Apocalyptica Wagner Reloaded, BMG, 2013 |
Eicca Toppinen | Cello | |||
Paavo Lötjönen | Cello | |||
Perttu Kivillakso | Cello | |||
Mikko Siren | Schlagzeug | |||
Gastmusiker | ||||
MDR Symphonie Orchester | ||||
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01. Signals | 08. Path In Life | |||
02. Genesis | 09. Creation Of Notes | |||
03. Fight Against Monsters | 10. Running Love | |||
04. Stormy Wagner | 11. Birth Pain | |||
05. Flying Dutchman | 12. Ludwig - Wonderland | |||
06. Lullaby | 13. Ludwig - Requiem | |||
07. Bubbles | 14. Destruction | |||
Es gibt wohl kaum einen Komponisten im Bereich der so genannten „ernsten“ Musik, der so sehr nach Heavy Metal klingt – und entsprechenden Einfluss auf einige Bands aus diesem Bereich hatte - wie Richard Wagner. Und es gibt wohl zugleich keine andere Band, die dem Heavy Metal-Genre zugerechnet wird, die zugleich solch eine Anerkennung unter den Klassik-Anhängern genießt wie APOCALYPTICA. Was könnte es also anlässlich des 200. Geburtstags von Richard Wagner passenderes geben, als dass die Finnen in seiner Geburtsstadt Leipzig ein speziell für diesen Anlass komponiertes Werk zu Ehren Wagners aufführen? Herzlich Willkommen zu “Wagner Reloaded – Live In Leipzig“.
Aufgeführt wurde das Werk von Komponist Gregor Seyffert Anfang Juli in der Arena Leipzig zusammen mit dem MDR Symphonie Orchester. Dabei beinhaltet dieser Mitschnitt nur einen rund einstündigen Teil des Konzerts, das mit vielen Zitaten aus Wagners Werken, aber auch von Ludwig van Beethoven aufwartet, aber auch APOCALYPTICA prominent einbindet, in dem es den drei Cellisten und einem Drummer den Platz gibt, in ihrer ureigenen Art aufzutreten – und das ist eben eher rockig denn klassisch.
Natürlich erkennt hier spätestens beim zweiten Track Genesis jeder, der APOCALYPTICA auch nur mal kurz gehört hat, dass dies nur diese positiv „verrückten“ Finnen sein können, die hier musizieren, wenn auch mit tatkräftiger Unterstützung. Und zusammen mit dem Orchester gelingt ihnen ein atmosphärisch sehr dichtes sowie düsteres Werk, das am Ende vollkommen zu Recht mit lang anhaltenden und frenetischen Applaus gefeiert wird.
Dabei ist das Werk von Seyffert die perfekte Mischung aus klassischer und rockiger Musik. So dürfte ein Stück wie Fight Against Monsters mit seinem heftig antreibenden Schlagzeug-Beat sicherlich ein Stück weit Neuland für die Symphoniker gewesen sein, dass sie aber bravourös meistern. Und für APOCALYPTICA dürfte es sicherlich eine Rückbesinnung auf alte Tage gewesen sein, wieder einmal - ganz klassisch - klassische Musik zu spielen, wie etwa in Flying Durchman, Path In Life oder Birth Pain. Auch wenn sie das hier zumeist den Symphonikern überlassen.
Unter dem Strich ist “Wagner Reloaded“ sicherlich ein Werk, das Anhängern beider „Lager“ gefallen dürfte, so lange sie denn eine gewissen Offenheit auch für andere Klänge mit bringen. Denn hier präsentieren APOCALYPTICA und das MDR Symphonie Orchester wirklich das „Beste aus beiden Welten“. Dieses Album könnte einigen Klassik-Fans die Rock-Musik näher bringen, aber auch einige Rock-Anhänger für eher ernste Töne zugänglicher machen.