Arkells Morning Report, Membran, 2016 |
Max Kerman | Vocals | |||
Mike de Angelis | Guitars, Backing Vocals | |||
Nick Dika | Bass | |||
Tim Oxford | Drums | |||
Anthony Carone | Piano, Synths, Organ, Backing Vocals | |||
Guests: | ||||
Julian Nalli | Saxophones(1,7,8,9) | |||
Thomas Moffett | Trumpet(1,4,7,9) | |||
PJ Anderson | Trombone(1,7) | |||
Marla Joy, Alana Bridgewater, Miku Graham | Backing Vocals | |||
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01. Drake's Dad | 07. Round And Round | |||
02. Private School | 08. Hung Up | |||
03. My Heart`s Always Yours | 09. Come Back Home | |||
04. Savannah | 10. Alittle Rain | |||
05. Passenger Seat | 11. And Then Some | |||
06. Making Due | 12. Hangs The Moon | |||
Hört man Drake's Dad, den Opener des neuen ARKELLS Albums "Morning Report", der mit modernem R&B kokettiert und mit fettem Chorus daherkommt und womöglich irritiert weiterskipped, dann könnte man die mächtigen Gospelchorstimmen, die dicken Drums und die schneidenden Gitarren und letztlich einen wirklich hitlastigen Popsong verpassen, der zugegebenermaßen auch als Steilvorlage für Justin Timberlake oder Kanye West herhalten könnte oder als kanadischer Gegenentwurf zu den allseits beliebten COLDPLAY herhalten könnte.
Die Crux des inzwischen vierten Albums der schon im Vorfeld hochgelobten ARKELLS aus Kanada liegt wohl in der mannigfaltigen Produzentenauswahl. Es versuchten sich sowohl STROKES und MY MORNING JACKET Produzent Joe Chiccarelli, als auch BECK Producer Tony Hoffer sowie Gus van Go (STILLS, WINTERSLEEP) und zu guter letzt Brian West (SIA, A WOLNATION) am Output der Band und es kommt ein kunterbunter Stilmix heraus, der produzentenbedingt bei Private School und And Then Some wie eine WINTERSLEEP Blaupause klingt, die zwischen ALL MANKIND, KILLERS und TAME IMPALA umhergeistert, während das knackig aufgallopierende Making Due Spaß macht und das mitreissende von Brian West produzierte auf heavy rotation schielende My Heart's Always Yours jedem Radio zur Zierde gereichen würde und durchaus hervorsticht, weil es auch ein wenig an popversessene U2 erinnert.
Und sofort danach enttäuschen Mastermind Max Kerman und Co mit einem herben in die tiefsten 80er Jahre getauchten Passenger Seat, in dem man die Band durch den massigen Kunstnebel nur erahnen kann.
Schade, dass die Band etwas willkürlich zwischen heute und vorgestern wankt, zum einen melancholisch hübsch mit Saxofon geschmückten Balladen wie Come Back Home überzeugen kann und auch beim akustisch inszenierten Round And Round und einer echten Gute-Laune-Hookline im Radio überzeugen könnte, während sie tatsächlich ein wenig an alte TEN CC Tage erinnern.
Die ARKELLS schaffen es nur bedingt zu überzeugen, verzetteln sich etwas im Wust der Produzenten und überbordenden Sounds und sollten sich auf die Stärken, die sie auf ihren ersten Alben unter Beweis stellten, konzentrieren. Letzten Endes bleibt aber schon noch ein ansprechendes und hübsches Pop-Album übrig.