Antlered Man Giftes Parts 1 And 2, Noisolution, 2012 |
Damo Ezekiel Holmes | Vocals & Slide Guitar | |||
Danny Fury | Guitar | |||
Sam Ray | Bass | |||
Oliver Parker | Drums | |||
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01. Outrages 1 To 3 | 06. Buddhist Soup | |||
02. If You Can't Beat Them, Try Solvents! | 07. Shizo Tennis | |||
03. Platoono Of Uno | 08. Mr. Runner-Up Teenage Bloomfield | |||
04. Better The Calamity You Know | 09. Balloons, Needles, Sunlight And Evil | |||
05. Surrounded By White Men | 10. Misruly Roo | |||
“Giftes Parts 1 And 2“ ist das Debütalbum der Londoner ANTLERED MAN und bündelt bisher selbstveröffentlich Singles und neue Songs, also gewissermaßen ein Fazit über das bisherige und aktuelle Schaffen der seit 2008 bestehenden Band. Dabei ist es beeindruckend, mit welchem Geschick sich der Vierer, der schon länger gemeinsam musiziert, aber eben erst seit etwas mehr als drei Jahren unter dem Namen ANTLERED MAN, sämtlichen verfügbaren Schubladen entzieht und immer wieder für neue musikalische Überraschungen sorgt.
Es beginnt leicht psychedelisch und herrlich schräg mit Outrages 1 To 3, dann huldigt man lustvoll dem Noisecore (Platoono Of Uno), um plötzlich zwischendurch ruhige Töne anzustimmen (Schizo Tennis). Aber das ist natürlich nur die Ruhe vor dem Sturm, denn trotz Streicher und Flöten geht es hier überwiegend brachial zur Sache (Better The Calamity You Know). Was aber nicht bedeutet, dass hier einförmig geholzt wird, vielmehr schlägt man sehr gerne Haken und gibt sich dabei komplexen Rhythmen hin (If You Can’t Beat Them, Try Solvents).
Gleichzeitig wird es bei dem packenden Mathcore von Surrounded By White Men dann auch wieder überraschend eingängig – hinter jeder Ecke lauert hier das Unerwartete (gerne auch mal im Stonerriffgewand) und trotzdem bildet sich am Ende alles zu einer wunderbar verspielt lärmenden Einheit. ANTLERED MAN sind weitab vom Mainstream und gniedeln trotzdem nicht selbstverloren vor sich hin, sondern packen den Hörer und reißen ihn mit durch die wundersame, bunte, vielfältige Welt des intelligenten Hardcores. Wer denn doch noch ein paar Namen zum Vergleich haben will (obwohl das bei der hier gebotenen, brodelnden Mischung eigentlich nur schief gehen kann): Die Band selbst nennt als Vorbilder die MELVINS, QUEENS OF THE STONE AGE oder …AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD, wenn man dann noch MIKE PATTON und die großartigen nordirischen LAFARO hinzunimmt, hat man eine grobe Orientierung. Aber man muss „Giftes Parts 1 And 2“ einfach selbst erfahren und durchleben. Also: Reinwerfen, aufdrehen, abgehen!