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Dreilochbegehbar und Herrenrundentauglich

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 30.01.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Joachim Domrath


A.O.K.
Dreilochbegehbar und Herrenrundentauglich, Locomotive Records, 2006
Jochen Graf Lead Vocals
Peter Bernd Guitars, Vocals
Roland Jakob Guitars
Gerald Fend Bass
Stefan Zimmerling Drums
Produziert von: A.O.K. Länge: 43 Min 24 Sek Medium: CD
1. Mach die Fresse auf10. Strenge Windelerziehung
2. Fleischpeitsche11. Röschenhof
3. Arschgeweih und Hinterlader12. Schwing dein Ding
4. Gertrud 1 das Girl vom Wurststand13. Speak hessisch or die
5. Luftaufsichtsbaracke14. Popp-Song
6. Rockstars oder Motörboot15. Schacht-Taifun
7. Dreilochbegehbar und Herrenrundentauglich16. Assialkisexidrogi
8. Marihuana17. Wallungen in der Wallachai
9. Gertrud 218. Gertrud 3

Es war einer dieser trüben Januartage, als ich Tante Minchen im Seniorenheim Röschenhof besuchte. Minchen hatte Geburtstag und ich besorgte ihr wie immer eine Großflasche Uralt-Lavendel von der Drogerie Rosskur.
Gegen 15 Uhr betrat ich das von der A.O.K. unterhaltene Heim und ging Richtung Aufenthaltsraum, einem von dunkelbraunen Tapeten geprägten Saal mit einer Menge Restmüll-Sofas.
Tantchen ward noch gar nicht gesehen, als ich laut Mach die Fresse auf hinter mir vernahm. Wie ich sah, standen heute Fleichpeitschen auf dem Speiseplan und eine Oma wollte partout nicht essen. Also half die Heimleiterin, Frau Trietzberg, die für ihre Strenge Windelerziehung bekannt war, verbal nach.
Frau Trietzberg war etwas für den Freund praller Bräute. Sie besaß ein prächtiges Arschgeweih mit Hinterlader. Eine Vollblutfrau, die im Sommer Schatten und im Winter Wärme spendet.

Zwischenzeitlich hatte ich Minchen immer noch nicht gefunden. Doch ihre Zimmernachbarin, die ehemals Gertrud 1- das Girl vom Wurstand bei Fleischmeister Basowski war, zeigte mit ihren Wurstfingern Richtung Luftaufsichtsbaracke. So nannte man hier den von milchigen Glas umrahmten Empfang direkt am Eingang.
Dort saß Minchen mit ihren Freundinnen von der Seniorengang Gertrud 2 und Gertrud 3. Die drei rauchten vergnüglich ein Päckchen Marihuana, während aus dem betagten Telefunken Kofferradio irgendein Popp-Song dudelte.

Als Hahn im Korb saß Opa Schmattke zwischen den drei kiffenden Weibsen. Die Mädels waren jetzt aufgrund ihrer Stimmung absolut Dreilochbegehbar und Herrenrundentauglich. Doch das war natürlich zuviel für den 80-jährigen. Drei richtige im Lotto reichten ihm völlig.
Opa Schmattke war einst Sprengmeister im Salzbergwerk Gorleben. Man nannte ihn dort den Schacht-Taifun. Opi war Nichtraucher und vertrug natürlich kein Marihuana. Aus diesem Grunde hatte er immer die Dose mit eigenen Aufputschpillen Marke Assialkisexidrogi in der Tasche. Die gibt es recht günstig bei der mobilen albanischen Apotheke am Hauptbahnhof.

Minchen erkannte inzwischen nichts und niemanden mehr. Sie war vollkommen zugedröhnt. Schwing dein Ding und mach dich vom Acker lallte sie mir zu.
Ich gab ihr die Flasche Parfum und das obligatorische Küsschen. Dann machte ich mich auf Richtung Ausgang. An der Tür saß der Hausmeister. Er las gerade die aktuelle Ausgabe von Rockstars oder Motörboot. Im Halbdunkel konnte ich das nicht so genau erkennen.
Die linke Autotür hatte ich bereits geöffnet, als Minchen plötzlich hinter mir stand. Sie wollte eine Packung Kondome. Durch den Stoff hatte sie wieder ihre berüchtigten Wallungen in der Wallachei.
Als ob Kondome bei ihr noch irgendeinen Nutzen hätten. Den letzten Eisprung hatte Minchen vor ungefähr 50 Jahren. Heute springt bei ihr höchstens das Gelenk aus der Hüfte.
In meiner Not drückte ich ihr eine Rolle Frischhaltebeutel in die Hand. Zufrieden zog sie von dannen.

Ich gab Gas und verließ den Röschenhof Richtung Heimat.
Nächstes Jahr komme ich bestimmt wieder in dieses romantische Kleinod am Ortsrand.

Weitere Informationen über den Röschenhof der A.O.K. findet ihr links im Linkblock.

Joachim Domrath, 30.01.2006

 

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