitar, Vocals | |||
Jeremy Sidener | Bass, Vocals | |||
Ken Pingleton | Drums | |||
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1. Gates | 7. Let My Reach Exceed My Grasp | |||
2. Creature Of The Night | 8. My Baby's In My Town | |||
3. Hustlin' California | 9. Why Not Your Baby | |||
4. Ghost Car | 10. Sister Played Piano | |||
5. Carry Me | 11. Wormhole | |||
6. Hung On | 12. Fell | |||
Es hat lange gedauert, bis Arthur Dodge sich wagte die Treppe zum Zimmer Nr. 4 seines Hauses hinaufzustiefeln. Viereinhalb Jahre benötigte er für die Wegstrecke von Album Numero Drei ("Nervous habit") bis hin zur aktuellen Veröffentlichung. Sein Roots-Rock gesegnetes Instrumentarium mitsamt Gitarristenkumpel Matt Mozier, nebst Bassist und Drummer, begleiteten diesen Umzug und überraschenderweise wartete in "Room No. 4" ein Pianist namens David Swenson, der mit Vorliebe die Tasten seiner Wurlitzer und Rhodes Pianos liebkost.
Offenbar verstehen sich die Herrschaften derartig gut, dass sie die Songs des Bandleaders mit frisch gewonnener Spielfreude und der Begeisterung, eine neue Klangfarbe entdeckt zu haben, wagemutig umsetzen. Die ehedem durchaus rockigeren Tönen zugewandten HORSEFEATHERS verlassen ihren altbekannten Roots-Rock-Pfad, indem sie die Dominanz der Rock-Gitarren zugunsten des neuen Piano-Kollegen immer wieder mal in den Hintergrund drängen. Das frischt das Gesamtkonzept merklich auf und führt den Komponisten und Sänger Arthur Dodge zu einer songdienlich inspirierten Neubesinnung.
Nachdem man im Opener Gates noch vieles von den alten HORSEFEATHERS wahrnimmt, folgt der Stakkato-rhythmisierte-Pianotrack Creature of the night, der, man höre und staune, wie ein Bastard aus SUPERTRAMP und THE BAND daherzockelt. Das anschliessende Hustlin' California sonnt sich in lockerem Westcoast-gefärbtem Setting mit einnehmendem Refrain und setzt sich mit dem TOM PETTY & THE HEARTBREAKERS inspirierten Ghost car fort.
Die beiden folgenden Balladen Carry me und Hung on präsentieren Arthur Dodge als durchaus wandlungsfähigen Sänger, der es versteht, seine energetische Raspelstimme, die immer wieder an eine Kreuzung aus Elvis Costello, Randy Newman und Southside Johnny erinnert, dem elegischen und dynamisch variablen Bandkontext anzupassen.
Die Herren Musiker bringen ihre eingangs konzipierte Idee bis zum Ende des Albums durch und hinterlassen den leicht überraschten Hörer in der Gewissheit, dass es sich immer lohnt, die Koordinaten eines festgefügten Systems zu verschieben. Das ganze gerät sicher nicht zum Aufbruch zu völlig neuen Ufern, bescheinigt den HORSEFEATHERS allerdings ihre Fähigkeit, etwas weiter rausschwimmen zu können als manch andere Genrekollegen.
Und wenn Arthur Dodge weiterhin Songs dieses Formats schreibt, braucht man sich um seine Zukunft keine Sorgen machen.
Ein rundes Album, mit dem man sich wohlfühlen kann.