AOR

L.A. Concession

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2000
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Martin Schneider


AOR
L.A. concession, MTM Classix/SPV, 2000/2006
Frédéric SlamaGuitars, Keyboards
Gäste:
Greg BissonetteDrums
Lenny CastroPercussions
David ChamberlinLead Vocals, Guitars
Vinnie ColaiutaDrums
Tommy DenanderGuitars, Keyboards
David DiggsKeyboards
John FlukerLead Vocals
Tony FranklinBass
Peter FriestedtGuitars
Steve GeorgeBacking vocals
Dan HigginsSaxophone
Peter HumeGuitars, Keyboards
Hussain JiffryBass
Kristofer LagerströmLead Vocals
Michael LandauGuitars
Steve LukatherGuitars
Richard PageBacking vocals
Jeff PorcaroDrums
Tom SavianoSaxophone
Doug St. JohnLead Vocals
Michael ThompsonGuitars
Carlos VegaDrums
Produziert von: Frédéric Slama, David Diggs & Tommy Denander Länge: 77 Min 40 Sek Medium: CD
1. Never gonna let her go9. From L.A. to Tokyo
2. On dangerous ground10. Lost in your eyes
3. Caught inside your heart11. Don't let her go
4. Worlds away12. Love ahs found it's way
5. in my crystal ball13. Can one of your kiss do all this?
6. The way of the night14. Secrets in her heart
7. Leave ger to heaven15. The speak of my soul
8. Only in my dreams16. Never gonna let her go (Instrumnetal)

Neulich lande ich beim Zappen doch glatt einmal wieder im berühmt-berüchtigten 'Fernsehgarten' und musste unbeschreibliche Szenen miterleben. Joshua Kadison sitzt am Piano, mimt zum Playback seinen Songs Jessie und das Publikum rastet vollkommen aus. Hätte eigentlich nur noch gefehlt, dass die wilde Rockermeute in Ekstase ihre feuchten Stützstrümpfe auf die Bühne geworfen hätte. Joshua Kadison nahm dem Fernsehgarten im Sturm und musste als Zugabe sogar noch einmal zum Refrain mimen.

Richtig bizarr wurde das Ganze, als sich wenige Minuten später bei einer Horde Volksmutanten in Dirndl und Krachlederner das Schauspiel wiederholte.

Jetzt fragt sich unser geneigter Leser was das alles mit "L.A. concession" von AOR zu tun hat. Nun, wann immer ich die Songs dieses Albums höre, kommt mir einfach Joshua Kadison in den Sinn, der stilistisch auf einer ähnlichen Schiene wie Frédéric Slama und seine aus bekannten Studiocracks bestehende Söldnertruppe fährt. Oder aber Richard Marx... Jetzt könnt ihr erahnen, was die Stunde geschlagen hat.

Jedenfalls ist aalglatter Adult Oriented Rock (wer hätte auch das gedacht!), beziehungsweise Mainstream, beziehungsweise Melodic Rock angesagt, wie auch immer ihr die Chose am Ende nennen mögt. Natürlich ist das Ganze hervorragend produziert und spielerisch einwandfrei umgesetzt, aber eben auch von Anfang bis Ende steril, ohne Ecken und Kanten und ohne jegliches Überraschungsmoment.

Nach drei, spätestens vier Songs wendet man sich bestenfalls gelangweilt, bisweilen aber auch einfach nur angewidert ab, dürstend nach Musik, die einem nicht permanent das Gefühl vermittelt, von vorne bis hinten durchkalkuliert zu sein. Dürstend nach Musik, die den Hörer bewegen und nicht nur seicht einlullen möchte.

- An dieser Stelle sei eingeschoben, dass ich den Song Leave her to heaven ausdrücklich von diesem Urteil ausklammern möchte, denn die Nummer ist ein erstklassiger Melodic Rock-Kracher, der um mindestens drei Klassen aus dem Rest des Materials heraus ragt. -

AOR bieten nette, adrette Musik, die allerdings so unverbindlich und harmlos ist, dass sie - und jetzt sind wir wieder beim Fernsehgarten - selbst für jemand der beispielsweise sonst nur volkstümliche Musik konsumiert, zumindest in geringer Dosierung erträglich ist. Wenn man schon nicht mitklatschen kann, dann fackelt man halt ein paar Wunderkerzen ab, und schunkelt debil dazu.

Das wirklich Erstaunliche ist aber: Es gibt dafür tatsächlich ein Publikum. Bei "L.A. concession" handelt es sich um eine Wiederveröffentlichung des im Jahre 2000 als limitierte Privatpressung erschienenen AOR-Debüts. Das Original, mit vier Songs weniger, wurde auf ebay bis vor kurzem nicht selten für 150 $ und mehr gehandelt.

Ähm... Man möge mir verzeihen, dass mich derartige Unsummen für solch belanglose und austauschbare Musik dann doch gewaltig irritieren. Das lässt sich für mich selbst mit 'unterschiedlichem Geschmack' nicht mehr schlüssig erklären.

Martin Schneider, (Impressum, Artikelliste), 19.10.2006

 

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