Aoife O'Donovan

Fossils

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.07.2013
Jahr: 2013
Stil: Folk, Roots, Pop

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Aoife O'Donovan
Fossils, Yep Roc Records, 2013
Produziert von: Tucker Martine Länge: 39 Min 27 Sek Medium: CD
01. Lay My Burden Down06. Fire Engine
02. Briar Rose07. Pearls
03. Thursday's Child08. Glowing Heart
04. Red & White & Blue & Gold09. I'm Alone
05. Beekeeper10. Oh, Mama

Manchmal braucht's eben nur einen kleinen Fingerzeig, um jemanden ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Als Country-Superstar Alison Krauss vor zwei Jahren auf ihrem "Paper Airplanes"-Album den Aoife O'Donovan Titel Lay Your Burden Down als Opener verwendete, war's um die partielle Anonymität der blonden Dame, die jahrelang als Aushängeschild der Bluegrass-/Country-Truppe CROOKED STILL galt, geschehen. O'Donovans Qualitäten machten die Runde. Wer die zauberhaften, alten CROOKED STILL Platten kennt, weiß was gemeint ist.

Auf "Fossils", ihrem ersten Soloalbum, setzt die aus Massachusetts stammende Aoife O'Donovan natürlich auch auf ihren vermeintlichen Glücksbringer Lay Your Burden Down, den sie mit marginal geändertem Arrangement zum Besten gibt und ein klein wenig mehr Schärfe zu der von Alison Krauss bevorzugten Lieblichkeit hinzufügt.

Das von Erfolgsproduzent Tucker Martine (The Decemberists, R.E.M., My Morning Jacket, Beth Orton) luftig und transparent in Szene gesetzte Debut der Country/Folk-Chanteuse birgt ein paar kleine, aber keine überwältigenden Überraschungen. Ihr kompositorisches Niveau bleibt wie eh und je hoch. Die mächtig an irischer Foklore interessierte O'Donovan bleibt also ihrer Linie insofern treu, als sie auf qualitativ hochwertige Songs setzt, die jedoch im Gegensatz zu CROOKED STILL-Zeiten kaum klassische Bluegrass-Elemente verwenden, sondern auf eine eloquente Mixtur aus Folk, Singer-Songwriter und erhabenen Pop-Elementen vertraut. Wir erleben zudem die komplette Bandbreite der roots-üblichen Instrumente wie Fiddle, Banjo, Pedal Steel, Akkordeon, die O'Donovan geschickt mit elektrischen und akustischen Gitarren vermengt und auf die Coolness eines Wurlitzer-Pianos treffen lässt.

Das klingt dann manches Mal ziemlich 'sophisticated', ähnlich dem Ansatz den John Leventhal und Shawn Colvin verfolgen, bei anderer Gelegenheit fallen einem LARKIN POE ein, oder Aoife tönt wie Natalie Merchant in ihrer Aufbruchsphase, gelegentlich sogar nach EDIE BRICKELL & THE NEW BOHEMIANS oder nach neugierig gewordener Aimee Mann, die sich zu einem kospirativen Treffen mit Jeff Tweedy verabredet.

Von Langeweile also keine Spur, sondern eine spannende und gelungene Gratwanderung zwischen zarter und cleverer Pop-Lieblichkeit und berührendem, düster verhangenem Folk-Noir. O'Donovans Debut "Fossils" bewegt sich eindeutig in der gesanglichen und instrumentalen Meisterklasse.

Frank Ipach, 21.07.2013

 

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