Aretha Franklin Jump To It, Big Break Records, 2012 (1982) |
Aretha Franklin | Vocals | |||
Nat Adderley, Jr., Luther Vandross | Keyboards | |||
Marcus Miller, Louis Johnson | Bass, Synthesizer | |||
Doc Powell | Guitars | |||
Yogi Horton, Buddy Williams | Drums | |||
Crusher Bennett | Congas | |||
Cissy Houston, Tawatha Agee, Philip Balou, Brenda White, Michelle Cobbs, Fonzi Thornton,Luther Vandross, Darlene Love, | Background Vocals | |||
Levi Stubbs | Vocals on I Wanna Make It Up To You | |||
The Four Tops | Background Vocals on I Wanna Make It Up To You | |||
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01. Jump To It | 08. Just My Daydream | |||
02. Love Me Right | Bonus Tracks: | |||
03. If She Don't Want Your Lovin' | 09. Jump to It (Single Version) | |||
04. This Is For Real | 10. Love Me Right (Single Version) | |||
05. (It's Just) Your Love | 11. This Is For Real (Single Version) | |||
06. I Wanna Make It Up To You | 12. Just My Daydream (12" Version) | |||
07. It's Your Thing | 13. Love Me Right (12" Version) | |||
Die 70er Jahre hatten für Aretha Franklin zunächst noch ein paar Höhen bereit, aber gegen Ende ihrer erfolgreichen Jahre bei Atlantic Records - mit Hits wie Think und Respect - verlief ihre Karriere nicht mehr so erfolgreich. Das änderte sich erst wirklich, als Clive Davis sie für sein Arista Label unter die Fittiche nahm und sie auch mit inspirierenden Kollegen zusammenbrachte.
Der wichtigste darunter, zumindest Anfang der 80er, war sicher Luther Vandross, der so etwas wie der Senkrechtstarter der Soul- und R&B-Szene war. Seine Sporen hatte er sich schon im vorhergehenden Jahrzehnt verdient, aber 1982 erreichte sein Debütalbum Goldstatus und der Traum, eine seiner Lieblingssängerinnen zu produzieren, wurde auch wahr. Aretha Franklin hatte schon länger ein Auge auf die Arbeit von Vandross gehabt und sein Debütalbum "Never Too Much" gefiel ihr sehr.
Ihr Geschmack deckte sich also nicht nur, was frittierte Hähnchen anging, aber das ist einer andere Geschichte ...
Heutzutage - zumindest wenn man die damalige Zeit erlebt hat - denkt man gleich beim wummernden Synthie-Bass vom Titelsong an Filme/Serien, wie "Beverly Hills Cop" oder "Miami Vice". Im Pop und angrenzenden Bereichen waren das die angesagten Dance-Sounds und das kommt auch heute noch recht anmachend und groovig. Man muss halt auf diese Art Musik stehen, aber dann bekommt man - vor allem mit der beeindruckenden Stimme von Aretha Franklin - hier schon einen tollen Sound geliefert.
Glaubt man Luther Vandross, dann ist Aretha die One-Take-Queen und die Energie und der Drive, der in dieser Scheibe steckt, scheint das zu unterstreichen. Das kann man nicht mit ewigen Wiederholungen kreieren, das muss spontan und impulsiv kommen.
Die hochkarätige Studiotruppe macht natürlich auch einen gewichtigen Teil des Sounds aus. Allen voran vielleicht Marcus Miller an Bass und Synthesizer.
Auch Love Me Right wird von einem pulsierenden Beat "transportiert", der unweigerlich auf die Tanzfläche treibt, auch wenn mir der Background teilweise etwas zu "schwülstig" ist. Das war und ist halt im R&B/Soul-Bereich so. Wer diese Musik mag, der bekommt hier die Vollbedienung.
Zu den herausragenden Songs gehört sicherlich das Duett mit FOUR TOPS Sänger Levi Stubbs I Wanna Make It Up To You, bei dem auch der Rest von dessen Band im Hintergrund zu hören ist und das Erinnerungen an die großen R&B-Zeiten in den 60ern hervorruft. Wie sehr sich zwei solche herausragenden Gesangsstars gegenseitig inspirieren, kann man hier verdammt gut hören.
Da passt denn auch gut die Neuauflage von It's Your Thing dazu, mit dem die ISLEY BROTHERS bereits 1969 einen Millionenseller hatten. Das Originalalbum endete mit Smokey Robinsons Ballade Just My Daydream.
Als Zugabe gibt's hier nochmal drei Single-Versionen, sowie die 12" - sprich Maxi-Single - Varianten von Just My Daydream und Love Me Right.
Dass die Kritiken zu dem Album von "ihr bestes Tanzalbum" (Billboard) über "ihre beste Platte seit Jahren" (New York Post) bis zu "bestes Soulalbum des Jahres" (Los Angeles Times) reichten, verwundert nicht. Nur wenige Jahre vor ihrem wohl besten Album in den 80ern "Who's Zoomin' Who?" demonstrierte Aretha Franklin hier ein weiteres und erneutes Mal, dass man ihr den Titel "Queen of Soul" nicht streitig machen kann.