Anyone's Daughter

Live

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 18.12.2012
Jahr: 2012
Stil: Prog Rock, Art Rock

Links:

Anyone's Daughter Homepage



Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Anyone's Daughter
Live, Tempus Fugit, 2012
Harald BarethVocals & Bass
Uwe KarpaGuitar
Matthias UlmerKeyboards & Vocals
Peter SchmidtDrums & Percussion
Produziert von: Anyone's Daughter Länge: 85 Min 34 Sek Medium: CD
CD 1:
01. Konsequenzen07. November
02. Der Begleiter08. Sambuca
03. Treance09. Carrara
04. Tanz und Tod10. Bonus Video: Konsequenzen (live in Magstadt)
05. Viel zuviel11. Bonus Video: Viel zuviel (live in Magstadt)
06. Sundance Of The Haute Provence
CD 2:
01. Land's End06. Moria
02. Come Away (Adonis I)07. Anyone's Daughter
03. Peterchens Mondfahrt08. Bonus Video: Neue Sterne (live in Magstadt)
04. Neue Sterne09. Bonus Video: Moria Stage View (live in Magstadt)
05. Der Plan

Das ist mehr als erfreulich, dass nun auch das Live-Doppelalbum von 1984 in remasterter Form als Silberling vorliegt – nicht zuletzt für den Rezensenten, der die LPs nicht mehr in Besitz hat – bildet dieses Werk doch eine würdigen Abschluss der “klassischen Jahre“ von ANYONE’S DAUGHTER und auch eine kleine Wiedergutmachung gegenüber den alten Fans, die vom doch etwas zeitgeistig geratenen Vorgänger "Neue Sterne" noch etwas verstört waren. Hier bewies die Band noch einmal nachdrücklich ihre Qualitäten auf der Bühne: Nicht nur, dass man sich nicht scheute, zu den Leuten draußen im Land (oder erst einmal im Ländle, bevor man den Rest Deutschlands eroberte), sprich in die kleinsten Käffer zu gehen, um sich dort sprichwörtlich den Ar… abzuspielen, nein, was hier abgeliefert wurde ist richtig klasse (Come Away (Adonis I), Konsequenzen, Sundance Of The Haute Provence).

Hier gibt es keine Nachbearbeitungen und Studiotricks, alles wurde so auf Gigs in Esslingen, Biberach, Reutlingen und Aalen 1983 eingespielt. Es wird auch ausgiebig soliert, nicht nur die auch sonst bei ANYONE’S DAUGHTER omnipräsenten Keyboards, sondern auch Bass (Land’s End) und Schlagzeug (Peterchens Mondfahrt) kommen zu ihrem Recht. Dazu natürlich der Knaller Moria und endlich auch der Song, der heißt wie die Band: Anyone’s Daughter. Dazu ist das auf Vinyl nicht enthaltene Tanz und Tod dabei – noch ein Argument für diese Ausgabe.

Jedenfalls können die Musiker hier beweisen, dass sie nicht nur einfühlsame, lyrische Progmusiker waren, die in diesem Zusammenhang auch mit ihrer Muttersprache zumeist ohne Peinlichkeiten umgehen konnten, sondern dass sie auch richtige Rampensäue sein konnten, die ihr Publikum buchstäblich mitnahmen auf einen bewegenden Trip. Schade, dass danach unwiderruflich Schluss war (einige Bandmitglieder mussten zum Zivildienst, so dass man sich auseinanderlebte und keine Zeit mehr zum gemeinsamen Musik machen hatte – das waren noch Zeiten!). Und die Wiederkehr von ANYONE’S DAUGHTER im Jahre 2001, als von den Gründungsmitgliedern nur noch Matthias Ulmer dabei war, ist ohnehin eine nicht nur musikalisch ganz andere Geschichte. Zwischen 1979 und 1984 glühte der Stern ANYONE’S DAUGHTER (nicht nur) am deutschen Proghimmel hell und klar, bevor er wieder erlosch. Aber die hinterlassene Musik hat immer noch Klasse, um sie heute mit Genuss zu hören. Also, nicht nur wer die Originale noch nicht hat, sollte hier zuschlagen, denn die aufgemöbelte Klangqualität und die Bonustracks (hier beim Livealbum in Form von Videomitschnitten aus Magstadt – eine echte Rarität) rechtfertigen in jedem Falle eine Anschaffung dieser im besten Sinne zeitlosen Klänge.

Ralf Stierlen, 13.12.2012

 

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